Zum NFL-Saisonauftakt reisten die Kansas City Chiefs nach São Paulo, mit leeren Händen und einer Niederlage gegen die Los Angeles Chargers kehrte man aus Brasilien zurück. Müssen sich die Fans von Mahomes und Co. nun ernsthafte Sorgen machen?
Fest steht: Zufrieden war man beim NFL-Seriensieger der vergangenen Jahre keineswegs nach der Pleite gegen die Chargers.
"Ich muss dafür sorgen, dass mein Team in einen besseren Zustand kommt, dass es mehr Emotionen zeigt, denn in der ersten Halbzeit waren wir etwas eintönig und das kam uns teuer zu stehen", sagte Head Coach Andy Reid. "Es gibt einige gute Dinge, aber wir müssen dafür sorgen, dass wir das in den Griff bekommen, und das ist meine Verantwortung", erklärte der Übungsleiter weiter.
Und hierfür hat "Big Red", wie er von seinen Spielern genannt wird, nicht viel Zeit. Denn bereits am Sonntag steht ein absoluter Härtetest auf dem Programm, wenn die Philadelphia Eagles zum Super-Bowl-Rematch (ab 22:25 Uhr live bei RTL) ins Arrowhead Stadium kommen.

Fehlstart und sinkende Playoff-Chancen
Sollten die Chiefs die Partie verlieren - und das ist mit Blick auf die Qualitäten der Eagles kein besonders abwegiges Szenario - würde es lichterloh brennen in Kansas City.
Ein 0-2-Start in eine NFL-Saison, das hatte es in Kansas City zuletzt 2014 gegeben. Ein gewisser Patrick Mahomes war damals noch Backup in seinem ersten Jahr an der Texas Tech.
Seit die NFL-Playoffs 2020 auf 14 Teams erweitert worden waren, starteten 41 Mannschaften mit einem 0-2 in die Spielzeit. Nur fünf Teams schafften es anschließend noch in die Playoffs. Das macht eine Quote von 12,2 Prozent. Dass das keine glänzende Prognose wäre, dürfte jedem Fan klar sein.
Immerhin: Im Vorjahr zeigten gleich drei Teams, dass es möglich ist. Die Los Angeles Rams, die Baltimore Ravens und die Denver Broncos starteten allesamt mit zwei Niederlagen und waren Mitte Januar dennoch in der Postseason dabei.
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Was den Chiefs ebenfalls Mut machen könnte ist der Fakt, dass Andy Reid durchaus schon gezeigt hat, dass er das Momentum mit seinen Teams komplett ändern kann.
In der Saison 2015 gewannen die Chiefs unter seiner Führung zwar das Auftaktspiel, mussten im Anschluss jedoch fünf (!) Pleiten in Folge einstecken. Dann jedoch schaffte man den Turnaround und ließ zehn (!) Siege in Serie folgen.
Mit 11-5 schaffte man seinerzeit den Sprung in die Playoffs, die man im Übrigen seither in jedem einzelnen Jahr erreichte. Auch 2021, als viele schon vermuteten, der verlorene Super Bowl gegen Tom Brady und die Tampa Bay Buccaneers hätte Wirkung hinterlassen. Damals startete man mit zwei Niederlagen aus den ersten drei Spielen.
Verlassen kann man sich auf diese Mutmacher aber natürlich nicht. Die Kansas City Chiefs täten also gut daran, schnell die Wende zu schaffen. Gerade mit dem Blick auf die nächsten Heimspiele. Nach den Eagles kommen im Zwei-Wochen-Takt mit den Baltimore Ravens, den Detroit Lions und den Washington Commanders nämlich weitere Hochkaräter ins Arrowhead.