Einen Tag nach Bekanntgabe der Trennung hat Radsport-Star Juan Ayuso schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen des UAE Team Emirates-XRG erhoben. Die deutlichen Worte des Spaniers riefen allerdings scharfe Kritik hervor. Zwei Ex-Profis finden: So geht es nicht!
Am Montag platzte eine kleine Radsport-Bombe, als das Team Emirates am Vuelta-Ruhetag verkündete, die Zusammenarbeit mit Juan Ayuso nicht weiter fortsetzen zu wollen. Den 22-jährigen Spanier traf diese Mitteilung aus heiterem Himmel.
Ayuso kritisierte die Verantwortlichen scharf, sprach von einer "Diktatur", in der öffentlich A gesagt, hinter den Kulissen aber nach Plan B gehandelt wird. Dass das Team die Trennung zum Saisonende verkündete, wertete der Spanier als persönlichen Angriff und sagte: "Sie wollen mein Image beschädigen. Ich habe regelmäßig unter Respektlosigkeiten vom Team-Management gelitten."
"Er sollte dankbar dafür sein"
Das deutliche Nachtreten Ayusos hat ein großes Echo ausgelöst. Dabei schlugen sich viele auf die Seite des Teams. Unter anderem die beiden britischen Ex-Profis Adam Blythe und Matt Stephens, die dem Spanier ganz schlechten Stil vorwarfen.
"Er hat sein Team unter den Bus geworfen und ihnen die komplette Schuld gegeben", befand Blythe in seiner "TNT"-Analyse. Der Brite findet: Ayuso sollte lieber dankbar sein für die Chance, die er bei UAE bekommen hat. "Sie haben ihn in das beste Team der Welt geholt, ihm alle Möglichkeiten und viel Geld gegeben. Er sollte dankbar dafür sein. Was er gesagt hat, war weder fair noch richtig."
Hat sich Ayuso seine Radsport-Zukunft verbaut?
Blythe fürchtet, dass sich Ayuso mit seiner scharfen Kritik auch mit Blick auf seine eigene Zukunft keinen Gefallen getan hat. "Er ist ein Radsportler. Seine Beine sollten das Reden übernehmen. Er wird an seinen Resultaten gemessen. Was ein zukünftiges Team angeht, sieht es nicht gut für ihn aus", sieht der Brite eine irreparablen Imageschaden.
Auch Stephens bewertete die Aussagen des Spaniers sehr kritisch. "Er ist ein sehr interessanter Charakter, aber eine Sache ist klar: Er ist kein Teamplayer", urteilte er über den 22-Jährigen. Die ganze Situation sehe "nicht gut" für Ayuso aus. "Er ist ein Riesentalent, aber er muss sich daran gewöhnen, dass er, wenn er Millionen bekommt, ein Teamplayer sein muss."