Für die getätigten Transfers in diesem Sommer musste Borussia Dortmund viel Kritik einstecken. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl verteidigte die Wechsel nun.
"Es war insgesamt ein sehr nervenaufreibender Sommer. Wir haben sehr viele Dinge, die wir uns vorgenommen haben, erreicht", bilanzierte Sebastian Kehl im Interview mit der "Sport Bild".
Verkauft wurden unter anderem Sébastien Haller, Gio Reyna, Youssoufa Moukoko und Soumaïla Coulibaly. "Diese Spieler hatten keine große sportliche Perspektive mehr bei uns. Und alle Spieler konnten wir transferieren – und zwar zu, wie ich finde, sehr guten Konditionen", hob Kehl hervor.
Durch den Verkauf von Jamie Gittens (für 56 Millionen Euro zum FC Chelsea) konnten dann weitere Spieler geholt werden.
Als Neuzugänge wurden Daniel Svensson und Yan Couto (wurden nach Leihe fest verpflichtet) sowie Jobe Bellingham, Carney Chukwuemeka und Fábio Silva präsentiert.
Die BVB-Neuzugänge seien "entwicklungsfähige Spieler, die uns sportlich und wirtschaftlich eine Perspektive bieten". "Ich bin absolut überzeugt von unserem Kader und glaube, dass wir besser aufgestellt sind als in der vergangenen Saison", stellte Kehl klar.
Mehr dazu:
Der 45-Jährige merkte an: "Wir haben mit den getätigten Transfers ca. 100 Millionen Euro in neue Spieler investiert, ähnlich wie im letzten Sommer. Hinter uns steht aber kein Staat, kein Scheich, kein Milliardär. Wir müssen unser Geld selbst verdienen und können auf Dauer nur das ausgeben, was wir zuvor auch eingenommen haben."
Wie geht es für Brandt, Can und Süle weiter?
In dem Interview äußerte sich Kehl auch zu den auslaufenden Verträgen von Julian Brandt, Emre Can und Niklas Süle.
"Wir haben einige Spieler mit auslaufenden Verträgen, das ist gar nicht schlimm, das kann uns sogar helfen", so der Sportdirektor: "Jeder Spieler bekommt nun die Chance, sich in den nächsten Monaten zu zeigen - selbstverständlich."
Mit Blick auf Topverdiener Süle, merkte Kehl an, dass die Verträge nicht unbedingt zu gleichen oder verbesserten Bedingungen verlängert werden müssen.
BVB hatte Woltemade auf dem Zettel
Zum Mega-Transfer von Nick Woltemade, der für 90 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zu Newcastle United wechselte, sagte Kehl: "Die Summe, wenn sie denn stimmt, passt zu den wilden Entwicklungen. Und davon hat Stuttgart nun zumindest wirtschaftlich extrem profitiert."
Auch Borussia Dortmund wurde vor seinem ablösefreien Wechsel von Werder Bremen zum VfB vor einem Jahr Interesse an Woltemade nachgesagt.
"Wie sagt man so schön? Hinterher hat man's meist vorher gewusst. Die Frage könnten Sie allen Managern in Europa stellen", sagte Kehl. Nicht jede individuelle Spielerentwicklung sei vorhersehbar. Auch das Timing passe nicht immer, "selbst wenn man einen Spieler auf dem Zettel hat", bestätigte Kehl das Interesse an Woltemade.