Der Automobil-Weltverband FIA hat Pläne für die Zukunft des Rallycross vorgestellt. Die Rallycross-Weltmeisterschaft wird 2026 nicht fortgesetzt. Stattdessen soll die höchste Kategorie als Rallycross-Europameisterschaft ausgetragen werden. Zudem soll es einen eigenständigen Rallycross-Weltcup geben.
Nach einer Phase, in der elektrische und konventionelle Antriebe gegeneinander antraten, setzt die FIA künftig wieder ausschließlich auf Verbrennungsmotoren in der Topklasse. Damit will der Verband das Format vereinfachen, die Starterfelder stärken. In der Rallycross-WM zuletzt weniger als zehn Fahrzeuge am Start.
Die Europameisterschaft soll 2026 sechs Rennen auf traditionsreichen Rallycross-Strecken in Europa umfassen.
Parallel dazu ist die Einführung des Rallycross-Weltcups geplant, der außerhalb Europas stattfinden soll und die besten Fahrer und Teams weltweit zusammenbringt. Damit soll Rallycross auch auf internationaler Ebene präsent bleiben.
Wie die FIA die Entscheidungen begründet
Ein weiterer Meilenstein ist für 2028 vorgesehen: Dann sollen neue technische Regularien greifen, die bereits in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) Anwendung finden.
Ziel ist es, moderne, sichere und zugleich erschwinglichere Fahrzeuge einzusetzen, um mehr Teams und Fahrer anzulocken. Langfristig könnte damit auch eine Rückkehr zu einer Rallycross-WM mit vollen Starterfeldern erfolgen.
"Die vorgestellten Änderungen sind ein wichtiger Schritt für das langfristige Wachstum von Rallycross", erklärt FIA-Rennsportdirektorin Emilia Abel. "Von Anfang an war es uns wichtig, die Stimmen der Teams, Fahrer, Veranstalter und insbesondere der Fans einzubeziehen. Die Rückkehr zum Verbrennungsmotor baut auf den Erfahrungen der vergangenen Jahre auf und schafft ein bezahlbares, attraktives Format, das die Starterfelder vergrößern und die Wettbewerbsintensität steigern soll."
Alle geplanten Änderungen müssen noch vom Motorsport-Weltrat der FIA abgesegnet werden.
Geschichte der WRX: Auf Boom folgt jäher Absturz
Die Rallycross-WM wird seit 2014 ausgetragen. In den ersten Jahren erlebte sie einen regelrechten Boom, zeitweilig waren mit Volkswagen, Audi, Peugeot und Ford vier Hersteller mit Werksteams vertreten. Ab dem Jahr 2018 setzte aber ein Abwärtstrend ein, und die Hersteller zogen sich zurück.
Zudem war der sportliche Wettbewerb recht einseitig. Seit 2017 hieß der Weltmeister sieben Mal Johan Kristoffersson. Und auch in der laufenden Saison liegt der Schwede auf Kurs zu WM-Titel Nummer acht.