Die Detroit Lions haben die Baltimore Ravens zum Ende von Woche 3 der NFL-Saison geschockt und mit ihrem 38:30-Sieg ein Ausrufezeichen gesetzt. Besonders dominant war dabei das Run Game der Gäste.
Lions @ Ravens: Auf einen Blick
- Die Offense der Lions war besonders auf dem Boden kaum zu stoppen und alle halfen mit. Beide Running Backs brillierten ebenso wie Amon-Ra St. Brown, der seine Finger an zwei Touchdowns hatte.
- Sowohl Derrick Henry als auch die zwei Lions-Running-Backs David Montgomery und Jahmyr Gibbs schrieben NFL-Geschichte mit ihren Touchdowns.
- Der Pass Rush der Lions machte letztlich den Unterschied und sorgte für eine besondere Bestmarke gegen Jackson.
Lions @ Ravens: Die Analyse
Dieses Spiel war von Anfang an ein offensiver Schlagabtausch. Die Lions zeigten von Beginn an, dass sie auf ihr Run Game setzen wollten und vollendeten ihren ersten Drive folglich auch mit einem Rushing Touchdown von Jahmyr Gibbs. Im Gegenzug sorgte Derrick Henry mit einem 28-Yard-Touchdown-Run für den Ausgleich. Beide Seiten leisteten sich danach kleine Fehler mit großem Effekt, die jeweils zu Punts führten.
Die Lions kassierten beim Punt der Ravens noch eine Holding-Strafe und starteten folglich an der eigenen 2. Kein Problem jedoch für das Run Game hinter der bärenstarken Offensive Line sowie einem überwiegend präzisen Jared Goff durch die Luft. Das Resultat: ein 98-Yard-Touchdown-Drive über 18 Plays und 10:48 Minuten! David Montgomery vollendete aus einem Yard zur erneuten Führung für die Gäste.
Baltimore marschierte dann zwar in die Red Zone, ein Strip-Sack bei 4th Down durch Jack Campbell gegen Lamar Jackson stoppte die Ravens jedoch nach einer merkwürdigen Sequenz bei Goal-to-Go mit drei erfolglosen Läufen von Henry. Die Defense hielt danach jedoch, die Ravens bekamen den Ball nochmal zurück und Jackson machte es besser. Er fand DeAndre Hopkins für zwei Chunk-Plays - einmal per Pass Interference der Defense - und warf schließlich einen 3-Yard-Touchdown-Pass auf Rashod Bateman zum Ausgleich, der bis zur Pause Bestand hatte, weil Lions-Kicker Jake Bates aus 67 Yards scheiterte.
Das Feuerwerk ging nach der Pause munter weiter: Die Ravens gingen durch Mark Andrews' ersten Touchdown-Catch in dieser Saison in Führung, die Gäste glichen jedoch umgehend aus - Goff fand Amon-Ra St. Brown aus 18 Yards in der Endzone. Danach jedoch kam die Defense der Lions besser zur Geltung und setzte sich an der Line mit effektiven Blitzes und teils Simulated Pressure immer häufiger durch. Das führte zu einigen Sacks gegen Jackson, die einmal einen Punt und einmal nur ein Field Goal nahe der Red Zone zur Folge hatten.
Lions dominieren auf dem Boden
Die Lions wiederum antworteten auf den Punt mit einem 96-Yard-Drive, der durch einen 72-Yard-Run von Montgomery begünstigt wurde. Am Ende stand dann ein weiterer Gibbs-Touchdown nach brillantem Play: Goff gab den Ball per Handoff zu St. Brown, der dann einen Pitch zu Gibbs nach außen warf. Dieser hatte bei 4th&1 freie Bahn aus vier Yards.
Die Ravens bekamen den Ball nach dem Field Goal von Aaron Loop aus 41 Yards schnell zurück, doch verlor Henry daraufhin seinen dritten Fumble der Saison nach Punchout von Aidan Hutchinson. Die Ravens hielten Detroit allerdings bei einem Field Goal ihrerseits. 31:24 Detroit mit 6:35 Minuten zu spielen.
Die Lions stoppten Jackson und Co. erneut, bekamen den Ball zurück und spielten die Uhr herunter. Bei 4th&2 nahe der Mittellinie warf Goff schließlich einen wunderbaren Touch-Pass auf St. Brown, der ihn im Hechtsprung fing. Wenig später lief Montgomery schließlich zu einem 31-Yard-Touchdown für die endgültige Entscheidung.
Detroit Lions (2-1) @ Baltimore Ravens (1-2)
Ergebnis: 38:30 (7:7, 7:7, 7:7, 17:9) BOXSCORE
Lions @ Ravens: Die wichtigsten Statistiken
- Dies war das elfte Mal, dass Montgomery und Gibbs im selben Spiel Rushing Touchdowns erzielt haben. Das ist ein neuer NFL-Rekord.
- Henrys Touchdown im ersten Viertel war sein 116. Rushing Touchdown in der NFL (inklusive Playoffs). Damit ist er mit Hall-of-Fame-Running-Back John Riggins gleichgezogen und belegt nun den geteilten fünften Platz auf der All-Time List.
- Gleichzeitig war es Henrys 22. Rushing Touchdown von mehr als 25 Yards. Damit hat er Chris Johnson für die drittmeisten in der Geschichte der NFL überholt.
- Die Ravens hatten vor diesem Spiel zuletzt 2001 einen Touchdown-Drive von mindestens 95 Yards vor heimischer Kulisse zugelassen. Die Lions schafften dies gleich zweimal in dieser Partie (98, 96).
- Für Lamar Jackson ist es erst die dritte Niederlage überhaupt in seiner Karriere gegen NFC-Teams (24-3).
Der Star des Spiels: Pass Rush (Lions)
Seit Dezember 2021 gegen die Steelers (7) hat Lamar Jackson nicht mehr so viele Sacks kassiert wie in diesem Spiel (7). Die Defensive Front der Lions feuerte aus allen Rohren, dazu blitzten sie aus allen Richtungen und sammelten am Ende mehr als 20 Pressures laut "PFF". Damit machten sie Jackson das Leben schwer und vernachlässigten dabei auch nicht die Laufverteidigung, die Henry im Griff hatte.
Der Flop des Spiels: Run Defense (Ravens)
Gegen die Offensive Line der Lions haben die Hausherren nie Zugriff gefunden. Egal ob durch die Mitte oder über außen, das Run Game der Lions war nicht zu stoppen. Und das war letztlich der Schlüssel im Spiel, um nicht nur die Partie zu dominieren, sondern auch die Ravens-Offense lange vom Feld zu halten. Erst zum zweiten Mal in ihrer Geschichte haben die Ravens nun zuhause mindestens vier Rushing Touchdowns zugelassen.
Analyse: Lions @ Ravens - das fiel taktisch auf
- Die Ravens spielten überwiegend in Zone Coverage, wobei sie den Großteil der Receiver der Lions mehr oder minder Eins-gegen-eins verteidigten. Die Ausnahme war Jameson Williams, gegen den sie häufig Umbrella-Coverage mit mehreren Verteidigern um ihn herum gespielt haben, um seinem Speed gerecht zu werden.
- Die Lions setzten gerade bei 3rd&Long immer wieder auf extra Rusher, was dazu führte, dass vor allem Blitzer für die Pressures gegen Jackson sorgten. Darunter auch Linebacker Jack Campbell, der den ersten Sack gegen Jackson im Spiel schaffte.