Nach seinem spektakulären Sieg über den zuvor ungeschlagenen Kubaner Yoenis Tellez ist Abass Baraou im Halbmittelgewicht Interims-Weltmeister der WBA. Das "Interims" wird allerdings bald Geschichte sein. Einem Bericht zufolge stuft der Verband den Deutschen in Kürze zum vollwertigen Champion hoch - auch ein Herausforderer steht schon.
Deutschland hat in wenigen Tagen wieder einen Boxweltmeister: Wie die Boxreporter-Legende Dan Rafael nach Abass Baraous Punktsieg im Kampf um die WBA-Interims-WM gegen Yoenis Tellez berichtete, wird der Weltverband den Deutschen vom 13. September an in den Rang des regulären Weltmeisters in der Gewichtsklasse bis 69,85 Kilogramm erheben.
Am Abend dieses Tages steigt der bisherige WBA-Champion Terence Crawford in Las Vegas gegen Superstar Canelo Alvarez im Kampf um die Supermittelgewichts-Krone in den Ring. WBA-Präsident Gilberto Mendoza ließ auf Anfrage von Rafaels "Fight Freaks Unite" wissen, der Verband werde Crawford dann nicht mehr als Titelträger im Halbmittelgewicht anerkennen, sondern Baraou.
Hintergrund: Crawford wird nach seinem Aufstieg in das zwei Klassen höhere Supermittelgewicht (bis 76,2 Kilogramm) nicht mehr ins Halbmittelgewicht "absteigen", seinen im Vorjahr gewonnen WBA-Gürtel somit auch nicht verteidigen. Deutschland hat damit wieder einen Boxweltmeister bei einem der großen Verbände.
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Im Schwergewicht ist Agit Kabayel beim Weltverband WBC Interims-Weltmeister und Pflichtherausforderer von Oleksandr Usyk. Auch Baraou boxte sich am Samstag zunächst in den Status als "Zwischen-Champion".
Boxen: Auf Abass Baraou warten im Halbmittelgewicht große Kämpfe
In Orlando/USA besiegte der 30-Jährige (18 Kämpfe, 17 Siege, 9 K.o.) den zuvor ungeschlagenen und favorisierten Kubaner Yoeniz Tellez in einem spektakulären Kampf über zwölf Runden einstimmig nach Punkten. In der Schlussrunde schlug Baraou seinen Gegner nach einem wilden Schlagabtausch zu Boden.
"Es war heute Abend sehr besonders, ich konnte mir und der ganzen Welt zeigen, was Abass Baraou draufhat. Ich bin glücklich, dass es zu meinen Gunsten ausgegangen ist", sagte der Mann aus Oberhausen bei "DAZN". Er werde jetzt die "nächsten Herausforderungen" jagen.
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Laut "Fight Freaks Unite" hat die WBA den Herausforderer des künftigen Halbmittel-Champions schon festgelegt: Baraou muss seinen Titel demnach gegen Ex-Weltmeister Jermell Charlo verteidigen.
Der Amerikaner stand allerdings seit seiner Niederlage gegen Canelo Alvarez im September 2023 nicht mehr Ring. Sollte er unpässlich sein, könnte Berichten zufolge mit dem früheren Weltergewichts-Weltmeister Jaron "Boots" Ennis ein anderer US-Kracher auf Baraou warten.