Das finnische Biathlon-Talent Arttu Heikkinen wurde in seiner Heimat vor einem Gericht wegen schwerer Körperverletzung und eines Jagddelikts verurteilt. Seine Karriere kann der 21-Jährige aber wohl trotzdem fortsetzen.
Biathlet Arttu Heikkinen ist vor dem Amtsgericht im finnischen Kainuu schuldig gesprochen geworden, wie das Portal "Yle" berichtet. Demnach wurde der Skijäger wegen schwerer Körperverletzung und eines Jagdvergehens verurteilt.
Im vergangenen September war ein Jagdausflug des vielversprechenden Talents mit seinem Patenonkel völlig nach hinten losgegangen. Als Heikkinen im Wald auf einen Vogel schoss, trafen Kugeln aus seinem Gewehr seinen Gefährten am Oberkörper und Kopf. Der Mann verlor dabei auf einem Auge die Sehkraft.
Das Gericht warf dem Biathlon-Junioreneuropameister von 2024 grobe Fahrlässigkeit vor. Heikkinen hingegen pochte darauf, dass es sich lediglich um einen Unfall gehandelt habe, da sein Jagdkamerad von der eigentlich vereinbarten Route abgewichen sei. Er habe geglaubt, sein Patenonkel hätte sich zum Zeitpunkt des Schusses hinter ihm befunden. Letztlich wurde nun vor Gericht entschieden, dass Heikkinen seiner Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen war.
Biathlon-Karriere nicht in Gefahr
Verurteilt wurde der Youngster, der im Januar 2024 sein Debüt im Biathlon-Weltcup gefeiert hatte, nun zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen. Zudem müsse er dem Opfer 6.800 Euro Schadensersatz zahlen und die Anwaltskosten begleichen. Der Patenonkel hatte zunächst 23.500 Euro gefordert, wie es Mitte August bei "Ilta Sanomat" hieß.
Arttu Heikkinen zählt zu den größten Biathlon-Talenten Finnlands. Sein Land hatte er bei den zurückliegenden Weltmeisterschaften vertreten. Mit seiner Staffel belegte er den zehnten Platz, im Einzel (33.), Sprint (46.) und in der Verfolgung (56.) verpasste er die Top 10 jeweils deutlich.
Im Weltcup der vergangenen Saison konnte Heikkinen insgesamt acht Punkte einfahren, was den 80. Platz im Gesamtranking bedeutete.
Nach Angaben des Vorstands des finnischen Biathlonverbands kann der Skijäger bis auf Weiteres für seine Nationalmannschaft an den Start gehen.
