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Ein Albtraum in Rot?

So schlecht sind Hamiltons Zahlen wirklich

Hamilton in Rot? Das passiert bisher überhaupt nicht
Hamilton in Rot? Das passiert bisher überhaupt nicht
Foto: © IMAGO/Federico Basile/IPA Sport / ipa-agency.net
07. August 2025, 07:09
sport.de
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14 gemeinsame Rennwochenenden haben die Scuderia Ferrari und Lewis Hamilton mittlerweile zusammen verbracht. Man kann sagen: Keins davon ist so gelaufen, wie es sich die Scuderia und der Formel-1-Rekordweltmeister erhofft hatten. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Traum-Ehe bisher auf vielen Ebenen ein gescheitertes Experiment ist. Doch es gibt nicht nur schlechte Nachrichten. 

Lewis Hamilton und Ferrari, das ist bisher ein großes Missverständnis. Den siebenfachen Champion in Rot zu sehen, ist immer noch etwas Besonderes. Doch der Ruf des 40-Jährigen hat in den letzten Monaten tiefe Kratzer abbekommen. Diese Zahlen zeigen das ganze Ausmaß des Dilemmas.

  • Punkte und Podestplätze

Nach 14 gefahrenen Rennen hat Lewis Hamilton gerade einmal 109 Punkte auf dem Konto. Weniger waren es zum gleichen Zeitpunkt der Saison zuletzt im Jahr 2009, als er noch im McLaren saß - und da gab es noch keine Sprint-Rennen, in denen man zusätzliche Punkte holen konnte. 

14 Rennen, null Podestplätze: Das ist die zweitschlechteste Bilanz in der langen Formel-1-Geschichte von Ferrari. Nur Louis Rosier hatte in den 50er-Jahren eine längere Durststrecke vorzuweisen. Er musste 15 Rennen im Ferrari warten, bis er es erstmals auf das Podium schaffte. 

Der Hamilton-Horror ging übrigens schon beim ersten Saisonrennen in Australien los. Dort wurde der Brite nur Zehnter und damit zum zweitschlechtesten Ferrari-Debütanten des 21. Jahrhunderts. Nur Luca Badoer setzte sein erstes Rennen noch tiefer in den Sand, als er 2009 während der Saison Felipe Massa ersetzte und in Valencia als 17. ins Ziel kam. 

Insgesamt wartet Hamilton nun schon seit 16 Formel-1-Rennen auf einen Podestplatz. Letztmals stand er 2024 in Las Vegas auf dem Treppchen. Es ist die längste Durststrecke seiner Karriere. 

  • Der direkte Vergleich mit Leclerc

Was Lewis Hamilton besonders alt aussehen lässt, ist der direkte Vergleich mit Charles Leclerc. Der Monegasse holt aus dem schwer zu fahrenden SF-25 in der Regel deutlich mehr raus, als sein Teamkollege. 

Im Head-to-Head hat Leclerc die Nase in den Rennen (China ausgenommen) mit 11:2 vorne. In den Qualifyings führt der Monegasse mit 10:4. Derart dominiert wurde Hamilton im Laufe seiner Karriere nicht mal im Jahr 2024, als er das Renn-Duell gegen George Russell mit 9:15 und das Quali-Duell mit 5:19 verlor. 

Eklatant ist auch Hamiltons Rückstand auf Leclerc pro Runde in den Qualifyings. Im Schnitt verliert er hier laut "The Race"-Berechnungen 0,184 Sekunden. Im Median beträgt sein Rückstand gar 0,218 Sekunden pro Runde. Zum Vergleich: Bei McLaren liegen diese Abstände zwischen Piastri und Norris bei nur 0,150 und 0,035 Sekunden. 

Allein diese Werte bestätigen, dass Hamilton aus dem SF-25 schlicht und ergreifend weniger rausholt als Leclerc. Aufgrund seiner besseren Startpositionen hat der Monegasse deshalb auch in den Rennen leichteres Spiel. Hier landet er im Schnitt rund zwei Plätze weiter vorne als der Brite. 

  • Was Hamilton und Ferrari noch Hoffnung macht

So niederschmetternd der Blick auf die Zahlen für Hamilton und Ferrari auch ist: Es gibt auch positive Signale. Nicht wegzureden ist etwa die Tatsache, dass der Brite nach wie vor zu den konstantesten Fahrern im Feld zählt. Bis Spa war er neben Piastri der einzige Pilot im Feld, der in jedem Rennen in die Punkte fuhr. Das spricht für ihn - und für die Zuverlässigkeit des SF-25.

Zudem positiv: Der Trend geht (langsam) in die richtige Richtung. In Barcelona, Montreal, Spielberg und Silverstone war Hamilton in den Qualifyings auf Augenhöhe, drei Mal sogar schneller als Leclerc. Auch in Spa hielt er mit dem Monegassen mit, hatte aber Pech, dass seine Rundenzeit gestrichen wurde.

Überschattet wurde dieser gute Eindruck allerdings von dem Ungarn-Wochenende, wo ihm in der Quali 0,015 Sekunden zum Einzug in Q3 fehlten und er im Rennen erstmals seit Imola 2022 überrundet wurde. Hamilton rechnete danach schonungslos mit sich selbst ab, was das Draufhauen von außen leichter machte.

Die Lage, das ist nicht wegzudiskutieren, ist zweifellos ernst, vielleicht aber auch nicht so hoffnungslos, wie sie derzeit gezeichnet wird. 

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1AustralienOscar PiastriMcLaren346
2GroßbritannienLando NorrisMcLaren332
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing306
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team252
5MonacoCharles LeclercFerrari192

Ungarn GP 2025

1GroßbritannienLando Norris1:35:21.231h
2AustralienOscar Piastri+0.698s
3GroßbritannienGeorge Russell+21.916s
4MonacoCharles Leclerc+42.560s
5SpanienFernando Alonso+59.040s

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