In seinem ersten Jahr beim FC Bayern hat Vincent Kompany viel Lob erfahren, doch der mangelnde Einbau von Talenten hat dem Trainer auch Kritik eingebracht. Eine Bayern-Legende hat Kompany nun allerdings verteidigt und dessen Vorgehen erklärt.
Lothar Matthäus hat es jüngst gemacht, Markus Babbel legte bei sport.de schon vorher den Finger in die Wunde, zahlreiche weitere Experten und auch Fans des FC Bayern kritisierten Vincent Kompany dafür, dass er zu wenig auf die verheißungsvollen Spieler aus dem Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters setzt.
Doch der frühere Bayern-Profi Klaus Augenthaler, der später auch als Jugend- und Interimstrainer tätig war und heute Klub-Repräsentant ist, zeigte großes Verständnis für Kompanys Vorgehen.
"Man ist beim FC Bayern als Trainer verpflichtet, Titel zu holen. Dann ist es schwierig, zu sagen, mir ist es egal ob ich Meister werde, aber ich bilde zwei 18- und 19-Jährige aus, die vielleicht in den nächsten Jahren beim FC Bayern einschlagen werden", betonte er gegenüber "Sport1".
Für Augenthaler steht fest: "Der FC Bayern ist der Verein in Europa oder in Deutschland, der liefern muss, sprich Titel holen muss."
FC Bayern: Kompany entgeht Presse-Kritik
Kompany hatte in der Vorbereitung in Testspielen zeitweise auf Spieler wie Lennart Karl, Jonah Kusi-Asare, Wisdom Mike oder den mittlerweile abgewanderten Paul Wanner gesetzt, beim Supercup-Duell mit dem VfB Stuttgart kamen hoffnungsvolle Talente wie Karl aber nur in der Nachspielzeit aufs Feld.
Das Problem laut Augenthaler: Hätte Kompany beispielsweide den 17-jährigen Karl in die Startelf befördert und der Supercup wäre verloren gegangen, wäre der Coach sofort zur Zielscheibe geworden.
"Die erste Kritik kommt von der Presse, wenn die Ergebnisse nicht stimmen", erinnerte der 67-Jährige. Da sei ein Trainer dann schnell in der Bredouille.
"Und wenn es dann die nächsten Spiele auch nicht funktioniert, heißt es: Ist das der richtige Trainer?", berichtete der ehemalige Coach, der unter anderem beim 1. FC Nürnberg, Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg tätig war, aus eigenen Erfahrungen.
Babbel hatte zuvor bei sport.de den Finger in die Wunde gelegt und den Umgang mit dem Nachwuchs kritisiert.
"Wir reden ja von Talenten, die etwas können. Das sind ja keine Blindgänger! Man schmeißt ja nicht irgendjemanden dort rein, weil er den Platz irgendwo gewonnen hat und mal bei den Profis mitspielen darf ... Das sind die besten Nachwuchskicker, die es in Deutschland oder zum Teil sogar in Europa gibt. Aber es kommt keiner durch", ärgerte sich der Ex-Profi.






























