Mit einem eindrucksvollen 5:0 gegen den Hamburger SV schießt sich der FC Bayern für den Auftakt in der Champions League warm.
Uli Hoeneß erhob sich oben auf der Tribüne zufrieden von seinem Sitz und blickte mit einem kurzen Lächeln Klub-Chef Jan-Christian Dreesen an. Was die beiden Chef von ihrer hohen Warte aus gesehen hatten, gab in der Tat zu guter Laune Anlass: Mit orkanartiger Offensiv-Kraft war der FC Bayern über den überforderten Hamburger SV hinweggefegt, das 5:0 (4:0) war mit Blick auf den Auftakt der Champions League am Mittwoch gegen den FC Chelsea ein willkommenes Aufwärmprogramm.
"In der Mannschaft läuft es gut. Wir spielen auch gut zusammen, lassen den Ball gut laufen. Blindes Verständnis, es läuft einfach", sagte Serge Gnabry, der beim lustvollen Wirbel gegen den bemitleidenswerten HSV die Führung erzielte (3.). Es folgten die Treffer durch Aleksandar Pavlovic (9.), Doppel-Torschütze Harry Kane (26., Handelfmeter nach Videobeweis/62.) und Luiz Díaz (29.).
Die Münchner hätten höher gewinnen können, ließen es mit zunehmender Spieldauer aber auch ruhiger angehen: Die größere Herausforderung wartet am Mittwoch.
FC Bayern fegt über den HSV hinweg! Alle Highlights des Top-Spiels jetzt bei RTL+ streamen
Bei den Hamburgern fielen in der Pause doch einige "scharfe" Worte in der Kabine, "so kannst du dich nicht präsentieren", sagte Torhüter Daniel Heuer Fernandes über die erste Halbzeit. Nach dem Spiel behauptete Nicolai Remberg dann bei "Sky": "Wir haben gesagt: Wir lassen uns hier nicht abschlachten, wir reißen uns den Arsch auf. Im Großen und Ganzen bin ich trotzdem stolz auf die Mannschaft."
Trainer Vincent Kompany, von 2006 bis 2008 Profi beim HSV, konnte freilich schon zur zweiten Halbzeit beruhigt wechseln, unter anderem kam Zugang Nicolas Jackson zu seinem Debüt in der Bundesliga. In seinen ersten 20 Minuten als Münchner Spieler herrschte allerdings Stille in der Südkurve, ausgelöst durch zwei medizinische Notfälle. Auch die Hamburger Fans verhielten sich bis zur 65. Minute ruhig.
FC Bayern nimmt nach der Pause deutlich raus
Debüts gab es auch auf Hamburger Seite - sie gerieten freilich völlig daneben. HSV-Trainer Merlin Polzin hatte nach dem 0:2 gegen den FC St. Pauli vier Änderungen in seiner Elf vorgenommen, unter anderem kamen in der Abwehr Luka Vuskovic (18) und Aboubako Soumahoro (20) zu ihrem ersten Einsatz in der Bundesliga - beide waren unter anderem direkt an jeweils einem Gegentreffer beteiligt.
Die umformierte Hamburger Abwehr stand früh eher hilflos im Wind, nach den Treffern von Gnabry und Pavlovic kam noch dicker für die Gäste: Vier Minuten nach einem Handspiel von Soumahoro (22.) und der Video-Überprüfung durch Schiedsrichter Tobias Stieler verwandelte Kane den fälligen Elfmeter. Kurz darauf fälschte Vuskovic den Schuss von Díaz unhaltbar ab. Soumahoro blieb zur Pause in der Kabine, Vuskovic musste weitermachen.
Die Windstärke des Münchner Offensiv-Orkans nahm in der zweiten Halbzeit danach ab, war aber immer noch zu heftig für die Hamburger: Diese verteidigten nun konsequent mit einer Fünfer-Abwehrkette - Chancen für die Bayern gab es dennoch genug, Michael Olise etwa traf kurz vor Schluss die Latte. Aus seiner eigenen Hälfte kam der Aufsteiger kaum einmal heraus.


























