Lewis Hamilton präsentierte sich beim Großen Preis von Ungarn nach Ansicht vieler Experten als wandelnder Jammerlappen. Eine Ferrari-Legende kritisiert den Formel-1-Superstar ebenfalls und sieht einen großen Unterschied zu Ikonen der Vergangenheit wie Michael Schumacher.
Gewiss, es war eine andere Zeit, in der Michael Schumacher zu Ferrari kam und nach vielen Jahren Aufbauarbeit im Jahr 2000 die Scuderia mit dem ersten WM-Titel nach 21 Jahren Dürre erlöste.
Viel Zeit, um Ferrari nach seinen Vorstellungen zu formen, hat Lewis Hamilton nicht. Der 40-Jährige will in Rot seinen achten WM-Titel holen und alleiniger Rekordweltmeister vor Schumacher sein.
Davon ist Hamilton in dieser Saison meilenweit entfernt. Mehr noch: Beim Ungarn-GP machte der Engländer seine Tiefpunkt bei Ferrari aus, schaufelte sich mit abwertenden Aussagen über sich selbst ein Loch, in das er sich verkroch.
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"Absolut nutzlos" sei er, haute sich Hamilton ins Bratfett und empfahl Ferrari sogar, den Fahrer zu tauschen.
"Senna oder Schumacher hätten so etwas nie gesagt"
Aussagen, die bei vielen nicht gut angekommen sind. RTL-Experte Christian Danner etwa vermutet Kalkül in der Selbstvernichtungs-Kampagne des Superstars. Ferrari-Legende Jean Alesi findet, dass Hamilton ein schlechtes Beispiel für das ganze Team abgibt.
"Ich denke, Hamiltons Einstellung demoralisiert die Leute, die um ihn herum arbeiten", schrieb der frühere Scuderia-Pilot in seiner Kolumne für den "Corriere della Sera" und machte einen großen Unterschied zu zwei Formel-1-Ikonen aus: "Senna oder Schumacher hätten so etwas nie gesagt."
Speziell Schumacher galt trotz seines Status als Ausnahmefahrer als idealer Teamplayer und Anführer. Wegbegleiter berichten noch heute mit glänzenden Augen, wie der Deutsche seine Mannschaft motivierte, auch in schwierigen Phasen antrieb, alle Mechaniker kannte und schließlich auf vormals unerreichte Gipfel führte.
Alesi fuhr von 1991 bis 1995 für Ferrari, ehe Schumacher in Maranello anheuerte. Der Franzose gewann in seiner Karriere einen Grand Prix (1995 in Kanada).