Spannendes Samstags-Qualifying der DTM auf dem Sachsenring: Grasser-Lamborghini-Pilot Jordan Pepper sichert sich seine dritte DTM-Pole - und das ein Jahr nach seiner DTM-Premiere! Der Südafrikaner fuhr in 1:16.826 einen neuen Rundenrekord und machte damit drei Punkte in der Meisterschaft gut, wodurch der Drittplatzierte nun zwölf Punkte Rückstand hat auf DTM-Leader Lucas Auer.
"Das war richtig cool", freut sich Pepper bei "ran.de", der um 0,273 Sekunden schneller war als Thomas Preinings Rekord aus dem Vorjahr und die starke Leistung auf die Vorbereitung zurückführt. "Am Nürburgring lief es nicht perfekt. Für den Test sind wir All-In gegangen, gestern mit zwei Sets neuen Reifen und so. Das war am Ende der Schlüssel. Ich habe außerdem ein paar Tipps von meinem geheimen Race-Coach Kelvin bekommen."
Damit meint er Landsmann und Kumpel Kelvin van der Linde, der als Co-Kommentator vor Ort ist und im Vorjahr um den Titel kämpfte.
Was ihm dieser gesagt habe? "Er hat mir gesagt, dass ich meinem eigenen Talent vertrauen soll, und mir noch ein paar kleine Hinweise gegeben, die ich aber nicht verraten kann. Er ist schließlich der 'King of Sachsenring'. Hoffentlich gelingt es mir, das ein Stück weit zu wiederholen."
Wäre sogar eine "Mamba"-Pole möglich gewesen?
Zweiter wurde Winward-Mercedes-Pilot Jules Gounon, der sich nach seinem Fahrzeugwechsel mit der "Mamba" an der Spitze zurückmeldete und 0,123 Sekunden Rückstand auf Pepper hatte. "Wir haben ein paar Sachen geändert, und jetzt funktioniert es wirklich gut", freut sich der in Andorra lebende Franzose bei ran.de und bedankt sich bei seiner Truppe.
Obwohl er der Meinung ist, dass noch etwas mehr möglich gewesen wäre, weil er zu lange mit seiner Peak-Runde gewartet hatte. "Ich dachte, es würde die zweite Runde sein", erzählt Gounon.
"Also bin ich in meiner ersten Runde ein bisschen unter dem Limit gefahren, weil ich dachte: 'Okay, ich bereite die zweite Runde vor.' Und tatsächlich war es die erste Runde. Deshalb bin ich ein bisschen frustriert, dass ich in der ersten Runde nicht wirklich voll gegangen bin."
Auf Platz drei landete Emil-Frey-Ferrari-Pilot Ben Green (+0,171), der nach seinem Nürburgring-Podestplatz erneut stark fuhr, ehe auf Platz vier mit Luca Engstler (+0,328) der zweite Grasser-Lamborghini-Pilot folgt.
Gute Ausgangslage für DTM-Leader, Strafe für Engel
DTM-Leader Auer setzte sich im letzten Moment mit einer starken Runde auf Platz fünf, wodurch er ebenfalls eine gute Ausgangslage vorfindet. Ihm fehlten 0,391 Sekunden auf die Pole. "Die Runde hat sich gut angefühlt", ist der Österreicher bei ran.de durchaus zufrieden. "Wir haben eine super Ausgangsposition. Ich glaube, wir haben ein gutes Rennauto."
Für das Rennen erwartet Auer wegen des hohen Reifenabbaus in den schnellen Sachsenring-Linkskurven einen "Reifenpoker". Ein Sieg sei vermutlich "unrealistisch, ein Podium wäre wirklich ein Highlight", gibt der DTM-Leader Einblicke in seine Strategie. Auf Platz sechs lauert der in der Meisterschaft auf Platz zwei liegende Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken (+0,396).
Nicht von Platz sieben starten wird Maro Engel, denn der Winward-Mercedes-Pilot landete zwar mit 0,419 Sekunden Rückstand direkt hinter Aitken, muss aber in der Startaufstellung wegen Blockierens von Thomas Preining um drei Plätze zurück, wodurch die neue Regelung, dass man im dritten Sektor nicht "unnötig langsam" fahren darf, Wirkung zeigt. Damit startet Engel nur von Platz zehn, der "Grello"-Porsche-Pilot rückt von Platz neun auf Platz acht vor.
Rast nach Platz 15: "Unter normalen Umständen Pole-Runde"
Wie es für die Schubert-BMW-Piloten auf der Angststrecke Sachsenring lief? Marco Wittmann landete mit 0,593 Sekunden Rückstand auf Platz zwölf. Teamkollege Rene Rast, der in der Meisterschaft mit 20 Punkten Rückstand Vierter ist, kam mit 0,695 Sekunden Rückstand nicht über Platz 15 hinaus.
Dabei war Rast laut eigenen Angaben mit seiner Runde zufrieden. "Ich dachte, unter normalen Umständen wäre es eine Pole-Runde, aber du bist halt 15.", zuckt er bei ran.de mit den Schultern. "Ich glaube, wir haben das maximiert bis vielleicht eine Kurve."
Ob nun im Rennen eine seiner berühmten Aufholjagten folgen wird? "Muss ja", grinst Rast. "Ich muss nach vorne kommen, daher muss ich leider wieder viel riskieren." Was die Sache nicht einfacher macht: Der Schubert-BMW-Pilot hat im Rennen 20 Kilogramm Erfolgsballast von seinem Nürburgring-Sieg im Auto.
Für einen absoluten Spitzenplatz werde es zwar vermutlich nicht reichen, meint der dreimalige DTM-Champion, "aber mit ein bisschen Glück können wir vielleicht mit einem Safety-Car ein bisschen nach vorne gespült werden."
Abt nach Freitag-Aufwärtstrend weit zurück, Glock vor Dörr
Ebenfalls nicht ganz nach Wunsch lief es für die Abt-Lamborghini-Piloten, bei denen es am Freitag noch nach einem Aufwärtstrend ausgesehen hatte: Nicki Thiim (+0,662) wurde 13., Champion Mirko Bortolotti wurde mit 0,726 Sekunden Rückstand gar nur 17. Zu allem Überdruss muss er in der Startaufstellung wegen einer Gridstrafe auch noch um fünf Startplätze zurück und das Rennen von ganz hinten aufnehmen .
Zumindest etwas weiter vorne startet diesmal Timo Glock: Der Ex-Formel-1-Pilot wurde im Qualifying mit 0,679 Sekunden Rückstand 14. und besiegte damit seinen Teamkollegen Ben Dörr, der mit 0,766 Sekunden Rückstand auf Platz 18 kam, was zeigt, wie eng das Feld beisammen liegt.
Das Samstagsrennen wird wie gewohnt um 13:30 Uhr gestartet . Es ist von niedrigen Temperaturen bis 15 Grad auszugehen - und auch ein paar Regentropfen sind laut Wetterbericht in der Startphase nicht auszuschließen.
