Bei der Scuderia Ferrari hat sich Lewis Hamilton binnen weniger Monate zum Sorgenkind entwickelt. Zwischen Team und Fahrer passt es einfach noch nicht. Ebenso zwischen Fahrer und Material. Damit die Gesamtsituation in der Formel-1-Saison 2026 besser wird, hat der siebenmalige Weltmeister einige Forderungen an seinen Arbeitgeber gestellt.
Gemessen an den Erwartungen und seinen früheren Erfolgen, ist die Formel-1-Saison 2025 zweifellos eine der enttäuschenderen in der Karriere von Lewis Hamilton. Und weil das so ist, hat der Brite laut Angaben der "Gazzetta dello Sport" schon ein Memo an die Team-Verantwortlichen geschickt, in dem er zahlreiche Bereiche aufgelistet hat, die seiner Meinung nach verbessert werden müssen.
Konkret forderte Hamilton demnach Verbesserungen bei den Arbeitsmethoden, der Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen, der Arbeit an den Rennwochenenden und den Veränderungen am Wagen.
Hamilton klagt über die Bremse und die Lenkung
Was dem siebenmaligen Weltmeister laut "Gazzetta" unter anderem missfällt, ist das Verhalten der Motorbremse. Diese sei "schärfer" als es bei Mercedes der Fall war. Hamilton habe dadurch nicht das richtige Gefühl auf der Bremse. Aus diesem Grund habe er bereits Informationen über den künftigen Motor eingefordert, um das Problem zu eliminieren.
Eine weitere Hürde, die Hamilton für sich erkannt hat, ist das Lenkverhalten. Der SF-25 neigt oft zum Übersteuern. Am Wagen des Briten wird das mit mehr Gewicht auf der Vorderachse kompensiert. Das wiederum erhöht die Sensitivität beim Einlenken. Hamilton wollte laut "Gazzetta" mit mehreren Set Ups im Simulator testen, doch so umfängliche Einstellungen waren im Simulator gar nicht vorgesehen.
Der Brite musste als Resultat davon beim Set Up Kompromisse eingehen, die wiederum für die Balance und Aerodynamik des SF-25 nicht optimal waren.
Unterschiedliche Vorstellungen bei Hamilton und Leclerc
Das übergreifende Problem: Hamilton bevorzugt ein in vielen Bereichen völlig anderes Set Up als Charles Leclerc. Die "Gazzetta" schreibt, dass sie in Maranello zu Beginn des Jahres noch davon ausgegangen waren, dass beide Piloten aufgrund ihres ähnlichen Fahrstils ein ähnliches Set Up wählen würden. Das hat sich jedoch als Trugschluss herausgestellt.
Durch die unterschiedlichen Set Ups unterscheiden sich auch die gesammelten Daten. Das macht das Zusammenspiel der beiden Garagen-Seiten "unproduktiv", analysiert die Zeitung. Dies wiederum werfe auch Zweifel mit Blick auf 2026 und die Entwicklung des neuen Wagens auf, der für zwei Piloten entworfen werden muss, die offenkundig unterschiedliche Vorstellungen haben.


