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"Ein schaler Beigeschmack"

Horngacher kritisiert milde Strafen im Anzug-Skandal

Stefan Horngacher findet die FIS-Strafen zu milde
Stefan Horngacher findet die FIS-Strafen zu milde
Foto: © IMAGO/Ulrich Wagner
24. August 2025, 12:05
sport.de
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Im Streit um manipulierte Anzüge sind die norwegischen Skispringer Marius Lindvik und Johann André Forfang mit milden Strafen davongekommen. Bundestrainer Stefan Horngacher kann das nur bedingt nachvollziehen.

"Wir hatten uns bereits auf dieses Urteil eingestellt und werden es so akzeptieren", sagte der Cheftrainer des DSV dem "SID". Bei ihm bleibe mit Blick auf die WM im letzten Winter aber "ein schaler Beigeschmack".

Horngacher begrüßte es derweil, dass der Weltverband Maßnahmen für die Zukunft ergriffen hat. Die FIS habe "mit den neuen Regeln einen ersten Schritt dafür getan, unseren Sport wieder glaubwürdiger zu machen", kommentierte der Bundestrainer die Situation.

Die Ethik-Kommission der FIS hatte sich am Samstag mit den beiden norwegischen Athleten Marius Lindvik und Johann André Forfang auf einen Vergleich geeinigt.

Beide werden für drei Monate gesperrt und müssen eine Geldstrafe entrichten. Lindvik behält allerdings seinen WM-Titel von der Normalschanze. Bei einer nachträglichen Disqualifikation wäre Gold an Andreas Wellinger gegangen.

Beim Weltcup-Start schon wieder mit dabei

Die bereits verbüßten 18 Tage werden bei der Sperre angerechnet. Da die Zwangspause ab sofort greift, ist nur die wenig relevante Sommersaison betroffen. "Das ist vielleicht die beste Lösung", sagte Forfang dem norwegischen Rundfunk "NRK".

Zum Start der Weltcup-Saison am 21. November in Lillehammer wird das norwegische Duo wieder sie ins internationale Wettkampfgeschehen einsteigen.

Die Topspringer waren bei der WM in Trondheim mit manipulierten Anzügen an den Start gegangen. Beide beteuerten immer wieder, keine Kenntnis darüber gehabt zu haben. Konkurrenten halten das für nicht plausibel.

Ein heimlich aufgenommenes Video zeigte den ehemaligen Cheftrainer Magnus Brevig sowie dessen Assistenten Thomas Lobben und Service-Techniker Adrian Livelten bei Tricksereien am Material. Lindvik und Forfang wurden daraufhin im WM-Wettkampf von der Großschanze disqualifiziert. 

Offen ist nach aktuellem Stand noch, welche Konsequenzen die Ereignisse von Trondheim für das damalige Trainerteam haben werden. Ihnen droht eine deutlich längere Sperre.

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