Die Bergung der im pakistanischen Karakorum-Gebirge verunglückten Biathlon-Ikone Laura Dahlmeier ist am Mittwochmorgen wieder aufgenommen worden. Einem lokalen Beamten aus Pakistan zufolge gestaltet sich diese Vorhaben allerdings enorm schwierig.
"Es wurde festgestellt, dass eine Bergung per Hubschrauber nicht möglich ist", sagte Areeb Ahmed Mukhtar, ein hochrangiger lokaler Beamter im Bezirk Ghanche, auf Nachfrage der Nachrichtenagentur "AFP": "Die Bedingungen in der Höhe, in der sie verletzt wurde, sind extrem schwierig."
Laura Dahlmeier war am Montag bei einer Bergtour von Steinschlag getroffen worden. "Wegen andauernder großer Steinschlaggefahr konnte bislang niemand zu ihr vordringen. Beim Hubschrauber-Überflug wurde festgestellt, dass die erfahrene Bergsteigerin mindestens schwerverletzt ist. Lebenszeichen waren nicht zu erkennen", teilte ihr Management via Instagram mit.
Ein Team ausländischer Bergsteiger habe am Mittwoch auf dem Berg in der Region Ghanche eine "Bodenrettungsaktion" gestartet, so Mukhtar weiter. Vier erfahrene Kletterer und zwei Bergträger seien in zwei Teams auf dem Berg unterwegs, um die 31-Jährige zu bergen, so die "DPA".
Wie Shipton Trek & Tours Pakistan als Organisator der Expedition gegenüber "AFP" bestätigte, gehören drei Amerikaner sowie ein deutscher Bergsteiger - nach übereinstimmenden Medienberichte handelt es sich um Thomas Huber - zum Rettungsteam.
Reinhold Messner schockiert über Unglück
Extrembergsteiger-Legende Reinhold Messner ordnete das Unglück gegenüber RTL/ntv und sport.de ein. "Es schockiert mich sehr, dass Frau Dahlmeier, die ich als Biathletin natürlich verfolgt habe und von der ich weiß, dass sie eine ausgezeichnete Alpinistin geworden ist nach ihrer Zeit als Spitzensportlerin, das passiert ist", sagte der 80-Jährige.
Der Laila Peak sei "ein sehr steiler Berg, also schwierig zu klettern. Ein normaler Alpinist hat da wenig Chancen", so Messner.
Mit Blick auf die Rettungschancen gab sich der Experte optimistisch. Die Voraussetzung: Der Hubschrauber muss fliegen können und die Verunglückte samt Retter mit einem Seil hochziehen und abtransportieren. "Das ist eine Möglichkeit, weil die Stelle nicht allzu weit vom Zentrum in Pakistan, also von Islamabad, entfernt ist."

