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NFL-Expertin Nurasyid im Interview

Football-Boom in Deutschland? "Das sehe ich nicht"

War zu Gast in der NFL: Football-Trainerin Nadine Nurasyid
War zu Gast in der NFL: Football-Trainerin Nadine Nurasyid
Foto: © IMAGO/nordphoto GmbH / Hafner
17. September 2025, 13:02

Die deutsche Trainerin und NFL-Expertin Nadine Nurasyid hat bei den Tampa Bay Buccaneers exklusive Einblicke in die Welt der größten Footballliga der Welt bekommen. Nun sprach sie über ihre dortigen Aufgaben, ihren Weg in der Männerwelt Football und ihre Coaching-Philosophie.

Nadine Nurasyid ist seit vielen Jahren als Trainerin im American Football tätig, war unter anderem Head Coach der Munich Cowboys in der GFL und wurde 2022 zum Coach of the Year gewählt. Kürzlich gewann sie als Defensive Assistant mit den Stuttgart Surge die Meisterschaft in der ELF. Im Rahmen des Bill Walsh Diversity Coaching Fellowship durfte sie nun bei den Tampa Bay Buccaneers NFL-Luft schnuppern und hat einiges mitgenommen.

Im exklusiven Interview mit sport.de-Redakteur Marcus Blumberg gab sie Einblick in ihre dortige Tätigkeit, ihre Erfahrungen im Coaching und den Umgang mit Spielern und Kollegen. Ferner erklärte sie, was die größten Unterschiede zwischen der Arbeit von Coaches in den USA und hierzulande sind und was passieren muss, damit der Football in Deutschland und Europa weiter wächst.

Frau Nurasyid, Sie waren nun fünf Wochen als Hospitantin bei den Tampa Bay Buccaneers. Meine erste Frage dazu ist: Wie kam das eigentlich zustande?

Nadine Nurasyid: Ich war im Rahmen des Bill Walsh Diversity Coaching Fellowship dort. Alle 32 Teams bieten dieses Fellowship an und man bewirbt sich im Herbst des Vorjahres dafür. Die Buccaneers haben als einziges NFL-Team die National Coaching Academy und damit wollen sie es Coaches ermöglichen, den Fuß in die Tür zu bekommen und auch mal in die NFL hinein zu schnuppern. Dadurch waren im Mai diesen Jahres schon 25 auserwählte Coaches während des Rookie Camp in Tampa und die Buccaneers haben dann aus diesen 25 ihre fünf Coaching Fellows ausgesucht, die die Preseason nochmal mit ihnen verbringen durften. Das war sehr speziell für die Buccaneers, zwei Möglichkeiten, um den Fuß in die Tür zu bekommen in der NFL. So war der Prozess hin zu diesen fünf Wochen Teilnahme an der Preseason.

Wie muss man sich so eine Bewerbung vorstellen?

Nurasyid: Ich musste ein Bewerbungsschreiben hinschicken, Lebenslauf, Empfehlungsschreiben und wenn man dann ausgewählt wurde, ging es noch in den zweiten Schritt. Das war noch eine Videobewerbung und man musste sich online Spielzüge angucken und die analysieren, erklären und Coaching Points geben.

Klingt spannend. Noch spannender finde ich allerdings, was genau Sie da gemacht haben. Also was waren Ihre Aufgaben?

Nurasyid: Die Aufgaben haben sich erst über die Zeit ergeben, die musste man sich ein bisschen suchen und erarbeiten, denn ganz grundsätzlich ist es eher als Hospitanz gedacht, also viel zugucken. Man ist auch erstmal tatsächlich mit viel zugucken beschäftigt und lernt durch das Beobachten auch unglaublich viel. Der Coaching Staff in der Defense arbeitet seit vielen Jahren zusammen, da ist alles an Arbeit auch gestreamlinet. Da will man nirgendwo dazwischen pfuschen und muss irgendwie ein bisschen was finden, was man übernehmen kann, ohne, dass man jemandem mehr Arbeit macht, und da einfach ein bisschen Value bringen. Das war die große Challenge.

Was hieß das in Ihrem Fall?

Nurasyid: Alles zu beobachten, natürlich zu lernen, aber auch zu sehen, wo passe ich hinein, wo kann ich helfen? Jetzt bin ich kein Ex-NFL-Spieler, der sich dann super selbstbewusst hinstellen kann und NFL-Spieler coacht. Das hätte ich jetzt nicht angebracht gefunden. Daher habe ich einfach geguckt, wo ich helfen kann. Sei es bei der Installationen neuer Spielzüge und die einfach Layout-technisch fertig zu machen, diese dann auch zu drucken und zu verteilen, aber natürlich auch, sich bei den Drills hinzustellen und mitzuhelfen. Ich habe auch tatsächlich Spielzüge mit geschrieben, habe sie weiter kommuniziert über Walkie-Talkie. Ich musste immer ein bisschen gucken, wo ich tatsächlich was leisten kann, ohne jemanden mehr Arbeit zu machen.

"Über 40 Stunden die Woche würden sich NFL-Coaches köstlich amüsieren"

Ich fühle mich gerade an meine Prakti-Zeit erinnert ... Aber man hört ja immer, dass gerade NFL-Coaches den ganzen Tag über in der Facility sind. War das bei den Bucs auch so?

Nurasyid: Verglichen mit unseren Arbeitszeiten hierzulande würde ich jetzt schon sagen, dass sie sehr viel in der Facility sind und sehr viel arbeiten und auch viele Tage in der Woche dort sind. Allerdings ist es ja auch saisonal bedingt und es ist sicherlich ein bisschen ruhiger, wenn eben dann keine Saison ist, aber ganz grundsätzlich arbeiten sie schon sehr viel und sind viele Stunden am Tag dort. Man muss aber dazu sagen, dass bei den Buccaneers schon darauf geachtet wird, dass die Coaches auch irgendwann nach Hause kommen zu ihren Familien und nicht nur in der Facility sitzen. Ja, es sind viele Stunden in der Woche und über 40 Stunden die Woche würden sie sich köstlich amüsieren. Aber auf der anderen Seite wird schon darauf geachtet, dass sie in der Zeit, in der sie da sind, produktiv sein können, aber auch ihre Freizeit haben und ihre Zeit mit der Familie verbringen können, was natürlich während der Saison trotz alledem recht wenig ist.

Das kann ich mir vorstellen ... Was ist denn jetzt Ihr Fazit nach den fünf Wochen in Tampa?

Nurasyid: Ich habe das auch als individuelle Reise für mich betrachtet und wie es für mich weitergehen soll. Es ist hierzulande auch sportpolitisch nicht alles so einfach im American Football. Ich habe aber festgestellt, es ist und bleibt meine Leidenschaft, und, dass ich irgendwie Mittel und Wege finden muss, um weiter hier zu coachen. Zum anderen habe ich in der NFL - wissen Sie, es ist unglaublich viel Druck, es ist viel Geld, es sind viele Menschen - mit einem grundsätzlich vielleicht eher toxischen Umfeld gerechnet. Ich habe die Tampa Bay Buccaneers im Mai schon kennengelernt und wusste schon, dass das dort nicht der Fall ist, aber ich habe es jetzt auch noch mal kennengelernt, wie wichtig dieses Miteinander und dieses Vertrauen sind, dass man gemeinsam durch so stressige Zeiten gehen kann und, dass es einfach so unglaublich wichtig ist, mit welchen Menschen du zusammenarbeitest. Es geht nicht nur die Fachkompetenz, sondern mit wem kannst du durch solche stressige und harten Zeiten durchgehen? Und ich habe immer gesagt, die NFL ist für mich nichts, da bin ich ja auch realistisch genug. Ich bin mit 27 zum Football gekommen, habe hier in Deutschland spielen und coachen gelernt und coache seit zehn Jahren und dort gibt es Coaches, die seit 30, 40 Jahren coachen und über 20 in der NFL. Da habe ich immer gesagt, das ist was, was ich nicht anstrebe. Es ist nach wie vor noch so, dass ich es aktiv nicht anstrebe, aber inzwischen - nach diesen fünf Wochen - könnte ich mir das vorstellen. Ich könnte mir vorstellen, in der NFL zu arbeiten. Und was einfach schön war: Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Ich mag den Druck bis zu einem gewissen Grad auf jeden Fall, ich brauche das. Und es war eine schöne und gute Zeit, aber man muss echt sagen, die Zeit verfliegt dort sehr schnell.

Ja, das merke ich schon als Beobachter, dass das extrem schnell geht! Sie haben ja angesprochen, dass Sie schon seit vielen Jahren im Football dabei sind. Wenn Sie jetzt mal das Coaching vergleichen - was sind die größten Unterschiede zwischen Coaching hierzulande und in der NFL, wenn man jetzt mal den Punkt professionelle Spieler rausnimmt ...?

Nurasyid: Ich habe mir immer wieder gedacht, dass es wirklich unfassbar ist, was die Coaches hier in Europa einfach leisten. Neben ihren Jobs, neben der Familie und Haushalt, und das je nach Liga bei keiner bis schlechter Bezahlung. Bei meinem Team Stuttgart Surge zum Beispiel habe ich gesehen, wie professionell die Koordinatoren Coach Brenner und Coach Pastorino arbeiten. Das hat mich schon immer fasziniert, aber jetzt einfach zu sehen, dass die es schaffen, so effektiv und so gut und so viel zu arbeiten, ohne all das zu haben, was die NFL hat, muss ich einfach wieder sagen, ich ziehe meinen Hut vor allen, die hier in Deutschland oder hier in Europa coachen. Das ist wirklich mein erster Gedanke dazu. Und das Zweite ist, dass die Coaches in der NFL wirklich ausschließlich coachen und das ist hier nicht immer der Fall, denn oftmals sind Coaches in Deutschland auch noch mit Teammanagement und organisatorischen Aufgaben betraut. Man hat hier einfach so viele andere Aufgaben, hat noch Management-Aufgaben, muss am Game Day vielleicht irgendwelche Aufgaben übernehmen und das gibt es auf so einem hohen Level nicht. Da können sich die Coaches aufs Coaching konzentrieren und viel Gametape schauen. Hier fehlt den Coaches manchmal die Zeit. Das ist ein riesengroßer Unterschied. Die Ressourcen und die Hilfe, die Coaches de facto haben und dann ist es ein großer Coaching Staff, der unglaublich viel Zeit mit den Spielern hat. Das ist was, was Coaches hierzulande nicht haben. Diese nötige Zeit mit den Spielern, die selbst auch Vollzeitjobs und Familie haben und es irgendwie schaffen müssen, ins Training zu gehen. Das heißt, diese tägliche Meeting-Zeit von zwei, drei Stunden, die fehlt natürlich hier gänzlich. Und das ist auch ein großer Unterschied.

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"Man muss schon auf Augenhöhe arbeiten"

Wenn wir jetzt mal generell über Ihre Coaching-Philosophie sprechen, wie gehen Sie mit den Spielern um, die Sie normalerweise coachen?

Nurasyid: Auf Augenhöhe. Ich bin der Dienstleister, ich bin diejenige, die versucht, ihnen zu ermöglichen, auf dem Feld zu performen. Das war das Schöne, das nochmal in der NFL zu sehen, weil hierzulande, als ich damals mit Football angefangen habe, oder damit, Football zu coachen, gab es noch Coaches von der alten Schule, die dachten, man muss immer alle anschreien und die F-Bombe droppen und das macht man so im Football. Zu der Zeit habe ich angefangen. Als ich dann gecoacht habe, war es schon anders. Es gab auch viele andere Coaches, aber ich habe schon früh gemerkt, dass das so nicht sein kann. Man muss schon auf Augenhöhe arbeiten und das ist auch das Schöne, das jetzt in der NFL gesehen zu haben, denn ich wusste ja auch nicht, was mich erwartet und wie die coachen. Es gibt bestimmt auch andere, aber ganz grundsätzlich ist es so, dass der Spieler am Ende des Tages auf dem Feld steht. Er muss verstehen, was ich umsetzen will. Er muss es auf dem Feld umsetzen und man muss ihm zuarbeiten, um es ihm so leicht wie möglich zu machen, sein Spiel zu spielen. Das geht nur, wenn man auf Augenhöhe arbeitet. Das heißt nicht, dass man nicht auch mal ein bisschen Druck ausüben oder auch mal sauer werden kann, aber ganz grundsätzlich schafft das auch das Vertrauensverhältnis, das es am Schluss zwischen Spieler und Coach braucht. Auch wenn es natürlich in der NFL klarer ist. Da ist es für die Spieler Arbeit, die verdienen Millionen dafür, dass sie spielen, aber auch das sind Menschen und wenn die für ein, verzeihen Sie mir jetzt meine Sprache, für ein Arschloch spielen, dann haben die auch keine Lust. Und bei uns ist es ja noch viel mehr so, dass die Spieler eben kein oder wenig Geld verdienen und eben noch ihr normales Leben nebenbei haben und dann natürlich auch respektvoll behandelt werden wollen.

Ich glaube, das ist auch generell der Trend mittlerweile, dass die Coaches eigentlich nicht mehr diese Hau-drauf-Typen sind, weil das nicht mehr wirklich ankommt ...

Nurasyid: Genau! Und dann kommt dazu, dass es jetzt auch eine andere Generation ist, die dann vielleicht - also nicht vielleicht, sondern ganz sicher - auf sowas nicht mehr anspricht. Und Sie haben Recht, es ist eine Entwicklung und das ist auch schön zu sehen.

Definitiv ... Sie haben ja schon gesagt, dass Sie so ein bisschen eine toxische Atmosphäre erwartet haben. Wie ist es denn generell als Frau im Männer-Football zu coachen? Ich meine jetzt nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande, denn es es war ja sicherlich vor ein paar Jahren so, dass das noch nicht so salonfähig war, das sieht man ja auch im zum Beispiel Fußball, dass es da immer so ein bisschen Vorurteile gab. Wie haben Sie das erlebt?

Nurasyid: Ganz kurz nur zu dem "toxisch": ich habe es nicht bei den Buccaneers erwartet, aber in der NFL einfach in dem Umfeld. Ansonsten ist es meine Erfahrung, egal in welchem Land, dass je höherklassiger und je besser die Spieler sind, desto weniger relevant ist es, was oder wer der Coach ist. Hauptsache der Coach macht die Spieler besser und hilft ihnen ihre Ziele zu verfolgen. Ich war sicherlich auch in toxischen Umgebungen in der Vergangenheit und das hat meinen Job als Head Coach damals auch sehr spannend gemacht, weil ich dann in der Lage war, mein Umfeld selbst zu erschaffen. Was ich aber ganz speziell als Frau festgestellt habe, ist, dass ich anfangs erstmal Unterstützung angeboten bekommen habe, bis ich schnell besser geworden bin und damals vielleicht sogar Leute überholt habe. Und dann hat sich das Blatt schnell gewendet. Das ging bei mir als Frau gefühlt schneller als bei einem jungen männlichen Coach, der sich einfach entwickelt hat.

Kommen wir mal zu Ihren anderen Tätigkeiten. Sie sind ja auch TV-Expertin bei DAZN und haben einen Podcast "Between The Lines - Der Talk mit Nadine Nurasyid". Was macht Ihnen eigentlich mehr Spaß? "Irgendwas mit Medien" oder Coaching?

Nurasyid: Coaching. Keine Frage.

Okay. Klare Antwort.

Nurasyid: Ja, das Coaching ermöglicht es mir, auch andere Dinge zu tun, aber wenn ich auf was nicht verzichten will, dann ist es das Coaching.

Jetzt habe ich noch ein paar andere Themen, die ich ansprechen wollte. Sie haben ja gerade mit Stuttgart Surge die ELF gewonnen. Und jetzt kam die Meldung, dass sich die EFA (European Football Alliance), zu der Surge gehört, aus der ELF zurückziehen will. Wie bewerten Sie das? Was haben Sie überhaupt davon mitbekommen als Beteiligte?

Nurasyid: Ich kann dazu tatsächlich grundsätzlich nicht viel sagen, weil ich nicht viel darüber weiß. Es ist nach wie vor der Fall, dass ich noch gar nicht weiß, wie es weitergeht. Es schafft Unsicherheiten bei den Menschen. Das ist ganz klar. Man wusste aber von Anfang, dass die ELF eine neue Chance ist und neue Wege geht. Man wusste nicht, ob es klappt oder nicht. Und ob das jetzt eine "smooth Transition" ist zu dieser EFA, das kann und mag ich nicht beurteilen. Ich kann nur für mich ganz individuell sagen, dass das etwas mit einem macht, wenn es sportpolitische Fehden gibt und immer wieder diese Veränderung, denn wir machen das alle - ich habe es ja vorhin schon mal gesagt -, so viele Leute machen das ehrenamtlich oder viele, viele Stunden zusätzlich zu ihrem Job, einfach, weil es die Leidenschaft ist. Da ist es einfach schwer, mit solchen Unsicherheiten umzugehen, oder wenn es dann irgendwelche Fehden gibt. Das mit anzusehen - so ging es mir auch, bevor ich in die Staaten gegangen bin - dieses: "Ach, jetzt schon wieder". Erst war es der Verband und die ELF, jetzt weiß man nicht, wie es mit der ELF weitergeht. Da wünsche ich mir ganz persönlich schon eher, dass da mal Ruhe einkehrt. Es schürt einfach Unsicherheiten. Man fragt sich immer, wie soll es weitergehen? Wo und wie geht es für mich weiter? Wie geht es für den Football in Europa weiter? Denn wenn wir eines wollen, dann, dass der Football hier wächst und wir haben jetzt Aufmerksamkeit bekommen. Auch von den USA und so weiter. Das soll auch so bleiben und dafür tun wir es ja auch alle eigentlich.

Nadine Nurasyid arbeitete bei den Bucs unter anderem mit Super-Bowl-Sieger Larry Foote zusammen
Nadine Nurasyid arbeitete bei den Bucs unter anderem mit Super-Bowl-Sieger Larry Foote zusammen

Nurasyid über Football-Boom in Deutschland: "Das sehe ich nicht ..."

Stichwort Wachstum: Was muss man dazu aus ihrer Sicht machen, denn ich habe immer so ein bisschen die Zuschauerzahlen angeschaut von ELF und GFL und die sind jetzt nicht berühmt. Also, was könnte man machen, um den Leuten zu vermitteln, dass sie doch mehr ins Stadion gehen, dass sie sich diese Spiele mehr anschauen?

Nurasyid: Dazu braucht es weiterhin Wachstum in der Breite und das ist der Jugendfootball. Nur wenn die Kinder und Jugendlichen mit der Sportart beginnen, kommen auch die Freunde, die Eltern und die Familie zum Sport und schauen sich auch andere Spiele entsprechend an. Deswegen muss es in der Breite wachsen. Ich persönlich glaube, dass es nicht ausreicht zu sagen, ja, wir haben diese Anzahl an Fans und daraus ergibt sich dann, dass Spieler zum Football kommen. Das sehe ich nicht, denn ich werde oft angesprochen von den Medien, dass der Football boomt. Na ja, es werden mehr Fans. Grundsätzlich: Es werden mehr NFL-Fans. Das heißt aber noch nicht, dass sich unsere Stadien hier füllen und, dass wir mehr Jugendspieler haben. Was Breitenwachstum und Grassroots-Arbeit schaffen kann, zeigt NFL Flag. Daher bin ich der Meinung, dass Jugendarbeit die Basis ist und wenn wir oben wachsen und kein Fundament haben, kriegen wir auch ein Problem, denn wir brauchen Homegrown-Spieler. Deswegen ist immer noch die Jugendarbeit das Fundament, aber natürlich ist es super schwer. Da ist noch am wenigsten Geld vorhanden und da muss man auch erstmal aufbauen und entwickeln und braucht wieder die Leute, die mit viel Leidenschaft solche Dinge aufbauen. Aber ich glaube, dass es das ist am Ende des Tages.

Kann denn die Flag Football WM 2026 in Düsseldorf dabei helfen, gerade Kinder mehr heranzuführen?

Nurasyid: An Flag ja, an American Football nicht automatisch, weil es doch zwei sehr unterschiedliche Sportarten sind und es war natürlich jetzt schon so, dass zu Beginn viele Spieler und Spielerinnen beides gespielt haben oder auch mal welche vom Tackle Football in den Anfängen zum Flag Football gefunden haben. Aber ganz grundsätzlich und je höherklassiger es wird, je mehr Spieler man in beiden Bereichen hat, desto klarer ist auch, wie unterschiedlich diese zwei Sportarten sind und deswegen würde ich sagen: Flag Football hilft nicht per se dem American Football beim Wachsen.

Das müsste man dann vielleicht auch der NFL sagen, denn die vertritt gewissermaßen den Standpunkt, dass Flag Football so etwas wie der Einstieg in den Football und ultimativ die NFL ist, gerade im Sinne größerer Reichweite ...

Nurasyid: Ja, spannend. Also für die athletische Entwicklung der Kinder stimmt das auf jeden Fall. Und es ist ja hier hierzulande so, dass man vielerorts erst ab einem gewissen Alter Tackle Football spielen darf. Ich glaube, es war 15. Und wenn man jetzt vergleicht, jemand fängt mit 15 mit Tackle Football an und jemand spielt Flag Football seit er sechs Jahre alt ist, da brauchen wir nicht reden, wer sich besser bewegt und mehr Verständnis für die Sportart hat und dann besser performt. Keine Frage, was die Entwicklung angeht, ist es ein Entry Point. Einer, der viel früher ist, als der Entry Point für Tackle Football sein kann. Aber ob es jetzt wirklich so viel ist, dass der Jugendbereich im Tackle Football wirklich wächst, wird sich zeigen. Ich würde es mir wünschen.

Um noch mal auf was ganz anderes zu sprechen zu kommen: Bei den Bucs gab es ja den Nose Tackle Desmond Watson, der im Training Camp zwar zugegen war, aber nicht mit trainieren durfte, weil er viel zu schwer war und nur einsam seine Kreise um den Trainingsplatz drehte. Wie haben Sie das damals wahrgenommen?

Nurasyid: Das Thema kam in den Meetings, in denen ich saß, nicht wirklich auf. Demnach kann ich gar nicht so viel dazu sagen. Ich habe ihn aber gesehen im Rookie Camp. Da hat er im Mai mitgemacht und man hat im Vergleich zu anderen Spielern gesehen, wie langsam ihn sein Gewicht macht. Natürlich hat er eine ganze College-Saison gespielt und ist jemand, der, wenn er in Bewegung ist, nur schwer zu stoppen ist, aber gehört diese gewisse Explosivität und sich mit dem Snap zu bewegen einfach auch dazu. Ich vermute, dass das der Grund war, warum die Coaches gesagt haben, nein, wir brauchen ihn gesund und wir brauchen ihn in Football-Shape. Und die Coaches haben wohl beschlossen, dass es mit diesem Gewicht kein Football-Shape ist. Ich glaube, es ist super schwierig für ihn, so schnell abzunehmen. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll, dass er da einsam seine Runden gedreht hat. Ja, man hat es wahrgenommen. Also in jedem Training hat man wahrgenommen, dass er da steht und noch nicht mitmachen darf, es aber ganz sicher gerne tun würde.

Ist man dann eher frustriert über den Spieler oder hat man Mitleid? Also als Coach.

Nurasyid: Wäre ich in ein Bucs-Coach, wäre ich wahrscheinlich ein bisschen frustriert. So jetzt als Außenstehende das zu betrachten, wenn er da so seine Runden zieht, dann tut er einem echt leid, aber ich bin auch sicher, dass es frühzeitig kommuniziert wurde, was die Erwartungshaltung an ihn ist und dann ist es ja am Ende des Tages egal in der NFL oder in welcher Liga auch immer, das sind die Erwartungen an dich als Athlet. Welche auch immer das sind, ob es das Gewicht ist oder ob das eine andere Zahl oder ein Skill ist. Das ist die klar kommunizierte Erwartungshaltung und wenn du das nicht erreichst, dann bist du nicht der Richtige für uns. In dem Fall war es mehr als offensichtlich, auch für alle Nicht-Beteiligten sozusagen.

Okay, so habe ich es auch ein bisschen wahrgenommen von außerhalb. Meine finale Frage: Was ist Ihr Super-Bowl-Pick dieses Jahr?

Nurasyid: Oh! Na ja. Ganz analytisch oder ist emotional motiviert auch okay?

Wie Sie wollen!

Nurasyid: Ich bin emotional motiviert. Ich gehe da mit den Bucs und sage, das ist mein Pick. Gegen die Bills.

Week 2
  • Spielplan
  • Tabelle
Green Bay Packers
Green Bay Packers
Packers
27
7
7
3
10
Washington Commanders
Washington Commanders
Commanders
18
0
3
0
15
02:15
Fr, 12.09.
Beendet
Pittsburgh Steelers
Pittsburgh Steelers
Steelers
17
6
8
0
3
Seattle Seahawks
Seattle Seahawks
Seahawks
31
7
0
7
17
19:00
So, 14.09.
Beendet
New York Jets
New York Jets
Jets
10
0
3
0
7
Buffalo Bills
Buffalo Bills
Bills
30
10
10
3
7
19:00
So, 14.09.
Beendet
Baltimore Ravens
Baltimore Ravens
Ravens
41
3
7
10
21
Cleveland Browns
Cleveland Browns
Browns
17
0
3
7
7
19:00
So, 14.09.
Beendet
Cincinnati Bengals
Cincinnati Bengals
Bengals
31
7
3
14
7
Jacksonville Jaguars
Jacksonville Jaguars
Jaguars
27
7
10
7
3
19:00
So, 14.09.
Beendet
Dallas Cowboys
Dallas Cowboys
Cowboys
40
0
10
7
20
3
New York Giants
New York Giants
Giants
37
6
7
3
21
0
19:00
So, 14.09.
n.V.
Beendet
Detroit Lions
Detroit Lions
Lions
52
14
14
10
14
Chicago Bears
Chicago Bears
Bears
21
7
7
0
7
19:00
So, 14.09.
Beendet
Miami Dolphins
Miami Dolphins
Dolphins
27
0
14
6
7
New England Patriots
New England Patriots
Patriots
33
12
3
8
10
19:00
So, 14.09.
Beendet
New Orleans Saints
New Orleans Saints
Saints
21
0
7
7
7
San Francisco 49ers
San Francisco 49ers
49ers
26
6
10
3
7
19:00
So, 14.09.
Beendet
Tennessee Titans
Tennessee Titans
Titans
19
0
13
3
3
Los Angeles Rams
Los Angeles Rams
Rams
33
7
3
10
13
19:00
So, 14.09.
Beendet
Arizona Cardinals
Arizona Cardinals
Cardinals
27
10
10
7
0
Carolina Panthers
Carolina Panthers
Panthers
22
3
0
6
13
22:05
So, 14.09.
Beendet
Indianapolis Colts
Indianapolis Colts
Colts
29
6
14
3
6
Denver Broncos
Denver Broncos
Broncos
28
7
14
7
0
22:05
So, 14.09.
Beendet
Kansas City Chiefs
Kansas City Chiefs
Chiefs
17
0
10
0
7
Philadelphia Eagles
Philadelphia Eagles
Eagles
20
7
3
3
7
22:25
So, 14.09.
Beendet
Minnesota Vikings
Minnesota Vikings
Vikings
6
0
6
0
0
Atlanta Falcons
Atlanta Falcons
Falcons
22
6
3
3
10
02:20
Mo, 15.09.
Beendet
Houston Texans
Houston Texans
Texans
19
10
0
0
9
Tampa Bay Buccaneers
Tampa Bay Buccaneers
Buccaneers
20
7
7
0
6
01:00
Di, 16.09.
Beendet
Las Vegas Raiders
Las Vegas Raiders
Raiders
9
3
3
0
3
Los Angeles Chargers
Los Angeles Chargers
Chargers
20
10
7
3
0
04:00
Di, 16.09.
Beendet
AFC East
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1Buffalo BillsBuffalo BillsBillsBUF22001:01:01:02:071:50211.000
2New England PatriotsNew England PatriotsPatriotsNEP21100:11:01:01:146:47-1.500
3New York JetsNew York JetsJetsNYJ20200:20:00:10:242:64-22.000
4Miami DolphinsMiami DolphinsDolphinsMIA20200:10:10:10:235:66-31.000
AFC North
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1Cincinnati BengalsCincinnati BengalsBengalsCIN22001:01:01:02:048:4351.000
2Baltimore RavensBaltimore RavensRavensBAL21101:00:11:01:181:5823.500
3Pittsburgh SteelersPittsburgh SteelersSteelersPIT21100:11:00:01:051:63-12.500
4Cleveland BrownsCleveland BrownsBrownsCLE20200:10:10:20:233:58-25.000
AFC South
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1Indianapolis ColtsIndianapolis ColtsColtsIND22002:00:00:02:062:36261.000
2Jacksonville JaguarsJacksonville JaguarsJaguarsJAC21101:00:10:00:153:4112.500
3Houston TexansHouston TexansTexansHOU20200:10:10:00:028:34-6.000
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AFC West
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1Los Angeles ChargersLos Angeles ChargersChargersLAC22001:01:02:02:047:30171.000
2Las Vegas RaidersLas Vegas RaidersRaidersLSV21100:11:00:11:129:33-4.500
3Denver BroncosDenver BroncosBroncosDEN21101:00:10:01:148:417.500
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NFC East
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1Philadelphia EaglesPhiladelphia EaglesEaglesPHI22001:01:01:01:044:3771.000
2Washington CommandersWashington CommandersCommandersWAS21101:00:11:01:139:336.500
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NFC North
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1Green Bay PackersGreen Bay PackersPackersGBP22002:00:01:02:054:31231.000
2Minnesota VikingsMinnesota VikingsVikingsMIN21100:11:01:01:133:46-13.500
3Detroit LionsDetroit LionsLionsDET21101:00:11:11:165:4817.500
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NFC South
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1Tampa Bay BuccaneersTampa Bay BuccaneersBuccaneersTBB22000:02:01:01:043:3941.000
2Atlanta FalconsAtlanta FalconsFalconsATL21100:11:00:11:142:2913.500
3New Orleans SaintsNew Orleans SaintsSaintsNOS20200:20:00:00:234:46-12.000
4Carolina PanthersCarolina PanthersPanthersCAR20200:00:20:00:132:53-21.000
NFC West
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1San Francisco 49ersSan Francisco 49ers49ersSFR22000:02:01:02:043:3491.000
2Arizona CardinalsArizona CardinalsCardinalsARI22001:01:00:02:047:35121.000
3Los Angeles RamsLos Angeles RamsRamsLAR22001:01:00:00:047:28191.000
4Seattle SeahawksSeattle SeahawksSeahawksSEA21100:11:00:10:144:3410.500
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