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Preining "angefressen": Aitken trägt Mitschuld an Kollision

Thomas Preinings Rennen auf dem Sachsenring lief nicht nach Plan
Thomas Preinings Rennen auf dem Sachsenring lief nicht nach Plan
Foto: © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler
24. August 2025, 18:37

Auch im zweiten DTM-Rennen am Sachsenring kollidiert Manthey-Porsche-Pilot Thomas Preining im Duell um die Führung. Doch anders als am Vortag, als sich der Österreicher nach seinem Fehler mit Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) selbstkritisch als "Idiot" bezeichnete, sieht er die Situation am Sonntag deutlich anders.

"Jack [Aitken] hatte im letzten Sektor einen kleinen Fehler, dann war ich nah dran und habe es in der ersten Kurve probiert", erklärt Preining die Situation aus seiner Perspektive. "Ich habe nach innen gezogen mit dem späten Bremspunkt und er weiß, wenn du einmal spät bremst, kommst du nicht mehr raus aus der Aktion."

Doch der Emil-Frey-Ferrari-Pilot versuchte den Angriff des Österreichers abzuwehren, indem er auf die Innenseite zog. "Er hat mir am Eingang einfach keinen Platz gelassen", kritisiert Preining, der allerdings auch weiß, dass sein Kontrahent in dieser Situation im Recht war. "Das muss er auch nicht, es ist seine Kurve."

Manthey-Pilot ist "schockiert und enttäuscht

"Doch der DTM-Champion von 2023 ist überzeugt: "In dem Fall wäre es intelligenter gewesen, weil sein Rennen so natürlich vorbei war und ich eine Strafe bekommen habe, die einfach nicht nötig ist", erinnert Preining, der am Ende nur den elften Platz belegt. "Er hat selber dafür einen großen Preis gezahlt."

"Er hat mich gesehen, das weiß ich, weil er auf mich reagiert hat", ergänzt der Manthey-Pilot auch im Gespräch mit ran.de." Sicher war ich nicht vorne oder nicht ganz daneben, aber im Endeffekt, sobald ich mich auf der Bremse daneben setze, bin ich im ABS, und komme aus der Aktion nicht mehr raus. Das hat schon hunderte Male funktioniert."

Warum es am Sonntag auf dem Sachsenring nicht funktioniert hat? "Die Leute haben Platz gelassen, wenn sie sehen, dass ich nicht mehr rauskomme", hält der Porsche-Werksfahrer an seiner Kritik gegenüber Aitken fest. "Ich bin schockiert und enttäuscht, es hätte ein super Wochenende sein müssen. Ich bin einfach angefressen."

Preining findet Strafe "logischerweise ungerecht"

Auch für Renndirektor Sven Stoppe war klar, dass Preining die volle Schuld an dem Vorfall trägt, weil der Österreicher nicht auf Höhe von Aitkens Auto war und ihn am Heck traf, und nicht wie am Vortag bei Jordan Pepper an der Seite. Deshalb wurden ihm wie für entsprechende Vergehen üblich drei Penalty-Laps aufgebrummt.

Die Rennleitung hatte die Strafe zwar früh festgelegt, sie aber bewusst erst nach der Safety-Car-Phase kommuniziert - aus Sorge, dass die Teams andernfalls darauf reagieren und ihre Strategien während der Gelbphase entsprechend anpassen könnten.

Ob die Strafe für Preining gerechtfertigt ist? "Es gibt Leute, die Geld damit verdienen, das bewerten zu können und dürfen", sagt der 27-Jährige. "Ich bin keiner von denen. Von dem her bin ich sicher der Falsche, und ich bin auch nicht objektiv genug, glaube ich. Aber natürlich finde ich es logischerweise ungerecht."

Immerhin: Nach dem Rennen wollte Preining noch einmal das Gespräch mit Aitken suchen, der unmittelbar nach der Zieldurchfahrt allerdings abblockte. "Ich wollte das wie Erwachsene normal besprechen und Meinungen austauschen", betont der Porsche-Pilot. "Er war dafür nicht offen, aber was soll ich machen."

Emil-Frey-Technikchef: "Meiner Meinung nach unnötig"

Der Emil-Frey-Pilot sieht die Situation anders. "Es fühlte sich so an, als ob Thomas ziemlich spät nach innen gewechselt ist. Das ist der Move, den er liebt, und ich war schon dabei, zu verteidigen", bestreitet Aitken, dass er dem Porsche-Fahrer die Tür zu spät geworfen hätte. "Es fühlte sich an, als hätte er mich einfach von hinten getroffen."

"Von da an konnte ich nicht viel machen, und steckte im Kies", ärgert sich der Polesetter, der am Sonntag eigentlich seine Tabellenführung ausbauen wollte. "Also es ist wirklich schade, weil wir eine gute Pace hatten. Es ist sehr enttäuschend. Ich habe im Moment nicht viel mehr dazu zu sagen."

Eine ähnliche Meinung hat Emil-Frey-Technikchef Jürg Flach. "Für mich war er natürlich oberoptimistisch, weil er zu weit hinten war, effektiv, und hat versucht reinzustechen", sagt der Schweizer. "Meiner Meinung nach unnötig. Er gefährdet sein Rennen, er gefährdet unser Rennen. Er war zu weit hinten."

Auch die Begründung von Preining, dass Aitken nicht genug Platz gelassen hätte, kann er nicht nachvollziehen. "Muss er ja nicht, weil er war hinten", sagt Flach im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Er muss ihm nur Platz lassen, wenn er über der Hälfte des Fahrzeugs ist. Das war er bei weitem nicht."

"Er wollte sich einen Vorteil erarbeiten, aber sie waren eh schnell unterwegs. Ich denke, es wäre einmal besser zuzuwarten, und dann zu einem späteren Zeitpunkt des Rennens vielleicht einen entsprechenden Move zu machen", meint Flach. "Ich glaube, dass er stärker war heute. Ich bin mir da sicher."

Emil-Frey-Technikchef stellt Strafmaß infrage

Was den Emil-Frey-Verantwortlichen allerdings auch stört, ist das Strafmaß. "Teilweise gibt es drei Penalty-Laps, wenn jemand den anderen leicht touchiert oder leicht anrempelt. Dann kommt er vielleicht ein bisschen von der Strecke weg", erinnert Flach.

"Und in diesem Fall hat er ihn komplett aus dem Rennen genommen. Und es gibt auch drei Penalty-Laps, und am Ende kriegt er noch sechs Punkte", ärgert sich der Schweizer, dass Preining am Ende trotz seiner Aktion noch als Elfter die Ziellinie überquert hat, während Aitken punktelos blieb.

In der Gesamtwertung ist der Brite auf den zweiten Platz zurückgefallen, allerdings fehlen dem Emil-Frey-Ferrari-Piloten nur zwei Punkte auf Tabellenführer Lucas Auer. "Es ist immer noch eng", weiß Aitken. "Der Red Bull Ring war normalerweise nicht unsere beste Strecke, also müssen wir dort einen guten Einsatz zeigen."

"Dann sehen wir, wie es in Hockenheim läuft. Das ist alles, was wir tun können", resümiert Aitken, der sich vier Rennen vor Saisonende weiterhin im DTM-Titelkampf befindet. Doch am Ende des Jahres könnte die Kollision mit Thomas Preining möglicherweise noch teuer werden ...

Sachsenring 2025

1TürkeiAyhancan Güven1:02:00.245h
2AndorraJules Gounon+2.298s
3GroßbritannienBen Green+7.076s
4DeutschlandMarco Wittmann+13.013s
5DeutschlandRené Rast+16.452s

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