Lewis Hamilton konnte beim Ferrari-Heimspiel trotz zunächst guter Trainingseindrücke nicht den erhofften Coup landen, die großen Geschichten schrieben in Monza andere. Der Altmeister muss sich sogar reichlich Kritik einer Ferrari-Ikone anhören lassen.
Sein erstes Monza-Rennen in Rot hat sich Lewis Hamilton sicher anders vorgestellt. Aufgrund einer Strafe aus dem Zandvoort-Rennen musste der Rekordweltmeister vom zehnten Platz aus beginnen. Auch, wenn er sich letztlich noch Rang sechs schnappte, hat sich einmal mehr gezeigt: Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc (4.) ist dem Superstar in diesem Jahr überlegen.
Was Jean Alesi, selbst einst vier Jahre bei Ferrari aktiv, aber vor allem gestört hat, war Hamiltons Auftritt im Qualifying. Die Formel-1-Ikone kommentierte im Nachgang an den Großen Preis von Italien für den "Corriere della Sera": "Mir gefiel Hamiltons Verhalten nicht. Er hätte Leclerc im Qualifying wirklich helfen können und vielleicht sogar müssen."
Die Argumentation dahinter: Durch seine Startplatzstrafe um fünf Plätze war das Qualifying für Hamilton ohnehin gelaufen. Der Engländer hätte in Q3 seinem Teamkollegen daher Windschatten geben können.
Alesi hätte anderes "Verhalten" von Hamilton erwartet
Hamilton sagte hinterher: "Das ist nichts, was ich in meinen vorherigen Teams jemals gemacht hätte. Letztendlich läuft es potenziell darauf hinaus, dass ein Fahrer geopfert wird. Und ich habe schon die Strafe. Was die WM-Punkte angeht, muss ich so weit vorne wie möglich starten."
Bei Alesi kam das nicht gut an. Allein angesichts des "Saisonverlaufs und seiner ersten Begegnung mit den italienischen Fans" habe man eigentlich ein anderes "Verhalten von Lewis erwartet". Zugleich fügte der 61 Jahre alte Franzose aber auch hinzu, dass ein besseres Qualifying-Ergebnis wohl nichts am Ausgang des Rennens verändert hätte. Denn: McLaren und vor allem Max Verstappen waren auch in Monza zu stark für die Roten.
Charles Leclerc beendete den Großen Preis von Italien als Vierter, Lewis Hamilton wurde Sechster. In der Konstrukteurswertung ist Ferrari damit immerhin noch Zweiter hinter den bereits jetzt uneinholbaren McLaren.



