Mit der Trennung von Erik ten Hag nach nur zwei Bundesligaspielen sorgte Bayer Leverkusen für die schnellste Trainer-Entlassung in der Geschichte der höchsten deutschen Spielklasse. Beschlossen war das Aus des Niederländers aber sogar noch früher.
"Vor dem Spiel in Bremen (3:3 am 2. Spieltag, Anm. d. Red.) haben wir die Entscheidung getroffen, uns zu trennen", offenbarte Sportchef Simon Rolfes gegenüber "Bild".
Ten Hag durfte die Verantwortung beim Auftritt im hohen Norden dennoch tragen - und musste seinen Hut nach einem erneut katastrophalen Aufritt seiner Mannschaft nehmen, die gegen Werder eine 3:1-Führung noch verspielte.
"Es ist immer so, dass sich Prozesse erst mal einspielen müssen. Es gibt Spieler, die brauchen am Anfang Zeit, aber man spürt, dass es in eine gute Richtung geht. Dieses Gefühl hatten wir auf der Trainerposition nicht, sondern dass leider andere Themen entstehen und wir nicht vorankommen", sagte Rolfes über die Gründe für das frühe Personal-Beben unterm Bayer-Kreuz.
Den einen speziellen Auslöser für ten Hags Demission habe es nicht gegeben, betonte Rolfes. "Das Gesamtbild – so war es bei Erik und so sollte es immer sein – führte letztlich zu der Entscheidung."
Bayer Leverkusen: So lief die Hjulmand-Verpflichtung ab
Nach ten Hags Aus war für die Bayer-Verantwortlichen der Nachfolge-Favorit sofort klar: Kasper Hjulmand, der den Lockrufen des Vizemeisters letztlich erlag und seinen Beraterjob für das Campus-Projekt beim dänischen Verband dafür an den Nagel hängte.
"Wir wollten ihn ja auch schon im Sommer haben, aber da hat es – eben wegen seiner bekannten Verpflichtungen – nicht funktioniert. Es war deswegen nach wie vor nicht klar, ob wir Kasper da herauskriegen, weil das ein sehr wichtiges Thema für ihn persönlich und für die Zukunft des dänischen Fußballs ist. Aber wir haben gemerkt: Die Tür ist doch einen Spalt weit auf, dann haben wir den Fuß reingestellt", schilderte Rolfes.
Mit Hjulmand erhofft sich Bayer nun, eine deutlich bessere Wahl getroffen zu haben als zuvor mit ten Hag. "Wir sind überzeugt, dass Kasper zu den Menschen im Verein passt", sagte Rolfes, "dass die Art, wie er Fußball spielen und trainieren möchte, ideal zu uns passt."