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Rhythmische Sportgymnastik

Auch dank Varfolomeev: Deutsches Team holt WM-Gold

Auch Darja Varfolomeev (r.) durfte jubeln
Auch Darja Varfolomeev (r.) durfte jubeln
Foto: © IMAGO/Beautiful Sports/SID/U. Fassbender
24. August 2025, 08:29

Darja Varfolomeev verteidigt bei der WM in der Rhythmischen Sportgymnastik in Rio ihren Mehrkampftitel erfolgreich - und hofft auf mehr.

Wieder einmal hatte Darja Varfolomeev die größte aller Drucksituationen eindrucksvoll gemeistert. Doch als sie in der Arena Carioca 1 im Olympiapark von Rio mit ihrer Goldmedaille um den Hals auf dem Siegerpodest stand, war auch sie plötzlich völlig ratlos.

Statt der deutschen wurde die georgische Hymne eingespielt - ein Ärgernis, über das die 18-Jährige nach der erfolgreichen Titelverteidigung ihres Mehrkampftitels in der Rhythmischen Sportgymnastik etwas zerknirscht hinwegsah.

"Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas bei einer WM passiert", sagte sie, "aber jetzt ist es sowieso nicht mehr zu ändern."

Varfolomeev hätte Besseres verdient gehabt nach ihrem abermaligen Weltklasse-Auftritt in Rio, mit dem sie sich erneut zur Königin ihrer Sportart kürte. Mit vier fehlerfreien Übungen mit dem Ball, den Keulen, dem Band und dem Reifen hatte die Olympiasiegerin von Paris klargemacht, dass es auch 2025 kein Vorbeikommen an ihr geben würde.

"Es waren vier saubere Übungen"

121,900 Punkte waren der Ausdruck purer Dominanz, der Vorsprung auf die Silbermedaillengewinnerin Stiliana Nikolowa aus Bulgarien betrug 2,600 Punkte, der auf die drittplatzierte Italienerin Sofia Raffaeli gar 3,950 Punkte.

Varfolomeev, die bereits vor zwei Jahren den WM-Titel im Mehrkampf gewonnen und in Rio schon in der Qualifikation als Beste restlos überzeugt hatte, hielt sich mit ihrer Freude dennoch zurück.

"Es ist ganz gut gelaufen, es waren vier saubere Übungen", sagte sie - allerdings sei sie "noch nicht ganz erleichtert, weil ich weiß, dass am Sonntag noch die Gerätefinals sind. Darauf muss ich mich sehr konzentrieren."

Varfolomeev strebte nach ihrem goldenen Auftakt nach mehr. Denn nach Brasilien war sie nicht nur als Weltmeisterin im Mehrkampf, sondern auch als jeweilige Titelträgerin mit den vier Handgeräten gereist.

Bei der WM 2023 in Valencia hatte sie fünf von fünf möglichen Goldmedaillen in den Einzelwettbewerben gewonnen - ein spektakulärer Triumph, der auch in Rio wieder möglich schien.

Richtige Hymne am Sonntag?

Zumal der Gewinn der Goldmedaille in der Teamwertung, die disziplinübergreifend aus den Einzel- und Gruppenergebnissen gebildet wird, für sie ein weiterer Ansporn war.

Auch "Daschas" Vereinskollegin vom TSV Schmiden, Anastasia Simakova, wollte am Sonntag im Reifen- und im Bandfinale noch einmal ihr großes Potenzial abrufen.

Im Mehrkampf reichte es für die 20-Jährige, die in der nationalen Ausscheidung unter anderem die Olympiavierte Margarita Kolosov ausgestochen hatte, für Platz sechs. "Ich bin sehr zufrieden, dass ich an so einem großen Wettkampf teilnehmen konnte", sagte sie danach.

Mit Varfolomeev kann sie jedoch wohl kaum konkurrieren, zu beständig, zu fehlerfrei wirkt diese in ihren Leistungen. Die gebürtige Russin wollte ihren Auftritt am Sonntag bestätigen, um erneut ganz oben auf dem Siegerpodest zu stehen. Und dann mit der richtigen Hymne belohnt zu werden.

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