Die deutschen Volleyballerinnen wollen sich bei der WM gegen Polen den Gruppensieg sichern - und dem Duell mit Olympiasieger Italien aus dem Weg gehen.
Der vorzeitige WM-Achtelfinaleinzug war gerade erst perfekt, da schwörten sich die deutschen Volleyballerinnen schon auf eine mögliche Revanche gegen Polen ein.
"Wir haben uns in der Kabine gesagt, dass sie jetzt mal fällig sind", lautete die Kampfansage von Nationalspielerin Anna Pogany. Man habe "noch eine offene Rechnung", betonte auch Lina Alsmeier vor dem letzten Gruppenspiel, das wegweisend für den weiteren Turnierverlauf ist.
Denn mit einem Sieg am Mittwoch (15:30 Uhr) gegen Polen wäre die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes Gruppensieger - und würde Olympiasieger Italien im Achtelfinale aus dem Weg gehen. Die Italienerinnen hatten am Dienstag mit 3:1 gegen Belgien gewonnen.
Doch mit dem Weltranglistendritten Polen wartet der bisher stärkste Gegner, an den das Team zudem keine guten Erinnerungen hat: Im Juni setzte es ein klares 0:3 in der Nations League, bei der EM 2023 war im Achtelfinale gegen das Nachbarland Schluss. Kurioserweise fand die Partie vor zwei Jahren ebenfalls exakt am 27. August statt.
Italien oder Belgien im Achtelfinale
"Wir müssen uns nicht verstecken. Wir haben eine große Chance, die Gruppe zu gewinnen", sagte Hanna Orthmann. In den bisherigen WM-Vorrundenspielen gegen Kenia und Vietnam hat das DVV-Team noch keinen Satz gegeben: "Die zwei 3:0-Siege pushen uns nochmal extra", ergänzte Orthmann. Außenangreiferin Alsmeier fand, dass sich das Team ein "gutes Selbstbewusstsein erarbeitet" habe.
Das braucht es auch für den Gruppensieg, der die Chancen auf einen langen Verbleib im Turnier - und womöglich die erste WM-Medaille - enorm steigern würde.
Im Achtelfinale trifft Deutschland entweder auf Italien oder Belgien. Der Weltranglistenerste Italien gilt als WM-Favorit, DVV-Coach Bregoli weiß um die Stärke: Sein Heimatland sei "eine Nation, die für Volleyball lebt", sagte er kürzlich im "SID"-Interview.
Olympiasieger Italien sicherte sich durch den Erfolg gegen Belgien den Gruppensieg - ein deutscher Erfolg in würde die Partie gegen Italien entsprechend nach hinten verschieben.
Die deutsche Mannschaft gehe das Turnier in Thailand bisher mit "Selbstvertrauen" an, agiere "ruhig und clever", stellte die erfahrene Pogany fest. Nun habe man "gegen Polen nichts zu verlieren". Aber viel zu gewinnen.
