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Bei der Tour de Ski soll es angewendet werden

"Das ist krank!" Neues Langlauf-Format sorgt für Wirbel

Ein neues Rennformat wurde im Sommer für die Tour de Ski getestet
Ein neues Rennformat wurde im Sommer für die Tour de Ski getestet
Foto: © IMAGO/Ole Martin Wold
05. September 2025, 10:49
sport.de
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Der Weltskiverband hat beim traditionellen Sommer-Sportfest Toppidrettsveka in Norwegen in diesem Jahr ein neues Rennformat getestet, das im kommenden Winter bei der Tour de Ski erstmals auf der großen Langlauf-Bühne angewendet werden soll. Das Feedback fällt allerdings höchst unterschiedlich aus.

Die Langlauf-Verantwortlichen des Weltskiverbandes FIS haben sich ein neues Rennformat einfallen lassen, mit dessen Hilfe endlich wieder mehr Zuschauer vor die Bildschirme gelockt werden sollen. Erstmals zum Einsatz kommen soll es im Weltcup bei der Tour de Ski. Getestet wurde es vor wenigen Tagen beim Sportfest Toppidrettsveka in Norwegen.

Geändert wurde der Ablauf im Massenstart. Statt ein großes Starterfeld, gab es verschiedene Läufe, in denen jeweils 20 bis 25 Athleten über eine Distanz von fünf Kilometern an den Start gingen. Bei der Tour werden die einzelnen Zeiten zur Gesamtzeit hinzugezählt. Auf den ersten Blick eine nachvollziehbare Idee, der Brite Andrew Musgrave aber findet sie wenig durchdacht und übt scharfe Kritik. 

"Auf der Liste der schlechten Erfindungen"

"Es gibt viele dumme Erfindungen, aber im Langlauf zählt diese zu den schlechtesten. Es steht weit oben auf der Liste der schlechten Erfindungen", polterte er gegenüber dem norwegischen Sender "TV2". 

Musgrave stören an dem neuen Format gleich mehrere Dinge. Zum einen glaubt er nicht, dass die Zuschauer wirklich verstanden haben, was überhaupt los war. "Sie haben fünf verschiedene Rennen gesehen und überhaupt nicht verstanden, dass es ein einziges Rennen war", mutmaßte er. 

Dazu sei das neue Format auch für die Athleten nicht ideal, denn: "Ich wurde von zwei Läufern ins Ziel gezogen, die richtig Gas gegeben haben. Aber [Johannes Høsflot] Klæbo war in seinem Lauf mehr oder weniger alleine unterwegs. Er war natürlich sehr stark, aber in der Ergebnisliste stand er am Ende hinter mir. Ich denke, das ist ziemlich schlecht", schilderte Musgrave, dass die Zusammensetzung der einzelnen Läufe entscheidenden Einfluss auf das Endergebnis haben kann.

Nicht alle finden das neue Langlauf-Format schlecht

Gerade mit Blick auf die Tour de Ski offenbare das neue Format eine entscheidende Schwäche, findet der 35-Jährige.

"Dass das Resultat eines Etappenrennens damit stehen und fallen kann, ist krank. Wenn man zum Beispiel im letzten Lauf startet und es anfängt zu schneien, kann es große Unterschiede geben", zeigte er ein großes Problem des neuen Formats auf.

Andere Weltcup-Läufer zeigten sich derweil nicht so pessimistisch. Thomas Maloney Westgård etwa hält die Neuerung für "aufregend", wie er gegenüber "TV2" erklärte. Zwar sieht auch er eine gewisse "Unvorhersehbarkeit" bei den Resultaten. "Aber das schlimmste, was einem Sport passieren kann, ist, dass er vorhersehbar wird", sagte er. 

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