Die Liste der Preiskämpfer, die Schwergewichts-König Oleksandr Usyk herausfordern wollen, ist lang. Einen einst heißen WM-Anwärter, der in den Neunzigern in den Knast wanderte, hatte bisher aber niemand auf dem Zettel.
Ike Ibeabuchi galt in den 1990er Jahren als Schwergewichtler, dem man das Zeug zum Weltmeister nachsagte. Der "President" aus Nigeria schlug mit David Tua und Chris Byrd zwei starke Top-Leute und schraubte seine Profiblilanz auf 20 Siege ohne Niederlage bei 15 Knockouts. Ein (WM-)Kampf gegen große Namen wie Lennox Lewis, Mike Tyson oder Evander Holyfield schien nur eine Frage der Zeit.
Ibeabuchi litt allerdings unter psychischen Problemen und beging schwere Straftaten. 1999 wurde er festgenommen, weil er in Las Vegas ein Call Girl in seinem Hotelzimmer als Geisel gehalten hatte. Später wurde er zu einer langen Haftstrafe verurteilt, die erst 2015 endete.
Sechs Jahre später wurde Ibeabuchi in seine Heimat Nigeria abgeschoben - umrankt von Gerüchten, er habe sich im Gefängnis fitgehalten und könnte in den Ring zurückkehren.
Am Wochenende hat der mittlerweile 52-jährige Ibeabuchi tatsächlich sein Comeback gegeben. In seiner Heimat Lagos schlug er Box-Nobody Idris Afinni durch Technischen K.o. in der dritten Runde. Kategorie: Kirmesboxen.
Ike Ibeabuchi siegt bei Comeback und fordert Usyk
Wenig überraschend haute der Nigerianer danach verbal auf die Pauke und forderte Schwergewichts-Weltmeister Oleksandr Usyk heraus.
"Ich will Usyk boxen, den Champion. Meine Bilanz ist 21 zu Null, 16 Knockouts - warum kann er nicht gegen mich kämpfen", sagte Ibeabuchi bei "Fight Gist Media".
Er sei früher schon in die Top Ten vorgedrungen und liebe es zu kämpfen. "Ich will ihn, bevor die Zeit abläuft, ich will Usyk."
Dass es dazu kommt, ist freilich so wahrscheinlich wie ein Social-Media-Post Donald Trumps ohne Großbuchstaben. Ziel des Getöses ist es, noch irgendwie an ein, zwei Zahltage zu kommen. Auf großer Bühne werden diese nicht stattfinden.
