So überraschend, wie Logan Sargeant das Hypercar-Projekt von Hyundai/Genesis verließ, erfolgt nun seine Rückkehr in den Prototypensport. Der 24-jährige US-Amerikaner wird die zwei noch ausstehenden Endurance-Rennen der IMSA SportsCar Championship für PR1/Mathiasen Motorsports an den Start gehen.
Das widerspricht klar der Darstellung, die Idec Sport im Februar bei der Trennung bekanntgegeben hat. Das LMP2-Team aus der europäischen Le-Mans-Serie (ELMS) und designiertes Einsatzteam des Genesis GMR-001 in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) hatte damals erklärt, Sargeant werde sich aus dem Sport zurückziehen, um anderen Interessen nachzugehen. Wie sich nun zeigt, ist Sargeant mit dem Motorsport aber noch nicht fertig.
Das zeigt die Tatsache, dass Sargeant erst am Mittwoch als neues Mitglied in der Management-Agentur von Ex-Rennfahrer Oliver Gavin verkündet wurde. Es ist nicht auszuschließen, dass er eine halbjährige Pause nach seinem Ausstieg bei Genesis Magma Racing einlegen musste, bevor er wieder aktiv werden durfte.
Sargeant wird bei den 6 Stunden von Indianapolis (21. September) und dem Petit Le Mans (11. Oktober) im Oreca 07-Gibson #52 an der Seite von Ex-IndyCar-Pilot Benjamin Pedersen und dem in dieser Klasse vorgeschriebenen Amateurfahrer Naveen Rao starten.
"Ich freue mich sehr darauf, für die letzten beiden LMP2-Rennen der IMSA-Saison ins Auto zurückzukehren", sagt Sargeant. "Indianapolis und Road Atlanta sind zwei besondere Strecken, und ich möchte dem Team helfen, gute Ergebnisse zu erzielen. Ich freue mich darauf, mein Wissen und meine Erfahrung einzubringen."
"Ich bin mir sicher, dass er in Sachen Tempo überzeugen wird"
Teamchef Bobby Oergel begrüßt den Neuzugang: "Wir sind sehr gespannt, was Logan ins Team einbringt. Er wird vor Indianapolis noch testen, damit er sich schnell einfindet. Ich bin mir sicher, dass er in Sachen Tempo überzeugen wird."
Sargeants Weg führte ihn über Titel im Kartsport, Podesterfolge in der Formel 3 und einen vierten Platz in der Formel 2 bis in die Formel 1, wo er 2023 und 2024 für Williams fuhr. In seiner Rookie-Saison erzielte er beim Grand Prix der USA in Austin als erster US-Amerikaner seit 30 Jahren WM-Punkte.
Insgesamt blieben seine Leistungen jedoch hinter den Erwartungen zurück, sodass Sargeant nach dem Großen Preis der Niederlande 2024 in Zandvoort bei Williams ersetzt wurde. Daraufhin holte ihn Genesis Magma Racing gemeinsam mit Andre Lotterer und Pipo Derani ins Hypercar-Programm, bis es zu seinem überraschenden Ausstieg im Februar kam.
Sargeant kennt sich mit LMP2-Fahrzeugen aus: Er fuhr 2021 zwei ELMS-Rennen für TF Sport und holte dabei eine Poleposition auf dem Red Bull Ring.
Genesis hat sein Testprogramm mit dem GMR-001 unterdessen aufgenommen.

