In der Schlussphase des emotionalen Zweitliga-Topspiels zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem FC Schalke 04 (1:0) sorgte ein nach VAR-Intervention zurückgenommener Platzverweis für Aufregung. Eine Schiri-Ikone hat zu der umstrittenen Entscheidung eine klare Meinung.
Was war passiert? Kurz nach seiner Einwechslung grätschte Kaiserslauterns Joker Leon Robinson in der 83. Minute übermotiviert in Gegenspieler Janik Bachmann, traf ihn mit offener Sohne am Fuß. Der Schalker krümmte sich am Boden.
Referee Martin Petersen zögerte nicht lange und zeigte dem FCK-Profi glatt Rot. Doch dann schaltete sich der VAR ein, der auf den ebenfalls gespielten Ball verwies. Die Folge: Der Platzverweis wurde zurückgenommen.
Die heikle Szene im Video:
Urs Meier kann Ärger beim FC Schalke 04 nachvollziehen
Für die Kehrtwende des Unparteiischen zeigte Schiri-Experte Urs Meier wenig Verständnis. Im Interview mit "ran" sprach der Schweizer wohl vielen Fans des FC Schalke 04 aus der Seele, die gegen eine Überzahl in der Schlussphase nichts einzuwenden gehabt hätten.
"Ich frage mich, muss der VAR da überhaupt einsteigen?", begann Meier seine Ausführungen.
Der 66-Jährige weiter: "Die Regel sagt, dass der Video Assistant Referee nur bei einer klaren Fehlentscheidung einschreiten soll. Und die Rote Karte war überhaupt keine klare Fehlentscheidung. Wie der Lautern-Spieler in diesen Zweikampf reingeht, mit welcher Intensität, mit vollem Tempo, mit gestrecktem Bein, volles Risiko - wenn der Schalke-Spieler das Bein nicht zurückzieht oder anders getroffen wird, dann ist da ganz, ganz viel kaputt."
"Das ist nicht im Sinne des VAR-Erfinders"
Für Meier hätte Übeltäter Robinson zwingend unter die Dusche geschickt werden müssen.
"Genau das sind eigentlich die Lehrvideos, die die Schiedsrichter kriegen, wo man sagt, da müsst ihr strenger und konsequenter sein. Das kann nicht sein, dass man so in einen Zweikampf geht und so rücksichtlos agiert. Dass man da noch irgendwie den Ball trifft, ist ja schön und gut, aber das ist nicht das Kriterium!", stellte der frühere Top-Referee klar.
Meiers Fazit: "Egal, in welcher Liga oder Wettbewerb, bei der UEFA wie beim DFB: Das ist Rot! [...] Das ist nicht im Sinne des VAR-Erfinders. Da sollen die Schiedsrichter Verantwortung übernehmen. Er hat erst richtig entschieden und sich dann vom VAR täuschen lassen. Das ist nicht gut."