Der tragische Tod von Laura Dahlmeier hat in der gesamten Biathlon-Welt große Bestürzung ausgelöst. Frankreichs Sportchef Stéphane Bouthiaux erinnert sich zum Abschied vor allem an die Ausnahme-Biathletin Dahlmeier, die in ihrer aktiven Zeit neue Maßstäbe setzte.
Wie jeder andere sei auch er "schockiert" über den Tod Dahlmeiers, schrieb Bouthiaux in einem Beitrag für das "Nordic Magazine", in dem er sich vor allem an die herausragende Biathletin erinnerte.
"Sie war ein UFO im Biathlon-Sport. Sie kam im jungen Alter [in den Weltcup] und war direkt sehr stark", blickte der Offizielle zurück. "Sie hat alles gewonnen, bevor sie sich schnell ihrer Leidenschaft gewidmet hat. Das waren mehr die Berge als Biathlon."
Dahlmeier hatte "einen echten Motor"
Als Skijägerin sei Dahlmeier mehr oder weniger einmalig gewesen, schwärmte Bouthiaux. "Laura war dank einer sehr speziellen Technik sehr stark auf den Skiern. Sie war gleichzeitig sehr explosiv und sehr entspannt, hatte eine sehr kurze und sehr kräftige Bewegung, nach der sie sich lange entspannte. Ihre Technik war nicht unbedingt beeindruckend, aber verdammt effizient und hat sie sehr schnell gemacht. Es war eine sehr ökonomische Technik, während sie gleichzeitig über einen echten Motor verfügte", fasste der Sportchef des französischen Teams zusammen.
Dahlmeier, so Bouthiaux, sei der "perfekte Prototyp einer Biathletin" gewesen.
"Damit hat sie ihren Trainern ein paar schlaflose Nächte beschert"
Gleichzeitig sei die Deutsche aber auch keine typische Biathletin gewesen. "Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war sie das Mädchen, das keine Sekunde gezögert hat, eine Trainingseinheit zu unterbrechen, um in die Berge zu gehen. Damit hat sie ihren Trainern sicher ein paar schlaflose Nächte beschert", scherzte Bouthiaux.
Dahlmeier habe einfach immer ihre "eigenen Entscheidung getroffen, ohne die Dinge zu ernst zu nehmen. Ich glaube, sie hat immer das gemacht, was sie machen wollte, wie sie wollte und wann sie wollte. Das ist wahrscheinlich das, was sie stark gemacht hat. Der Versuch, jemand anderes zu sein, hätte nicht zu ihr gepasst", erinnerte sich der französische Sportchef an eine der besten Biathletinnen aller Zeiten.
	