Lewis Hamilton liegt nach dem für ihn desaströs verlaufenen Ungarn-Wochenende am Boden, hat sich selbst heftiger niedergemacht als all seine Kritiker. Eine Formel-1-Legende rät dem Ferrari-Star, jetzt erst einmal die Seele baumeln zu lassen.
"Absolut nutzlos." "Ferrari sollte überlegen, den Fahrer zu tauschen." "Immer liegt es an mir."
So brutal wie Lewis Hamilton über das Formel-1-Wochenende in Budapest hat sich wohl noch kein Rennfahrer selbst in die Pfanne gehauen.
Rang zwölf im Qualifying - während sein Stallrivale Charles Leclerc im Ferrari auf Pole Position raste - und die gleiche Platzierung im Grand Prix trafen den 40-Jährigen bis ins rekordweltmeisterliche Mark.
Und jetzt? Ist guter Rat teuer! Damon Hill, langjähriger F1-Gegenspieler von Michael Schumacher und Weltmeister von 1996, meldete sich auf X an die Adresse seinen britischen Landsmanns zu Wort.
"Traurig, Sir Lewis Hamilton so niedergeschlagen zu sehen", schrieb Hill und mahnte: "Es ist schwierig, zu wissen, wann es an der Zeit ist (zurückzutreten, Anm.d.Red.). Noch ein Jahr? Es wird härter", so der 64-Jährige.
Dann stellte Hill eine rhetorische Frage, die ohne weiteres als guter Ratschlag an den siebenmaligen Champion zu lesen ist. "Vielleicht ist ein guter Urlaub nötig?"
Kann Hamilton die Formel-1-Sommerpause nutzen?
Die Motorsport-Königsklasse macht Sommerpause, erst am 29. August geht es mit dem Großen Preis der Niederlande in Zandvoort weiter. Hamilton hat also ein paar Wochen, um seinen Akku aufzuladen, den Kopf frei zu bekommen.
Etwas anders als Hill sieht die Sache Ralf Schumacher. Den Hinweis von "Sky"-Moderator Peter Hardenacke nach dem Ungarn-Qualifying, die Sommerpause käme Hamilton jetzt gerade recht, ließ der sechsmalige GP-Sieger nicht gelten. "Am liebsten würde man jetzt gleich wieder fahren, um zu zeigen, dass es doch geht."
Schumacher kann sich vorstellen, dass Hamilton sich das Hinterherfahren nicht mehr lange antut. So verzweifelt wie Hamilton mit sich und dem SF-25 wirke, sei es sogar denkbar, dass der siebenmalige Champion das Ferrari-Projekt hinwerfe und seine Karriere Knall auf Fall beendet.
"Das ist genau das, was ich Anfang des Jahres gesagt habe. Wenn es so weitergeht, dann kommt irgendwann die Phase, in der sich Ferrari für einen Fahrer entscheiden muss und nicht für beide Fahrer das Auto bauen kann. Und dann wird es eng. Jetzt zweifelt er immer mehr an sich selbst", sagte der "Sky"-Experte.