WM-Spitzenreiter Oscar Piastri hat seinen Vorsprung auf 34 Punkte ausgebaut - spricht nach seinem Sieg beim Niederlande-Grand-Prix 2025 in Zandvoort aber nicht von einer Vorentscheidung in der Formel-1-Gesamtwertung.
"Es ist noch ein langer Weg", sagte Piastri nach seinem bereits siebten Triumph im 15. Grand Prix. "34 Punkte sind kein komfortabler Vorsprung."
Der technisch bedingte Ausfall seines McLaren-Teamkollegen Lando Norris in Zandvoort habe gezeigt: Man dürfe sich nie in Sicherheit wähnen. "Durch einen Ausfall kann sich alles sehr, sehr schnell ändern", meint Piastri. "Das haben wir am Wochenende gesehen."
WM-Abstand so groß wie nie in diesem Jahr
Denn Piastri war mit einem Vorsprung von neun Punkten auf Norris in den Grand Prix gestartet. Norris lag im Rennen lange auf Kurs zu Platz zwei und hätte damit nur sieben Punkte auf Piastri eingebüßt. Dadurch öffnete sich plötzlich eine Lücke zwischen den beiden, die größer ist als ein Grand-Prix-Sieg.
Doch Piastri will nicht nachlassen: "Ich muss weiter pushen und versuchen, Rennen zu gewinnen." Denn Norris wird nichts unversucht lassen, um Piastri noch abzufangen.
Verstappen erklärt die WM-Situation
Das vermutet auch WM-Titelverteidiger Max Verstappen, der selbst nur noch Außenseiter-Chancen auf den Titelgewinn 2025 hat. Er sagt: Als Verfolger müsse man "weiter hart arbeiten und weiter versuchen zu gewinnen. So einfach ist das."
Verstappen verweist ebenfalls auf die verbleibenden Grands Prix in der Saison 2025: "Es kommen noch viele Rennen. Und man sieht, wie schnell es sich drehen kann. Man weiß nicht, ob man mal einen technischen Defekt hat. Das liegt ohnehin nicht in deiner Hand. Deshalb bleiben noch genügend Rennen, um das Blatt nochmal zu wenden - und nur die Zeit wird es zeigen."
Aber droht das bisher so freundschaftliche Verhältnis der McLaren-Teamkollegen am sich verschärfenden WM-Titelkampf zu zerbrechen? Piastri glaubt das nicht: "Die Beziehung zwischen Lando und mir hat sich nicht verändert. Wenn überhaupt, kennen wir uns jetzt besser und verstehen uns eigentlich sogar besser als zuvor."
Komplimente und Vergleiche von allen Seiten
Und Piastri erhält reichlich Komplimente: Er wurde bereits mit dem viermaligen Formel-1-Weltmeister Alain Prost verglichen, weil er ebenso berechnend fährt wie der Ex-Champion. Seine Coolness und seine wenigen Fehler lassen andere Beobachter an Rekordweltmeister Michael Schumacher denken.
Piastri fühlt sich geschmeichelt: "Jedes Mal, wenn man im selben Satz wie Michael Schumacher genannt wird, ist das etwas Gutes. Ich habe jedoch einen verdammt weiten Weg vor mir, um überhaupt im gleichen Atemzug wie jemand wie er genannt zu werden - aber ich nehme das Kompliment an."
