Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann hat sich erneut ziemlich kritisch über die bisherige Arbeit von Max Eberl als Sportvorstand beim FC Bayern geäußert. Er stellte dem Top-Funktionär des deutschen Meisters in gleich Hinsichten ein schlechtes Zeugnis aus.
Im Gespräch mit der "Bild" bewertete er das Auftreten und den Arbeitsnachweis von Max Eberl seit seinem Amtsantritt im März 2024 beim FC Bayern als "unglücklich".
"Wenn man sich die 18 Monate anschaut, die Trainersuche, die eine oder andere unglückliche Aussage. Letztes Jahr wurden viele Verträge wie bei Davies, Musiala oder Kimmich schon versprochen, die der Aufsichtsrat dann nicht durchgewunken hat. So etwas kostet Ansehen! Und Spieler mit Geld zuzuschütten, war noch nie die Lösung", meinte Hamann auf Eberl angesprochen, der für den deutschen Rekordmeister in der letzten Woche Luis Diaz für circa 70 Millionen Euro Ablöse vom FC Liverpool verpflichtete.
Wie Hamann weiter ausführte, gäbe es bereits "seit Monaten" Spekulationen innerhalb der Branche, wonach Eberl beim FC Bayern schon bald vor dem Aus stehen könnte.
Der 51-Jährige brachte dabei Markus Krösche als möglichen Nachfolger für Max Eberl ins Gespräch. Krösche ist derzeit und sehr erfolgreich als Sportvorstand für Champions-League-Klub Eintracht Frankfurt tätig.
"Wenn es mal einen Sportdirektor in Deutschland gegeben hat, wo du sagst: Wenn wir einen brauchen, den können wir uns nicht durch die Lappen gehen lassen, dann ist er es jetzt! Wenn sie einen brauchen, dann wären sie dumm, wenn sie den jetzt nicht holen", so Hamann über Krösche der in den letzten zwei Jahren sagenhafte 340 Millionen Euro Transferüberschüsse bei den Frankfurtern erwirtschaftet hat.
Hamann warf in der "Bild" dem derzeitigen Bayern-Sportvorstand vor allem eine schlechte interne Kommunikation vor und nannte dabei seine zunächst abgelehnten Vertragsentwürfe bei den Spielern Joshua Kimmich, Alphonso Davies und Jonathan Tah.
Klare Hamann-Kritik: "Das gehört sich nicht"
"Das darf nicht passieren. Da ist er verantwortlich dafür. Da muss er mit dem Uli (Hoeneß, Anm. d. Red.) reden oder mit dem (Herbert, d. Red.) Hainer oder mit wem auch immer. Muss sagen, pass auf, was kann ich dem anbieten? Und dann gehe ich zum Spieler."
Auch im derzeitigen Transferpoker um Nationalspieler Nick Woltemade gäbe Max Eberl eine schlechte Figur ab, wie der Vizeweltmeister von 2002 ausführte.
"Ich verstehe die Herangehensweise nicht, dass ich mich mit einem Spieler, der vor zwölf Monaten ablösefrei war, der in der dritten Liga gespielt hat, einigen muss. Und dann verkünde, oder wie es auch immer rauskommt, dass ich mich mit dem Spieler geeinigt habe. Was natürlich dann wieder den abgebenden Verein auf die Palme bringt. [...] Da brauchen Sie sich nicht wundern, wenn die Preise hochgehen. Ich habe dafür kein Verständnis. Ich weiß nicht, ob da jemand einmal mit dem Eberl gesprochen hat, aber es gehört sich nicht", so Hamann über die Woltemade-Posse, die auch knapp vier Wochen vor dem Ende der Transferperiode noch immer nicht entschieden ist.