Trotz schwieriger Vorzeichen hofft Agit Kabayel auf einen WM-Kampf gegen Schwergewichts-König Oleksandr Usyk. Sein Trainer ist skeptisch - und adelt den Ukrainer als Größten.
Sükrü Aksu glaubt nicht, dass Oleksandr Usyk seine WM-Gürtel gegen Deutschlands Schwergewichts-Star Agit Kabayel aufs Spiel setzt.
Er bleibe zu "100 Prozent" bei seiner Aussage, dass Usyk dem "Leberking" lieber aus dem Weg geht, sagte der Trainer Kabayels im Interview mit RTL/ntv und sport.de.
"Warum sollte er gegen Agit kämpfen? Da kann er nicht viel Geld verdienen, kann aber viel verlieren. Ich sehe den Kampf immer vor mir, der ist 60:40 (für Usyk, Anm.d.Red.). Da ist nicht viel Unterschied. Und wenn er mal einen schlechten Tag hat - hat er ja meistens nicht -, kann das nach hinten losgehen", führte der Boxcoach aus.
Boxen: Oleksandr Usyk "der beste Boxer aller Zeiten"
Ein Kampf mit seinem Schützling gegen den Schwergewichts-König "wäre ein Traum", sagte Aksu: "Das ist der beste Boxer aller Zeiten. Der Respekt ist da, gegen den Besten zu kämpfen."
Usyk hatte am 19. Juli den Briten Daniel Dubois im Wembley-Stadion in Runde fünf k.o. geschlagen und sich zum zweiten Mal zum unumstrittenen Schwergewichts-Champion aller bedeutenden Verbände gekrönt.
Kabayel ist seit seinem Sieg über den Chinesen Zhang Zhilei WBC-Interims-Weltmeister und als solcher Pflichtherausforderer Usyks. Der Weltverband WBO hat den Ukrainer allerdings aufgefordert, seinen Titel zunächst gegen WBO-Interims-Meister Joseph Parker zu verteidigen. Vom WBC sind derlei Ansagen bisher ausgeblieben.
Im Raum steht allerdings auch ein drittes Duell zwischen Usyk und Ex-Weltmeister Tyson Fury.
Agit Kabayel hofft auf WM-Chance in Deutschland
Kabayel hält sich für die "größte Herausforderung" Usyks, wie er bei einem Besuch bei RTL sagte. "Weil ich ein junger, hungriger Mann bin, der aus dem Nichts kommt. Der aus normalen, einfachen Verhältnissen kommt und dessen Hunger noch nicht gestillt ist."
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Der 38-Jährige Weltmeister wisse: "'Mit diesem Jungen gehe ich einmal durchs Feuer.' Er weiß, dass ich ihn auf jeden Fall testen werde, wenn wir im Ring stehen, ob er schwimmen kann. Ich werde ihn auf jeden Fall ins tiefe Wasser ziehen", kündigte der 32-Jährige aus Wattenscheid an.
Kabayel hofft, dass der Standort Deutschland ihm eine WM-Chance gegen Usyk ermöglicht. "Mit diesem Kampf können wir jedes Stadion ausverkaufen - sei es die Veltins-Arena auf Schalke oder die Merkur-Arena in Düsseldorf", betonte er: "Ich habe einen riesigen Support hier und in Deutschland leben viele Ukrainer. Warum sollte Usyk nicht vor seiner eigenen Fanbase abtreten wollen?"
Der Meister aller Klassen hat angekündigt, noch einmal in den Ring steigen zu wollen und seine Karriere dann zu beenden.