Was wäre Borussia Dortmund nur ohne Serhou Guirassy? Auch in der neuen Saison ballert der BVB-Angreifer wieder aus allen Rohren und ist damit in einem Punkt statistisch sogar besser als Star-Stürmer Harry Kane vom FC Bayern.
Viel Lob und jede Menge Superlative gab es am Sonntagabend für Serhou Guirassy, der beim 3:0-Sieg von Borussia Dortmund über Union Berlin mal wieder hervorstach. Ein Wort beschrieb dabei besonders präzise, wie wichtig der Guineer für den BVB ist: Lebensversicherung.
Denn Guirassy begeisterte nicht nur mit einem Doppelpack (44., 58.), sondern glänzte auch als nimmermüder Ballverteiler. Kein Wunder, dass nicht nur Coach Niko Kovac verdeutlichte, wie abhängig sein Team vom Torjäger ist.
"Das Wort 'Lebensversicherung' habe ich selbst schon mehrmals benutzt. Serhou ist ein sehr wichtiger Spieler für uns", sagte Kovac bei "DAZN". Bei "Sky" hob er den 28-Jährigen gar auf eine Stufe mit international bekannteren Weltklasse-Angreifern: "Bayern hat Kane, City hat Haaland und wir haben Guirassy."
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Was Kovac in diesem Moment wohl gar nicht bewusst war: In einem bestimmten Punkt ist Guirassy derzeit sogar besser als Harry Kane vom FC Bayern. Denn in diesem Kalenderjahr steht der BVB-Star bereits bei 18 Treffern in der Bundesliga, der Kapitän der englischen Nationalmannschaft "erst" bei 15 Toren.
Schlägt der BVB noch auf dem Transfermarkt zu?
Auf den Haaland-Vergleich, den Kovac anstieß, reagierte auch Julian Brandt, der als Kapitän gegen die Unioner auflief.
"Es gibt so Spielertypen, die leben für die Tore", sagte Brandt über seinen Kollegen Guirassy und fügte mit Blick auf seinen ehemaligen Mitspieler Haaland an: "Vom Willen her, die Tore zu schießen, ist Serhou wie Erling." Guirassy sei der "Dosenöffner" mit seine beiden Treffern gewesen. Felix Nmecha erzielte schließlich in der 81. Minute den Endstand.
Doch was passiert eigentlich, wenn Guirassy einmal länger fehlt? Rüstet der BVB in der Offensive noch nach - oder auf anderen Positionen?
Eher nicht, sagte am Sonntag Sportdirektor Sebastian Kehl. Dass am letzten Tag der Transferfrist noch ein weiterer Spieler verpflichtet wird, ist unwahrscheinlich.
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"Wir sind jetzt gerüstet für die vielen Aufgaben, die vor uns liegen", urteilte Kehl. "Ich gehe davon aus, dass es nicht mehr so turbulent wird wie in den vergangenen Tagen." Da hatten die Dortmunder mit Anselmino, Angreifer Fábio Silva (Wolverhampton) und dem zuvor von Chelsea ausgeliehenen Carney Chukwuemeka drei neue Spieler geholt.
Eher könnte es noch einen Abgang geben - falls etwa Mittelfeldmann Salih Özcan einen neuen Klub finden sollte. Aber selbst das ist unwahrscheinlich, auch wenn Kehl sein Telefon weiter im Blick hat: "Bis jetzt hat es noch nicht geklingelt. Es ist jetzt nichts mehr Großes geplant."