Es ist soweit! Die NFL-Saison 2025 geht in dieser Woche los. Doch wie sind zum Start der neuen Spielzeit die Kräfteverhältnisse in der Liga einzuschätzen? Wer sind die Topfavoriten und wer steht vor einer langen Saison? Wie hoch fliegen die Packers mit ihrem neuen Superstar und wer kann den Chiefs das Wasser reichen? Das Power Ranking zum Start.
Die Offseason war lang und brachte uns einige neue Storylines, die uns durch die Saison begleiten werden. Aaron Rodgers will die Pittsburgh Steelers wieder in die Erfolgsspur bringen, Pete Carroll ist zurück und einige Teams haben den Head Coach gewechselt. Zudem spielt Micah Parsons nun für die Green Bay Packers.
Wie sich das auf die Machtverhältnisse in der NFL auswirkt, ordnet sport.de-Redakteur Marcus Blumberg im ersten Power Ranking der neuen Saison ein.
NFL: Power Ranking zum Saisonstart 2025
Die neue Saison beginnt in der Nacht auf Freitag mit einem vermeintlichen Kracher-Opener zwischen den Philadelphia Eagles und Dallas Cowboys (ab 1:40 Uhr live bei RTL). Bis dahin präsentieren wir euch auf sport.de noch das eine oder andere Schmankerl zum Start. Los geht's mit diesem Power Ranking!
32. New Orleans Saints
Das Mindestziel für die anstehende Saison war aus meiner Sicht, wenigstens Zweitrundenpick Tyler Shough in eine Position zu bringen, halbwegs erfolgreich zu sein. Nun startet Spencer Rattler. Die Offensive Line könnte ganz ordentlich sein mit Rookie Kelvin Banks auf Left Tackle und dem letztjährigen Erstrundenpick Taliese Fuaga auf der anderen Seite, doch am Ende muss Chris Olave fit bleiben, was ihm zuletzt nicht wirklich gelang. Die Defense sieht erstmal fragwürdig aus. Das wird eine lange Saison.
31. Cleveland Browns
SIE HABEN KENNY GET...radet!!! Am Ende gehen die Browns also doch nur mit drei gesunden Quarterbacks in die Saison. Und wenig überraschend wird der 40-jährige Joe Flacco starten, was so viel bedeutet wie: Früher oder später wird Dillon Gabriel übernehmen und vermutlich dann auch irgendwann Shedeur Sanders. Das größere Problem in Believeland dürfte jedoch sein, dass Arch Manning nach seiner fantastischen Debütvorstellung gegen keinen geringeren als OSU-Defensive Coordinator Matt Patricia (!) vielleicht doch besser noch ein Jahr länger am College bleibt.
Sie haben mit Jerry Jeudy einen guten Receiver und wer weiß, ob Skandal-Rookie-Running-Back Quinshon Judkins zur Verfügung steht. Die O-Line überzeugt mich auf dem Papier nicht, aber immerhin scheint die Defense erneut in der Lage zu sein, die Spiele qualvoll eng zu halten.
30. Indianapolis Colts
Der Kader insgesamt ist gar nicht mal so schlecht - in diesem Moment wird mir klar, dass sich General Manager Chris Ballard den Satz im Grunde auf seinen Grabstein gravieren lassen kann. Alternativ könnte man das auf einen jährlichen Banner ins Stadion hängen a la "AFC Finalist" oder so. Aber wie üblich in der Ballard-Ära ist das "Aber" hier der Hinweis darauf, dass der Quarterback das Problem ist. In diesem Jahr ist es nun tatsächlich Daniel Jones geworden, der nun wirklich nicht starten sollte und den wir jetzt zum zweiten Mal in Folge auf deutschem Boden sehen werden. Yay!
In einer Division, die coaching-technisch nun mutmaßlich drei fähige Leute außerhalb von Indianapolis vorweisen kann - drei bessere QBs sowieso -, wird es daher trotz ordentlichem Gesamtkader schwer, optimistisch in die neue Saison zu schauen in Indy.
29. Tennessee Titans
Cam Ward bringt das nötige Feuer mit, wie er mit seiner Trainingsrauferei mit Defensive Tackle Jeffery Simmons jüngst unter Beweis gestellt hat. Und das wird es auch brauchen, um die Titans wieder einigermaßen in die Spur zu bringen. Auf dem Papier sieht das Personal zwar erneut ordentlich aus, doch hatte ich den Eindruck schon im Vorjahr - da allerdings mit der Einschränkung, dass Will Levis nicht die Antwort war.
Es bleiben jedoch genügend Fragezeichen. Hat etwa Tyler Lockett noch genug im Tank, um Ward eine echte Nummer-2-Option zu bieten? Wird Dan Moore die O-Line stabilisieren - eher nicht. Und hat der Pass Rush genug Feuerpower? Bonus: Schafft es Cornerback L'Jarius Sneed in diesem Jahr, gesund zu bleiben und an seine alte Chiefs-Form heranzukommen? All das sind mir ehrlich gesagt zu viele Fragezeichen.
28. Carolina Panthers
Die wichtigsten Aufgaben dieser Offseason waren es, die Situation um Bryce Young zu verbessern und die Defense neu aufzustellen. Bei Letzterem stand der Pass Rush im Vordergrund und ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich gelungen ist, diesen zu verbessern. Bei Ersterem jedoch wurde immerhin mit Tet McMillan ein neuer Top-Receiver gefunden. Dass man dann jedoch den verlässlichen Adam Thielen ohne erkennbaren Grund nach Minnesota getradet hat, um dann nur wenige Tage später Jalen Coker auf Injured Reserve zu setzen, trübt den Gesamteindruck dann doch. Nun muss es erstmal der einstige Gruden-Liebling Hunter Renfrow im Slot richten - nach einjähriger NFL-Pause.
Es ist bemerkenswert, wie effizient sich diese Organisation selbst im Weg steht.
27. New York Jets
Irgendwer schrieb neulich sinngemäß, dass irgendwann ein Punkt kommen wird, an dem Justin Fields auch mal den Ball wird werfen müssen. Aus neutraler Sicht ist das jetzt nicht unbedingt eine ideale Beobachtung zum neuen Heilsbringer auf der Quarterback-Position, deckt sich aber mit dem, was Fields im vergangenen Jahr in Pittsburgh bis zu seiner Versetzung auf die Bank gezeigt hat. Zudem scheint Aaron Glenns Haupterkenntnis aus dem Super-Bowl-Run der Eagles zu sein, dass das Run Game eine Renaissance erlebt in einer Passing League. Ebenfalls nicht das beste Zeichen für eine positive Entwicklung bei Gang Green ...
Da mich bis auf Garrett Wilson aber ohnehin kein Receiver dieses Teams überzeugt - Rookie-Tight-End Mason Taylor könnte da ein Lichtblick werden -, gehe ich auch davon aus, dass das Run Game im Vordergrund stehen wird. Dazu dürfte die O-Line speziell dank Armand Membou sehr gut gerüstet sein. Und defensiv ist ohnehin einiges möglich mit Glenn als Head Coach.
26. Jacksonville Jaguars
"Little has been done to improve the Offensive Line", schrieb ein Kollege von "ESPN" zum Aufwand, den man in Duuuuuval betrieb, was die Offensive Line vor Trevor Lawrence betrifft. Und Little - Walker Little -, spielt nun Left Tackle, was vermutlich nicht ideal ist. Doch auch sonst überzeugt die O-Line auf dem Papier erstmal nicht. Man kann daher nur erahnen, ob das, was Head Coach Liam Coen an Verbesserungen mitbringt, auch wirklich zum Erfolg führt, denn eine starke O-Line war so etwas wie die Erfolgsgarantie für seine herausragende Arbeit mit Baker Mayfield im vergangenen Jahr in Tampa.
Immerhin waren die Eindrücke von und mit Lawrence in der Preseason positiv. Das macht Mut. Ansonsten wird sowieso erstmal jeder auf Travis Hunter schauen und wie viel er tatsächlich Offense und Defense spielt zu Beginn. Und wenn es hart auf hart kommt, dann kann man immer noch a Little-Effort vom Kicker erwarten - Cam Little, der mit dem 70-Yard-Kick neulich in der Preseason. #Duuuuval!
25. New York Giants
Die Defensive Front der Giants wird einiges hermachen in dieser Saison, denn Dexter Lawrence ist zurück und Pass-Rush-Monster Abdul Carter kommt neu dazu. Das wird ein Faktor für eine Leistungssteigerung sein. Offensiv wiederum wird Russell Wilson ein merkliches Upgrade gegenüber Daniel Jones aus dem Vorjahr sein. Doch die große Hoffnung liegt natürlich auf den Schultern von Rookie Jaxson Dart, der alle schon im Camp beeindruckt hat.
Letztlich dürfte das größte Problem das außer Malik Nabers sehr überschaubare Receiving Corps sein. Und man muss vielleicht sogar darauf hoffen, dass der Start misslingt, sodass Dart früher übernimmt, was das Potenzial der Offense sicherlich erhöhen kann.
24. Dallas Cowboys
Die Cowboys hatten vor rund einer Woche noch einen recht wackligen Kader mit drei mehr oder minder großen Superstars. Jetzt sind es nur noch zwei. Bis dahin hatten sie auch noch einen durchaus guten Pass Rush, auf dem das restliche Konstrukt der Defense aufbaute. Nun hat man das nicht mehr, dafür aber einen alternden Defensive Tackle, der seine schlechteste Saison seit Jahren gespielt hat und nun der Heilsbringer gegen den Run sein soll. Denn laut Alleinherrscher Jerry Jones ist Run Defense im Jahr 2025 "the Shit", wie die Jüngeren unter euch sagen würden.
Mich überzeugt das nicht so ganz. Für mich fällt nun das komplette Kartenhaus sukzessive zusammen, denn ohne Top-Pass-Rush könnten auch die Hop-oder-Top-Cornerbacks böse entblößt werden, was dann auch die beste Run Defense nicht wirklich kompensieren wird. Und offensiv hat man einen ganzen Sack voll Running Backs hinter einer fragwürdigen O-Line und neben CeeDee Lamb nur George Pickens als brauchbaren Receiver. Und bei ihm muss man bekanntlich hoffen, dass ihm gerade danach ist, nach Plan zu arbeiten. Immerhin bleibt man in den Schlagzeilen!
23. Las Vegas Raiders
Ich glaube schon, dass Geno Smith das richtige Upgrade für die Raiders ist, Zweifel habe ich eher an der O-Line und den Receivern. Hier muss nun schon Viertrundenpick Dont'e Thornton Jr. einschlagen, um einen ernsthaften Push zu unternehmen. Ashton Jeanty wird seine Touches bekommen und Jakobi Meyers sollte, wenn man sich doch noch irgendwie einigt, ein gutes Sicherheitsnetz sein. Hoffnung macht jedoch, dass Brock Bowers in seiner zweiten Saison womöglich nochmal ein Stück besser wird.
Was die Defense betrifft, läuft da viel Mittelmaß rum. Die Secondary sieht auf dem Papier erschreckend aus und der einzige wirkliche Lichtblick ist wohl einmal mehr Maxx Crosby. Doch alleine wird der es auch in diesem Jahr nicht viel besser machen als ohnehin schon. Alles hängt damit am Charisma von Pete Carroll, was nicht zu unterschätzen ist.
22. Miami Dolphins
Das Gefühl in Miami ist, dass dies eine Make-or-Break-Saison für das aktuelle Regime sein könnte. Head Coach Mike McDaniel hat nun erstmals die Playoffs verpasst und bis heute noch kein Playoff-Spiel gewonnen. So langsam muss man also hinterfragen, ob sein Weg der richtige ist. Gleiches gilt mit einer erneut neu zusammenwürfelten O-Line allmählich auch für General Manager Chris Grier. Man bekommt den Eindruck, dass dieser Schuss nun sitzen muss.
Doch bleibt der Eindruck eben, dass erneut viel zu viel von Tua Tagovailoa abhängt. Mehr noch als zuletzt, denn gerade die Secondary ist besorgniserregend nach dem Angang von Jalen Ramsey gen Pittsburgh. Die Front wurde verstärkt, aber ob das einen großen Unterschied machen wird?
21. Atlanta Falcons
Ich hoffe an dieser Stelle für die Falcons einfach mal, dass die inoffizielle Depth Chart, die ich gesehen habe, nicht unbedingt der Realität entspricht, denn sie besagt, dass beide Rookie-Edge-Rusher - Jalon Walker und James Pearce Jr. - lediglich als Backups eingeplant sind. Wenn das tatsächlich so käme, wäre das ein riesiges Problem, denn beide sollen eigentlich das Niveau der Defense heben, die im Vorjahr mit Abstand wenigsten Sacks fabriziert hat.
Offensive geht Michael Penix in seine zweite Saison, nachdem er im Vorjahr ganze drei Starts absolviert hatte. Und er muss im Grunde vom Start weg Spitzenleistungen liefern, schließlich ist die restliche Offense weitestgehend gleichgeblieben. Das heißt natürlich, dass die Line weiter stark ist und mit Drake London und Bijan Robinson zwei Star-Playmaker vorhanden sind. Aber Penix muss eben den Unterschied machen, damit das Konstrukt funktioniert.
20. New England Patriots
Sind die Patriots auf dem Papier besser als im Vorjahr? Selbstredend! Schlechter ging fast nicht. Doch sind sie konkurrenzfähig? Hier scheiden sich die Geister, denn wenige Tage vor dem Home Opener gegen die Raiders (ab 19 Uhr live bei RTL) wissen wir noch nicht mal, wie die Offensive Line aussehen wird - Center und Left Guard scheinen noch völlig offen. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass Drake Maye weiter einen Großteil seiner Zeit damit verbringen wird, um sein Leben zu rennen. Nicht unbedingt ideal.
Seine Receiver sollten besser sein, zudem könnte Rookie-Running-Back TreVeyon Henderson eine Waffe sein. Defensiv dürfte die Ankunft eines nun wieder kompetenten Coaching Staffs für einen Boost sorgen. Doch die größte Sorge ist sicher die Tatsache, dass die zweite Reihe äußerst dünn besetzt ist. Verletzungen, die im Football vorkommen sollen, könnten diesen Zug relativ schnell entgleisen lassen.
19. Seattle Seahawks
Sam Darnold passt perfekt ins Shanahan/McVay-Scheme, das OC Klint Kubiak spielen lassen wird. Und die Offensive Line wurde mindestens mit Erstrunden-Guard Grey Zabel auf einer ganz wichtigen Planstelle verstärkt. Doch das Receiving Corps wirft Fragen auf. Was hat Cooper Kupp noch im Tank, wäre JSN nicht besser im Slot aufgehoben und wird Rookie Tory Horton wirklich schnell einschlagen?
Defensiv bleibt die Secondary das Prunkstück, während ich zumindest mal den Pass Rush ein wenig infrage stellen würde, denn Neuzugang DeMarcus Lawrence ist hauptsächlich ein Run-Stopper und hat gegen den Pass in den vergangenen Jahren nicht mehr ganz so gut ausgesehen.
18. Arizona Cardinals
Nicht wenige sehen in den Cardinals in diesem Jahr einen veritablen Sleeper in der NFC. Sie haben sich gerade defensiv gut verstärkt mit Edge Rusher Josh Sweat, dem mutmaßlichen Draft-Steal Cornerback Will Johnson (2. Runde) sowie dem erfahrenen D-Liner Calais Campbell - DT Walter Nolen darf man auch nicht vergessen, doch der startet die Saison auf der PUP List mit einer Wadenverletzung. Und ansonsten hofft man auf einen Sprung in Jahr 2 von Star-Receiver Marvin Harrison Jr.
Hinterfragen würde ich jedoch weiterhin die Offensive Line sowie die Kadertiefe im Receiving Corps. Hinter den Startern ist da wenig Substanz. Bleiben jedoch alle fit, könnte das eine gute Saison werden in der Wüste.
17. Pittsburgh Steelers
Manche Kollegen haben die Steelers in ihren Power Rankings mittlerweile sogar in den Top 10. Doch ich frage euch, werte Leser, wollen wir wirklich die vergangenen drei bis vier Jahre ignorieren, in denen Aaron Rodgers einfach nicht mehr gut war? Der Quarterback wird bald 42 und sieht mir nicht aus wie Tom Brady. Und wenn man sich vor Augen führt, dass das Receiving Corps außerhalb von D.K. Metcalf wenig imposant wirkt und der Play-Caller Arthur Smith heißt, weiß ich wirklich nicht, wo diese ganze Euphorie herkommen soll.
Die Defense wird sicher wieder stark sein, doch das war sie 2024 auch. Rodgers ist mutmaßlich kein massives Upgrade zu Russell Wilson, weshalb hier die Bäume auch 2025 nicht in den Himmel wachsen werden. Wahrscheinlich erreichen sie wieder die Playoffs, aber in der Wild Card wäre spätestens Endstation. Doch wenn Rodgers seine ganze Dysfunktionalität bereits frühzeitig nach Pittsburgh transportiert, könnte sogar die Serie von Non-Losing-Seasons von Mike Tomlin enden. Wenn ich das einem zutraue, dann sicher Rodgers!
16. Los Angeles Chargers
Direkt nach dem Draft hatte ich die Chargers sogar in den Top 10, doch seither hat sich einiges geändert. Allen voran verpasst nun Left Tackle Rashawn Slater die komplette Saison. Joe Alt wird ihn adäquat ersetzen, doch das reißt auf der rechten Seite der Line eine enorme Lücke. Zudem hat sich Mike Williams zum Karriereende entschieden, weshalb auch das Receiving Corps nicht mehr so klar wie zuvor strukturiert ist. Keenan Allen sollte Erfahrung bringen, doch nun muss Rookie Tre Harris den X-Receiver geben, was für ihn vielleicht zu früh kommt.
Defensiv sollten die Chargers weiter gut aufgestellt sein, doch gilt es hier, einige neue Starter zu integrieren, was immer zu Anfangsschwierigkeiten führen kann. Und der erste Gegner sind schon die Chiefs in Brasilien. Überhaupt sind die ersten drei Spiele allesamt Division-Duelle, in denen man schon früh viel Schaden anrichten kann - in beide Richtungen versteht sich.
Mehr dazu:
15. Houston Texans
Sie sind naturgemäß wieder der klare Favorit in der AFC South. Was darüber hinaus möglich ist, wird aber davon abhängen, wie die neuformierte Offensive Line aussieht. Und hier sind jegliche Prognosen sicherlich ein Stochern im Dunkeln. Das Receiving Corps kommt auf dem Papier deutlich tiefer und auch besser daher, obgleich die einzelnen Teile auch erstmal zueinander finden müssen.
Die Situation von Joe Mixon ist dubios und, dass man nun auf Nick Chubb hofft, der von einer ganz schweren Verletzung zurückkehrt, ist zumindest mal optimistisch. Defensiv beginnt das Jahr wohl ohne Safety C.J. Gardner-Johnson, dafür aber mit der gewohnt imposant besetzten Front und immer noch jeder Menge Ballhawks in der Secondary.
14. Cincinnati Bengals
Irgendwie haben es die Bengals am Ende doch geschafft, all ihre Stars zu halten und ihre teils kindischen Vertragsdispute zu lösen. Nun kann man sich wieder mit dem Tagesgeschäft befassen. Das heißt: schauen, ob diese Version der O-Line zur Abwechslung mal hält und hoffen, dass man Joe Burrow mit einem Run Game in diesem Jahr zumindest etwas entlasten kann.
Defensiv wäre jegliche kleine Steigerung schon ein Erfolg, die Messlatte liegt nämlich sehr niedrig nach dem schwachen Vorjahr. Wichtig wäre es in jedem Fall, dass Rookie-Edge-Rusher Shemar Stewart schnell in die Spur findet, um Trey Hendrickson im Pass Rush zu unterstützen. Das wird besonders wichtig, da die Secondary trotz abenteuerlicher Vorstellungen nahezu nicht verändert wurde.
13. Chicago Bears
Das Gerüst steht. Die O-Line wurde im Inneren komplett neu aufgestellt, das Receiving Corps mehrfach verstärkt und das Play-Calling erhält dank Ben Johnson ein gigantisches Upgrade. Die große Frage ist somit nur noch, ob es auch gelingt, Caleb Williams im zweiten Jahr besser zu machen. Kommt er nun mit dem NFL-Tempo klar und geht besser und schneller durch seine Progressions? Und vor allem: Wird er schneller als zuletzt den Ball los, um nicht erneut eine Piñata (68 Sacks) zu werden?
Die Defense wiederum dürfte erneut eine ordentliche Figur abgeben.
12. Tampa Bay Buccaneers
Sicher, zum Start werden Left Tackle Tristan Wirfs und Slot-Receiver Chris Godwin wahrscheinlich fehlen. Aber insgesamt ist dieses Team weiterhin sehr gut besetzt und hat mit Erstrunden-Receiver Emeka Egbuka noch eine zusätzliche Waffe hinzubekommen. Der Abgang von Liam Coen schmerzt, doch sollte Baker Mayfield bewiesen haben, dass er unabhängig vom OC starke Leistungen zeigen kann, besonders mit dieser Truppe.
Die Defense wurde gerade in der Secondary verändert, doch sollte sie immer noch gut genug sein, um den Schaden in Grenzen zu halten. Und das mag dann auch reichen in der weiterhin schwachen NFC South.
11. Denver Broncos
Mit Ach und Krach erreichten die Broncos in Bo Nix' Rookie-Saison erstmals seit 2015 wieder die Playoffs. Grund dafür war vor allem eine erdrückende Defense, die auch 2025 noch für Angst und Schrecken sorgen wird.
Was die Offense betrifft, war das lange sehr konservativ, was Sean Payton da mit Nix gemacht hat. Es wurde später besser, doch muss der junge QB immer noch den Beweis hinterlegen, dass er wirklich den Unterschied machen kann.
10. Los Angeles Rams
Im Idealfall kann man hier über eine höhere Platzierung diskutieren. Doch die Fragezeichen sind schon enorm. Der Rücken von Matthew Stafford ist dabei wohl die größte Hürde, denn ein QB Ende 30 mit solch einem Problem ist nicht ideal. Da hilft dann auch der angeschlagene Left Tackle Alaric Jackson nicht, der sich mit einem Blutgerinnsel im Bein herumgeschlagen hat.
Zudem wäre da noch die fragwürdig besetzte Secondary, die man aus irgendeinem Grund in dieser Offseason komplett ignoriert hat. Der Pass Rush um Jared Verse wird somit noch deutlich mehr im Fokus stehen als bisher schon.
9. San Francisco 49ers
Die Liste der Ausfälle ist beachtlich und schon zum Start stehen zwei Spiele in drei Wochen gegen Division-Rivalen auf dem Plan. Doch bekommen die Niners eben auch so wichtige Leistungsträger wie Left Tackle Trent Williams und Running Back Christian McCaffrey zurück, was helfen wird. Kyle Shanahans Scheme bietet darüber hinaus ohnehin einen sehr hohen Floor, wenn die wichtigsten Leute dabei sind, was nun auch wieder deutlich werden könnte.
Die zahlreichen Baustellen der Defense wurden ebenfalls angegangen, sodass dieses Team nach schwieriger Vorsaison nun wieder angreifen dürfte.
8. Minnesota Vikings
Die große Frage wird sein, wie gut J.J. McCarthy wirklich ist. Die Umstände sind für ihn jedoch ideal. Er hat einen Superstar-Receiver (Justin Jefferson), die Offensive Line hat im Vergleich zum Saisonende 2024 vier neue (ein alter) Starter bekommen und der Ausfall von Jordan Addison (Drei-Spiele-Sperre) wird mit dem erfahrenen Rückkehrer Adam Thielen durchaus passabel kompensiert. Zudem hat Head Coach Kevin O'Connell bereits bewiesen, dass er mit jedem Quarterback klarkommen kann.
Die Defense bekam überdies an der Front ein massives Upgrade und ist dank des aggressiven Stils von DC Brian Flores ohnehin sehr gut im Pass Rush gerüstet. Alles in allem sind damit die Voraussetzungen gegeben, dass die Vikings erneut oben mitspielen können in einer hart umkämpften Division.
7. Washington Commanders
Jayden Daniels und Terry McLaurin sind beide zurück, insofern dürfte der Grundstein für eine weitere aufregende Saison gelegt sein. Die neue O-Line wird früh genug getestet und was von der Defense zu erwarten ist, bleibt ohnehin abzuwarten. Generell ist dieses Teams relativ alt im Schnitt, was nichts heißen muss, aber kann.
Man sollte durchaus eine weitere gute Saison erwarten, speziell, wenn man bedenkt, dass sich die mögliche Konkurrenz aus Dallas im Grunde selbst abgeschossen hat. Aber bis ganz nach oben wird es wohl erneut nicht langen.
6. Detroit Lions
Die wichtigsten Eckpfeiler stehen: die Offensive Line ist immer noch intakt und in der Defense ist Aidan Hutchinson zurück. Beides wird den Floor dieses Teams erneut sehr hoch ansetzen. Doch weiter oben als Platz 6 sehe ich die Lions aus zwei Gründen nicht.
Nummer 1: Die Offense ist sehr dünn besetzt. Das Receiving Corps ist in der ersten Reihe gut bestückt, aber Ausfälle wird man nur schwer verkraften können. Und dann sind da eben die Abgänge der Koordinatoren Johnson und Glenn. Beide waren für mich die Erfolgsgaranten der vergangenen Jahre und ihr Erbe wird schwer anzutreten sein.
5. Green Bay Packers
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass ich die Packers auch schon Wochen vor dem Trade für Micah Parsons an der Spitze der NFC North gesehen habe! Insofern ist dieses grandiose Upgrade einer ohnehin schon starken Defense nur noch eine Bestätigung der himmelhohen Ambitionen der Packers in der kommenden Saison.
Green Bay sollte eine richtig gute Defense aufbieten, während die Offense noch mehr Möglichkeiten für Jordan Love bieten wird. Einzig offen scheint die Frage, wie gut die Offensive Line am Ende wirklich ist. Aber der Rahmen ist gegeben für eine starke Saison der Cheeseheads.
4. Kansas City Chiefs
Die Chiefs werden rein statistisch wohl weniger Glück haben in engen Spielen als im Vorjahr, die linke Seite der Offensive Line ist immer noch suspekt und die ersten sechs Wochen finden ohne ihren Top-Receiver Rashee Rice statt, während der Verlobte von Taylor Swift wohl auch mit einem weiteren Ring am Finger nicht mehr zu alter Stärke zurückfinden wird.
Abgesehen davon aber sollte die Defense weiter gut sein und die Offense schon genügend Wege finden, um sich durch ein hartes Programm zum Start einigermaßen schadlos aus der Affäre zu ziehen. Doch gibt es eben auf dem Papier alles in allem aktuell ein paar bessere Teams in der Liga.
3. Buffalo Bills
Werden sich die Bills in diesem Januar zur Abwechslung mal nicht selbst im Weg stehen? Das ist für mich die einzige Frage für diese Saison mit Blick auf den Westen des Bundesstaats New York. Bis dahin wird es mit MVP Josh Allen und den defensiven Upgrades - und der Rückkehr von Linebacker Matt Milano - schon reichen für einen weiteren Division-Titel und einem guten Platz in der AFC-Setzliste.
2. Baltimore Ravens
Gleiches gilt jedoch auch für die Ravens, die ich noch vor Buffalo sehe. Zum einen, weil sie den wahren MVP der Vorsaison beschäftigen, ein besseres Receiving Corps haben und, weil ihre Secondary einfach wahnsinnig gut besetzt ist. Da laufen nur noch Erstrundenpicks im Starting Lineup rum - vier davon sind Eigengewächse. Das könnte die beste Secondary der Liga sein.
Auch hier geht es hauptsächlich darum, einmal dann die Topleistung abzurufen, wenn es wirklich zählt.
1. Philadelphia Eagles
Bei mir ist der Titelverteidiger nicht automatisch auf der 1 gesetzt im ersten Power Ranking der Saison. Aber die Eagles sind alles in allem immer noch am besten besetzt. Und wenn sie sich auf ihre Stärken besinnen, wird ihnen auch 2025 nur ganz schwer beizukommen sein.
Sicherlich haben sie auf einigen Positionen Federn gelassen, doch die Nachfolger werden jetzt nicht wirklich für einen deutlichen Leistungsabfall sorgen. Dies ist immer noch das Team, das es zu schlagen gilt.