Mattia Binotto ist seit August 2024 der starke Mann des Formel-1-Projekts von Audi. 2026 geht's für die deutsch-schweizerische Kooperation an den Start, Binotto arbeitet dabei offiziell als Sauber-Geschäftsführer und Direktor des Audi-F1-Projekts in Personalunion. Er blickt auf eine jahrzehntelange Vergangenheit im Motorsport zurück, die auch viele gemeinsame Jahre mit Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher beinhaltete.
An die Zusammenarbeit mit dem siebenmaligen F1-Champion, der vor elfeinhalb Jahren schwer bei einem Skiunfall verunglückt war, erinnert sich Mattia Binotto noch bis heute. In der Zeit Michael Schumachers bei der Scuderia Ferrari zwischen 1997 und 2006 war auch Mattia Binotto bei dem Rennstall tätig, war in dieser Zeit unter anderem als Motoringenieur im Amt.
"Michael war außergewöhnlich. Er ist der beste Fahrer, mit dem ich je gearbeitet habe", stellte Binotto im Gespräch mit der "Sport Bild" mit Blick auf den erfolgreichsten deutschen Motorsportler aller Zeiten klar.
Der 55-Jährige fügte über Schumacher hinzu: "Ein absoluter Ausnahmepilot, keine Frage – aber am besten war er außerhalb des Autos. Er ist mit seiner Mentalität vorangegangen, war ein echter Leader."

Bis heute habe ihn die Mentalität Schumachers, der mit Ferrari fünf seiner sieben Fahrertitel in der Formel 1 gewann, nachhaltig beeindruckt. Er will die Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Schumi auch in das große Audi-Projekt einfließen lassen, wie Binotto erklärte: "Seine Art und Weise, mit dem Team in der Garage zu arbeiten, ambitionierte Ziele zu setzen und niemals aufzugeben, bis er sie erreicht hat, war einzigartig. Das war in seiner DNA. Genau diese Mentalität brauchen wir, um Erfolg zu haben."
"Nico spielt eine zentrale Rolle"
Ab 2026 soll mit dem neuen Audi-Werksteam, das dann für Kick Sauber an den Start gehen wird, "das Establishment aufgemischt werden", formulierte Projekt-Chef Binotto die ehrgeizigen Ambitionen des Neu-Konstrukteurs.
Dabei mithelfen soll vor allem auch Nico Hülkenberg, der als einer der beiden Stammfahrer beim Audi-Werksteam gesetzt sein wird.
"Nico spielt eine zentrale Rolle. Mit seiner Erfahrung aus 240 Formel-1-Starts und diversen Rennställen kann er uns auf allen Ebenen helfen – bei der Entwicklung des Autos und des Teams. Denn Nico ist nicht nur ein sehr guter Fahrer, der sehr konstant liefert, sondern vor allem ein toller Mensch. Ich bin sehr froh, dass er Teil unseres Teams ist", sprach Binotto in den höchsten Tönen über den derzeitigen Sauber-Fahrer, der Anfang Juli in Silverstone sensationell auf das Siegerpodest gefahren war.