Der Anzugs-Skandal während der WM in Trondheim schlägt im Skispringen weiterhin hohe Wellen. Die FIS-Ermittlungen gegen die Superstars Johann Andre Forfang und Marius Lindvik laufen - ganz zum Ärger des norwegischen Verbandes, die in der Aufnahme des Verfahrens einen "Fehler" erkennen. Polens Sportdirektor Adam Małysz ärgert das.
"Sie fühlen sich wahrscheinlich durch die ganze Situation benachteiligt, aber ich halte das für falsch", sagte der einstige Weltklasse-Springer im Gespräch mit "Sport.pl": "Es ist bewiesen, dass sie betrogen haben, also sollten sie Reue zeigen. Sie können jetzt versuchen, zurückzukommen und mit ihren Ergebnissen zu zeigen, dass sie sportlich stark sind, so wie es Lindvik getan hat, aber gleichzeitig wäre es gut, ein wenig Reue zu zeigen, anstatt weiter zu hetzen."
Lindvik hatten den ersten Wettbewerb des Sommer Grand Prix im französischen Courchevel am vergangenen Wochenende für sich entschieden. Beim zweiten Halt der Tour an diesem Wochenende in Wisla setzt der Weltmeister von der Normalschanze aus, nachdem die FIS am Montag mitteilte, dass die Entscheidung über eine mögliche Disqualifikation des Norwegers nun bei der Ethikkommision des Weltverbandes liegt.
Skispringen: Adam Malysz glaubt Norwegern nicht
"Vielleicht haben sie Angst?", hinterfragte Malysz die der Abwesenheit von Forfang und Lindvik und legte nach: "Sie sagen, dass sie von den Manipulationen, für die sie disqualifiziert wurden, nicht gewusst haben." Das Verhalten des Duos aus Skandinavien ärgere ihn, so der Sportdirektor der polnischen Mannschaft weiter.
"Man muss sich nur ansehen, wie viele Springer ihnen bereits in Trondheim vorgeworfen haben, dass das unmöglich sei. Dass sie den Versicherungen von Lindvik und Forfang nicht glauben, weil die Anzüge bei kleinsten Veränderungen getestet und überprüft werden. Außerdem hat keiner der heute springenden Athleten ein Wort der Entschuldigung von ihnen gehört", kritisierte der 47-Jährige weiter.
Er halte es schlichtweg für "unmöglich", dass Forfang und Lindvik von den Manipulationen an ihren Anzügen nichts mitbekommen haben.
