Das Verletzungspech von Werder Bremen nimmt zunehmend groteske Züge an: Am Donnerstag verletzte sich Linksverteidiger Olivier Deman im Training so schwer, dass er mit einem Golfcart vom Platz gebracht werden musste. Sein Ausfall gegen Eintracht Frankfurt steht fest.
Vorausgegangen war eine laut "Bild" minutenlange Behandlung auf dem Rasen. Die "Deichstube" berichtet von einem Zusammenprall mit dem Torpfosten, wodurch der Knöchel in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Einheit war für Olivier Deman, der im Sommer von einem Leih-Gastspiel in seiner belgischen Heimat bei Royal Antwerpen zu Werder Bremen zurückgekehrt war, wenig überraschend frühzeitig beendet.
Noch eine Sorge mehr für Trainer Horst Steffen, der beim SVW einen denkbar ungünstigen Start erwischt hat. "Bei Olivier wird es dauern. Eine genaue Diagnose ist noch nicht da, aber es ist eine schwere Verletzung", gab der Übungsleiter auf der Spieltagskonferenz am Mittag ein Update.
Somit ist Felix Agu der letzte verbliebene fitte Außenverteidiger im Bremer Kader. Mitchell Weiser steht nach seinem Kreuzbandriss mindestens sechs Monate nicht zur Verfügung, Neuzugang Maximilian Wöber, im Zentrum ohnehin besser aufgehoben, kann hinten links in Folge einer Oberschenkelblessur ebenfalls nicht aushelfen.
Umso größer ist der Druck für die aktuell heftig in der Kritik stehenden Werder-Verantwortlichen um Clemens Fritz und Peter Niemeyer, frische Kräfte für die Abwehr zu verpflichten. Doch nach wie vor haben die Grün-Weißen keinen Transfer für die defensive Außenbahn realisiert.
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Wie Steffen seine Startelf im ersten Bundesliga-Match der neuen Saison bei Eintracht Frankfurt (Samstag ab 15:30 Uhr im LIVE-Ticker bei sport.de) aufstellen wird, ist damit offener denn je.
Seine erste Formation war im DFB-Pokal bei Zweitligist Arminia Bielefeld gescheitert und vor allem offensiv nahezu alles schuldig geblieben. Die anhaltenden Verletzungssorgen und die extreme Zurückhaltung auf dem Transfermarkt haben dem Klub spürbar zugesetzt.
Ohne Weiser, den ebenfalls nicht genesenen Jens Stage sowie Marvin Ducksch, der nach England verkauft wurde, mangelte es an Kreativität und Torgefahr. Nun bricht in Deman die nächste personelle Alternative weg.