Nach nur einem Jahr hat der FC Bayern seinen 50-Millionen-Euro-Neuzugang Joao Palhinha schon wieder abgegeben, den Portugiese zieht es zu Tottenham Hotspur. Lothar Matthäus findet mit Blick auf den Transfer-Flop deutliche Worte. Die Verpflichtung war "unnötig und überflüssig", so der TV-Experte.
"Durch die Leihe von Joao Palhinha zu Tottenham Hotspur ist Bayern München am Ende noch mit eineinhalb blauen Augen davongekommen", ordnet Lothar Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne den Abgang des Mittelfeldspielers nach London ein. Am Sonntag verkündete der deutsche Rekordmeister den Wechsel des Nationalspielers.
Der 30-Jährige wechselt auf Leihbasis für eine Saison zu den Spurs. Anschließend besitzt der Europa-League-Sieger auch eine Kaufoption. Palhinha war im Sommer 2024 mit einem Jahr Verspätung vom FC Fulham für 51 Millionen Euro an die Isar gewechselt. Der Abräumer war eigentlich der Wunschspieler von Thomas Tuchel gewesen, unter Vincent Kompany kam er dann nicht wie erhofft zum Zug.
FC Bayern hat "viele Hausaufgaben nicht erledigt"
"Wenn man auf die Geschichte des Transfers zurückblickt, war er unterm Strich unnötig und überflüssig", polterte Matthäus und legte nach: "Bayern hat vier, fünf Spieler, die auf dieser Position spielen können. Man hat viele Hausaufgaben nicht erledigt und sehr viel Geld für einen Spieler gezahlt, der in München kaum Einsatzzeiten hatte."
Natürlich könne ein Verein wie der FC Bayern "nicht immer alles richtig machen", so der Rekordnationalspieler weiter: "Aber nicht nur Palhinha war eine Fehlinvestition, auch ein Zaragoza, Sarr oder Boey, der für 30 Millionen von Galatasaray kam, haben viel Geld gekostet. Sie alle hatten aber keine bzw. kaum Einsatzzeiten."
Durch die Verpflichtung von teuren Spielern, die kaum eine Rolle spielen, "verbaut man Spielern aus dem eigenen Nachwuchs den Weg, den der Klub immer einschlagen wollte und immer noch einschlagen möchte", kritisierte der 64-Jährige: "Ich würde mir wünschen, dass Talente wie Paul Wanner oder Lennart Karl auch in den ersten Bundesligaspielen ihre Einsatzzeiten bekommen würden."