Kult-Coach Peter Neururer glaubt, dass mehr hinter der Entlassung von Trainer Erik ten Hag bei Bayer Leverkusen steckt, als bisher öffentlich bekannt ist.
"Was ist da intern hinter den Kulissen gelaufen? Ein Verein mit einem großen Gedankengut, mit einem großen sportlichen Hintergrund, mit auch sportlichen Erfolgen. Nach zwei Spieltagen den Trainer zu beurlauben, da muss sich jeder hinterfragen. Oder es sind Dinge vorgefallen, die, und das wäre auch der Stil von Leverkusen, nicht an die Öffentlichkeit gehören dürfen", schrieb der frühere Bundesliga-Übungsleiter in seiner Kolumne für das Portal "wettfreunde.net".
Die Werkself hatte sich am Montag von ten Hag getrennt. In der Bundesliga hatte es unter seiner Regie zuvor eine 1:2-Pleite gegen die TSG 1899 Hoffenheim und ein 3:3 bei Werder Bremen gegeben.
Es müsse "irgendwas im internen Bereich, in der Ansprache, in der Kommunikation oder wo auch immer nicht gestimmt haben", mutmaßte Neururer. "So eklatante Handlungsweisen gibt es eigentlich bei Leverkusen nicht."
Bayer Leverkusen: Ten-Hag-Aus ein Rauswurf-Rekord
Ten Hags Rauswurf nach nur zwei Punktspielen war der schnellste in der Bundesliga-Historie eines Trainers, der erst im Sommer verpflichtet worden war.
Ten Hag löste Helmut Senekowitsch (Eintracht Frankfurt) und Heinz Elzner (1. FC Nürnberg) ab, die jeweils fünf Ligaspiele im Amt waren (Quelle: Sportec Solutions).
"Die Bundesliga hat einen Rekord, auf den man gern verzichten könnte", urteilte Neururer.
Vor seinem Blitz-Aus in Leverkusen war ten Hag auch beim dauerkriselnden Premier-League-Riesen Manchester United gescheitert und vorzeitig entlassen worden. Neururer glaubt aber, dass die Trainerkarriere des 55 Jahre alten Niederländers weitergeht. "Er wird irgendwo wieder unterkommen, wir werden ihn irgendwo wiedersehen. Wo, da stellt sich natürlich die Frage."