1. FC Nürnberg und VfL Bochum heißen die Krisen-Klubs der 2. Bundesliga. Passenderweise treten der Tabellenletzte und der 16. am Samstag (ab 20:30 Uhr) im direkten Duell gegeneinander an. Die Vorzeichen beim Blick auf die Tabelle sind ähnlich, beim Blick auf die Trainerbänke allerdings nicht mehr.
Nach der Heimniederlage gegen den SC Paderborn schaffte der VfL Bochum zu Beginn dieser Woche Fakten. Sowohl Cheftrainer Dieter Hecking als auch Sportchef Dirk Dufner wurden freigestellt, nachdem der Bundesliga-Absteiger nur drei Punkte aus den ersten fünf Partien geholt hatte.
Noch schlimmer sieht die Zwischenbilanz beim Club aus, hat der 1. FC Nürnberg bis dato doch erst ein mickriges Pünktchen zu Buche stehen und wartet als einziges Team in der zweiten Liga noch auf den ersten Saisonsieg.
Trotz der sportlich desaströsen Bilanz hält die Vereinsführung der Franken noch an Cheftrainer Miroslav Klose fest. Dem Ex-Weltmeister wird zumindest bis Samstagabend noch Zeit gegeben, die Mannschaft wieder in die Spur zu bekommen.

Laut "Sport Bild" gibt es mehrere Faktoren, die Klose seinen Verbleib auf dem Trainersessel gesichert haben - zumindest fürs Erste.
Allen voran wird dem 47-Jährigen zugute gehalten, dass er in seiner bisherigen Amtszeit bereits mehrere Spieler entwickelt hat, die später für Millionensummen verkauft werden konnten. So wird Klose als besonderer Förderer von Top-Verkäufen wie Caspar Jander, Jens Castrop oder Stefanos Tzimas angesehen.
1. FC Nürnberg: Jetzt muss Klose liefern
Außerdem gilt Klose aufgrund seiner Lebensleistung und seiner pfälzischen Bescheidenheit auch weiterhin als Fan-Liebling. Der WM-Rekordtorschütze übernahm nach Niederlagen stets die Verantwortung, schlug dennoch kritische Töne an und redete die sportlichen Rückschläge zuletzt nicht schön.
Seine Art kommt gut an bei den Club-Anhängern, die zudem stolz darauf sind, einen der großen WM-Helden von 2014 in den eigenen Reihen zu haben.
Klose gilt intern beim 1. FC Nürnberg laut "Sport Bild" zudem als akribischer Arbeiter, was ebenfalls sowohl im Verein als auch im Umfeld wohlwollend registriert wird. Trotz seiner Weltkarriere mit der deutschen Nationalmannschaft, beim FC Bayern oder bei Lazio Rom gibt sich Klose bodenständig, sucht immer wieder den intensiven Austausch mit Talenten aus der U23, U19 oder U17.
Mindestens bis Samstagabend wird die Schonfrist noch weitergehen. Doch im Kellerduell mit dem VfL Bochum zählen auch für Klose nur noch Ergebnisse.