Es ist die Sensation der Basketball-EM: Top-Favorit Serbien um NBA-Superstar Nikola Jokic ist nach einer völlig unerwarteten Pleite gegen Mit-Gastgeber Finnland raus. Der serbische Chefcoach sucht nicht nach Ausreden für das Debakel - und deutet doch eine Erklärung an.
Weltmeister Deutschland tat sich in seinem Achtelfinale schwer, Mitfavorit Türkei auch - doch während diese Top-Teams bei der Basketball-EM die Kurve kriegten, erlebte Serbien ein Debakel.
Der Top-Favorit kassierte in Riga gegen Finnland eine bittere 86:92-Niederlage (die Highlights oben im Video) und muss die Koffer packen. Auch 33 Punkte von Superstar Nikola Jokic reichten den Serben nicht, um die Pleite zu verhindern.
Damit erlebt das hochgehandelte Team von Trainer Svetislav Pesic dasselbe Schicksal wie vor drei Jahren. 2022 in Berlin war das Team ebenfalls in der Runde der letzten 16 ausgeschieden, damals gegen Italien.
Den Unterschied machten vor allem die 20 Offensivrebounds, die Serbien dem Gegner erlaubte. "Wir sind nicht bereit zum Spiel gekommen, angefangen bei mir als dem Jüngsten. Ich war von Anfang an nicht bereit. Wie der Trainer sagte, haben sie 20 Offensivrebounds geholt, was inakzeptabel ist", sagte Jovic.
Finnen wittern Morgenluft
Pesic, in der BBL jahrelang Trainer des FC Bayern, redete den Nackenschlag hinterher nicht schön, versuchte sich aber an einer Erklärung: "Wir können nach Ausreden suchen, aber die wirkliche Situation ist die, dass man in einem Spiel wie diesem, in einem Turnier wie diesem, körperlich vorbereitet sein muss, und ich denke, wir waren nicht auf diesem Niveau und es fehlte uns an vielen Dingen", sagte Pesic.
Der 76-Jährige präzisierte, was er mit dieser "wirklichen Situation" meinte.
"Mehrere Spieler waren von einem Virus betroffen. Nikola Jovic hatte ein Problem und hat überhaupt nicht trainiert hat, außer heute morgen", erläuterte der Trainer, ehe er eilig wiederholte, dies dürfe nicht als Ausrede gelten.
Die serbische Presse hielt sich indes nicht zurück. "Schande! Basketball-Blamage des Jahrhunderts", schrieb die serbische Boulevard-Zeitung "Kurir".
Die Finnen haben indes nach der Sensation Blut geleckt. "Wir sind noch nicht fertig. Das war noch nicht unser Ziel. Es war vielleicht eine etwas schwierigere Saison. Wir hätten gerne den ersten oder zweiten Platz in unserer Gruppe belegt", betonte Matchwinner Markkanen: "Mit so einer Leistung können wir noch viel erreichen."
