Die Suche nach der im pakistanischen Karakorum-Gebirge verunglückten Biathlon-Ikone Laura Dahlmeier ist vorerst eingestellt worden.
Das bestätigte ein Sprecher der Tourismusbehörde vor Ort der "Deutschen Presse-Agentur" am Abend (Ortszeit). Grund sei die hereingebrochene Dunkelheit, die Suche werde am kommenden Morgen weitergehen.
Laura Dahlmeier war am Montag bei einer Bergtour von Steinschlag getroffen worden. "Wegen andauernder großer Steinschlaggefahr konnte bislang niemand zu ihr vordringen. Beim Hubschrauber-Überflug wurde festgestellt, dass die erfahrene Bergsteigerin mindestens schwerst verletzt ist. Lebenszeichen waren nicht zu erkennen", teilte ihr Management via Instagram mit.
Dahlmeier sei am Berg Laila Peak mit einer Seilpartnerin gegen Mittag Ortszeit auf rund 5700 Metern im alpinen Stil unterwegs gewesen, "als sie von Steinschlag erfasst wurde", hieß es weiter. "Die Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab, der Rettungseinsatz wurde umgehend eingeleitet. Aufgrund der Abgeschiedenheit des Gebiets konnte ein Rettungshubschrauber die Unfallstelle erst am Morgen des 29. Juli erreichen. Ein internationales Bergrettungsteam koordiniert derzeit die Bergung. Dabei werden sie von erfahrenen internationalen Bergsteiger:innen unterstützt, die sich in der Region befinden."
"Weitere Informationen zum Unfall werden bereitgestellt, sobald gesicherte Erkenntnisse vorliegen", teilte Dahlmeiers Management zudem mit.
Reinhold Messner von Dahlmeier-Unglück "schockiert"
Extrembergsteiger-Legende Reinhold Messner ordnete das Unglück gegenüber RTL/ntv und sport.de ein. "Es schockiert mich sehr, dass Frau Dahlmeier, die ich als Biathletin natürlich verfolgt habe und von der ich weiß, dass sie eine ausgezeichnete Alpinistin geworden ist nach ihrer Zeit als Spitzensportlerin, das passiert ist", sagte der 80-Jährige.
Der Laila Peak sei "ein sehr steiler Berg, also schwierig zu klettern. Ein normaler Alpinist hat da wenig Chancen", so Messner.
Mit Blick auf die Rettungschancen gab sich der Experte optimistisch. Die Voraussetzung: Der Hubschrauber muss fliegen können und die Verunglückte samt Retter mit einem Seil hochziehen und abtransportieren. "Das ist eine Möglichkeit, weil die Stelle nicht allzu weit vom Zentrum in Pakistan, also von Islamabad, entfernt ist."

