Stark gekämpft, doch das WM-Abenteuer ist beendet: Die deutschen Volleyballerinnen haben in Thailand einen Sensationssieg gegen Olympiasieger Italien und damit den Einzug in das Viertelfinale verpasst.
Die Mannschaft von Bundestrainer Giulio Bregoli unterlag am Samstag in Bangkok dem Weltranglistenersten mit 0:3 (22:25, 18:25, 11:25), bot dem Topfavoriten dabei aber über weite Strecken die Stirn.
Somit endet die WM-Reise Deutschlands früh, das Duell mit Italien gleich zu Beginn der K.o.-Phase hatten Bregoli und Co. eigentlich vermeiden wollen. Doch im entscheidenden Gruppenspiel gegen Polen (2:3) hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) am Mittwoch in einem Fünfsatz-Krimi vier Matchbälle vergeben und Platz eins an den Weltranglistendritten verloren - die Begegnung mit den Italienerinnen war somit besiegelt gewesen.
"Polen ist nicht viel schlechter als Italien. Es wird sehr schwierig", hatte Bregoli vor der Partie gegen sein Heimatland und Ex-Team, bei dem er zwischen 2017 und 2022 als Co-Trainer tätig gewesen war, betont. Spiele seine Mannschaft aber mit der gleichen Qualität wie gegen Polen, dann sei "nichts unmöglich". Auch Außenangreiferin Lena Stigrot hatte sich zuversichtlich gegeben: "Man hat gegen jeden Gegner eine Chance."
Doch die Italienerinnen, die nun seit 33 Pflichtspielen ungeschlagen sind, erwiesen sich als zu stark - vor allem im dritten Satz, in dem bei Deutschland nicht mehr viel zusammenlief. Auch die deutsche Topscorerin Lina Alsmeier (zehn Punkte) konnte die erneute Niederlage nicht verhindern. Erst im Juni hatte sich das DVV-Team in der Nations League mit 2:3 geschlagen geben müssen.
In Bangkok hielt Deutschland gut dagegen, vor allem Libera Anna Pogany war bei den harten Angriffen der Italienerinnen zur Stelle. Emilia Weske stellte für die DVV-Frauen schließlich auf 8:7 und sorgte für die erste Führung des Underdogs. Nach einem Vier-Punkte-Lauf der Italienerinnen nahm Bregoli die erste Auszeit. Deutschland blieb in der Folge dran, wehrte sogar drei Satzbälle ab, doch Italien zeigte sich souverän.
Auch im zweiten Durchgang erwischten die DVV-Frauen einen guten Start. Der deutsche Block stellte die gegnerischen Angreiferinnen zunehmend vor Probleme, deren Coach Julio Velasco sah sich beim Stand von 11:13 aus italienischer Sicht zu einer Auszeit gezwungen. Auf der deutschen Seite schlichen sich nach und nach kleinere Fehler ein, Italien nutzte seine Chancen effektiv und zog am Ende davon. Der dritte Satz wurde zu einer deutlichen Angelegenheit für die Italienerinnen, die sich den Sieg nicht mehr nehmen ließen.
