Bei der 112. Ausgabe der Tour de France fuhr Radsport-Dominator Tadej Pogacar in seiner eigenen Liga. Nach seiner dominanten Vorstellung bei der Frankreich-Rundfahrt gönnt sich der Superstar erstmal eine kleine Pause. Das ist auch genau richtig, wie der einstige Tour-Gesamtsieger Chris Froome findet.
"Ich habe nicht besonders darauf geachtet, wie Pogacar wirkte, aber ich glaube, es war normal, dass er müde aussah", blickte der Engländer am Rande der Polen Rundfahrt im Gespräch mit "bici.pro" auf die Form des Gesamtsiegers am Ende der Tour de France zurück: "Er fährt seit jeher auf hohem Niveau und jedes Jahr mehr. Im Gegenteil, jedes Jahr wird etwas mehr von ihm verlangt."
Dass er nun wichtige Events wie die am 23. August in Spanien beginnende Vuelta auslässt sei daher "in gewisser Weise nachvollziehbar", so der 40-Jährige weiter: "In diesem Moment verstehst du, dass du anfangen musst, zu etwas 'Nein' zu sagen oder zumindest deine Saison anders zu planen als zuvor."
Nach Ansicht von Froome, der 2013 und 2015 bis 2017 gleich viermal die Tour de France für sich entscheiden konnte, sei dies "der einzige Weg, um in vielen Jahren systematischer Arbeit klar und aufmerksam zu bleiben. Neue Impulse helfen dir, deine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, aber beachte, was ich zuvor gesagt habe. Man darf sich nicht zu sehr unter Druck setzen, denn das ist sehr anstrengend und macht alles schwieriger."
Radsport-Gigant Pogacar denkt schon an seinen Rücktritt
Pogacar selbst jüngst über die steigende Belastung - mental und körperlich - gesprochen. "Tatsache ist, dass ich bereits die Jahre bis zu meinem Rücktritt zähle", so der 26-Jährige: "Ich werde wahrscheinlich noch ein paar Mal die Tour fahren, obwohl man nie sicher sagen kann, ob man dabei sein wird." Auch würde er sich manchmal wünschen, "etwas weniger berühmt zu sein", bekannte der Superstar.
Pogacars Mega-Vertrag bei UAE Team Emirates-XRG hat noch fünf Jahre Laufzeit. In diesem Jahr hatte der Slowene in der Vorbereitung auf die Tour de France zahlreiche Klassiker des Radsports mitgenommen.
Zwei Monumente (Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich) gewann er. Stattdessen verzichtete er auf den Giro d'Italia - den er im letzten Jahr bei seiner ersten Teilnahme gewann - und nun auch auf die Vuelta. In Spanien war er bislang lediglich ein Mal an den Start gegangen, 2019 wurde er auf Anhieb Dritter.







