Bei einer Veranstaltung zum 20-jährigen Jubiläum der Allianz Arena hat es sich Ehrenpräsident Uli Hoeneß vom FC Bayern nicht nehmen lassen, eine fiese Spitze gegen Erzrivale 1860 München zu setzen.
"Das richtig tolle Stadion ist es eigentlich erst dann geworden, als unser schwindsüchtiger Partner ausgezogen ist und das Stadion endlich die Farbe hatte, die zur Außenhülle passt - nämlich Rot. Speziell die Abendspiele sind jetzt ein Traum, wenn alles eine Orgie in Rot-Weiß ist. Da krieg ich heute noch Gänsehaut", sagte der langjährige Funktionär des deutschen Rekordmeisters.
Der FC Bayern und 1860 München hatten die im Mai 2005 eröffnete und rund 286 Millionen Euro teure Allianz Arena zunächst gemeinsam besessen, zu jeweils 50 Prozent.
2006 verkauften die finanziell angeschlagenen Löwen ihre Anteile dann an den großen Nachbarn. Elf Millionen Euro flossen damals.
Auf eine Rückkauf-Option für die Anteile verzichtete 1860 ein Jahr später. Bis 2017 spielten die Löwen aber noch als Mieter in der Allianz Arena. Dann kehrten sie ins altehrwürdige Stadion an der Grünwalder Straße zurück, in dem allerdings auch die zweite Mannschaft des FC Bayern kickt.
FC Bayern traf wegen Allianz Arena auf "Widerstand"
Rund um den Bau der Allianz Arena und den Auszug aus dem Olympiastadion war in München Überzeugungsarbeit nötig, wie Hoeneß bei dem Event schilderte.
"Widerstand gab es jede Menge, weil viele Leute natürlich am Olympiastadion hingen", so der 73-Jährige. "Ich hatte mal mit dem damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, der ein Kämpfer für den Erhalt des Olympiastadions war, einen riesigen Streit bei einer Sitzung. Da habe ich ihm in meiner Wut zugerufen: 'Vergiss nicht, dass der FC Bayern mehr Fans hat als die CSU Wähler'."
Heute sei auch Stoiber "glücklich, dass wir uns so vehement für dieses Stadion eingesetzt haben", betonte Hoeneß.