Beim früheren Bundesliga-Profi Marek Mintal sowie bei Kult-Coach Peter Neururer hinterlässt der 90-Millionen-Euro teure Transfer von Nick Woltemade vom VfB Stuttgart zu Newcastle United einige Verwunderung.
"Für einen Spieler, der krass ausgedrückt ein halbes Jahr in der Bundesliga beim VfB Stuttgart sehr, sehr gut und sehr, sehr erfolgreich gespielt hat, bezahlt man mittlerweile auf dem Markt 90 Millionen Euro Ablösesumme. Das ist dekadent, das ist eigenartig", schrieb Neururer in seiner Kolumne für das Portal "wettfreunde.net". "Für mich nicht nachvollziehbar, aber so ist es auch."
Newcastle hatte für Woltemade eine Sockelablöse von 85 Millionen Euro hingeblättert. Hinzu können Boni kommen, durch die die Summe noch auf 90 Millionen Euro ansteigen könnte. Mintal betonte in einem "ran"-Interview, Woltemade sei so viel "momentan nicht wert. Das ist eine kranke Summe. Die ist für mich zu viel. Punkt, Ende. Ich sehe ihn aktuell zwischen 20 und 40 Millionen Euro Marktwert."
Zuvor hatte sich auch der FC Bayern intensiv um den 23 Jahre alten Angreifer bemüht und schon eine persönliche Einigung mit ihm erzielt. Der Rekordmeister erfüllte allerdings die Ablöseforderung des VfB Stuttgart nicht. Als ein Woltemade-Wechsel schon vom Tisch schien, kam Newcastle - und machte den Schwaben ein Angebot, das diese unmöglich ablehnen konnten.
Dicke Luft beim VfB Stuttgart nach Woltemade-Deal
Der späte Verkauf des Leistungsträgers soll beim VfB für dicke Luft hinter den Kulissen gesorgt haben. Zwischen Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und Trainer Sebastian Hoeneß knirsche es, berichtete der "kicker".
Der Erfolgscoach hatte seine Unzufriedenheit auch öffentlich artikuliert und unter anderem von einem "herben Verlust" gesprochen.
Bitter aus VfB-Sicht: Die Verpflichtung eines Woltemade-Nachfolgers platzte, weil Sturm-Kandidat Hyeon-Gyu Oh vom KRC Genk am Deadline Day den Medizin-Check nicht bestand. Für den 24 Jahre alten Japaner wollte der DFB-Pokalsieger angeblich 28 Millionen Euro Ablöse berappen.