Früher war er als Technischer Direktor beim FC Bayern für die Kaderplanung verantwortlich, heute beobachtet Michael Reschke die Lage beim deutschen Rekordmeister aus der Berater-Perspektive und hat dabei eine klare Meinung zur vermeintlich nachlassenden Strahlkraft der Münchner auf dem Transfermarkt.
Als jemand, der zwischen 2014 und 2017 die Kaderplanung beim FC Bayern leitete, ist Michael Reschke auch heute noch ein gern genommener Ansprechpartner, wenn es um die Belange des deutschen Fußball-Rekordmeisters geht.
Von "ran.de" darauf angesprochen, dass sich die Münchner in diesem Transfersommer zahlreiche Absagen und Rückschläge einfingen - unter anderem bei Wunschmittelfeldspieler Florian Wirtz und Wunschstürmer Nick Woltemade - und daher womöglich nicht mehr bei den ganz Großen mitmischen können, wurde Reschke nun deutlich: "An Wirtz waren von den besten zehn Klubs in Europa mindestens acht interessiert und Bayern München zählte zu den beiden letzten Kandidaten. Woltemade wäre ja sogar liebend gerne nach München gewechselt."
Dass der FC Bayern sich mit dem VfB Stuttgart, obwohl man bereit gewesen wäre eine hohe Ablöse zu bezahlen, nicht auf eine Transferlösung für Woltemade einigen konnte, sei "natürlich bitter". Das seien aber "keine klassischen Niederlagen und erst recht kein Anzeichen dafür, dass man den Anschluss an die internationale Spitze verloren hat", betonte er.
Reschke sieht daher keine Probleme bei seinem ehemaligen Arbeitgeber. Im Gegenteil: "Der FC Bayern ist der deutsche Klub, der mit der europäischen Spitze mithalten kann - auch mit der Spitze der Premier League."
Reschke: Kader des FC Bayern auf Kante genäht
Von dort aus verpflichteten Max Eberl und Co. am Deadline Day noch Stürmer Nicolas Jackson, der vom FC Chelsea kam und eine Leihgebühr von 16,5 Millionen Euro kostete - eine immense Summe, die für viel Kritik sorgte.
Reschke jedoch wollte diesen Transfer nicht konkret einordnen. "Für ein komplettes Urteil fehlt mir der gesamtwirtschaftliche Einblick in den Transfer und ich kann auch Jackson nicht gut genug einschätzen", sagte er nur, warnte jedoch gleichzeitig die Münchner: "Fakt ist, dass Bayern München selbst nach diesem Transfer in der Spitze des Kaders sehr dünn aufgestellt ist."
Zwar verwies er auch die anstehenden Comebacks von Jamal Musiala, Alphonso Davies und Hiroki Ito in der zweiten Saisonhälfte. "Aber der Kader ist grade im Hinblick auf seine internationalen Ambitionen auf Kante genäht", so Reschke.