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Klöden fuhr bei der Tour de France zweimal aufs Podest

Doping? Deutscher Rad-Star bricht sein Schweigen

Andreas Klöden (r.) wurde bei der Tour de France zweimal Zweiter
Andreas Klöden (r.) wurde bei der Tour de France zweimal Zweiter
Foto: © unknown
26. Juli 2025, 08:06
sport.de
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Andreas Klöden war nach Jan Ullrich der beste deutsche Rad-Profi bei der Tour de France, wurde bei der Frankreich-Rundfahrt zweimal Zweiter in der Gesamtwertung (2004 und 2006). Auch den mittlerweile 50-Jährigen begleiteten während und nach seiner aktiven Karriere jahrelang Doping-Anschuldigungen, zu denen er sich nun erstmals nach vielen Jahren wieder äußerte.

Damals wie heute beteuerte der einstige Edel-Helfer von Jan Ullrich, der im Jahr 2004 sogar vor dem damaligen Radsport-Superstar als Zweiter bei der Tour de France überragte (Ullrich wurde Vierter), nicht gedopt zu haben.

"Ich hatte nie einen positiven Test und war nicht einmal auffällig und war immer mit mir im Reinen", meinte Andreas Klöden in einem Interview mit der "Bild", in dem er sich erstmals seit langem wieder öffentlich über seine Vergangenheit im Radsport äußerte.

Anders als Deutschlands einziger Tour-Gesamtsieger Jan Ullrich, der seit Jahrzehnten in den Schlagzeilen steht, war und ist es um den gebürtigen Sachsen und heutigen Wahl-Schweizer stets vergleichsweise ruhig gewesen. Klöden drängte nie in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung und hielt sich auch nach seinem aktiven Karriereende vor zwölf Jahren sehr zurück.

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"In Deutschland wurde ich immer in die Ecke gedrängt, dass ich ja auch bei den Dopern dabei war. Ich hätte mich gefreut, wenn man sich über meine zweiten Plätze gefreut hätte. Ich habe nicht aus Arroganz nicht geredet, sondern weil ich meine Ruhe und keine Anfeindungen haben wollte", meinte Klöden, dazu, der nach seinen acht Jahren beim Telekom-Team noch für Astana (2007 bis 2009) und RadioShack (2010 bis 2013) fuhr.

Klöden über Ullrich: "Er war nie ein Arschloch"

Doping-Anschuldigungen, die bis heute anhalten, begegnete Klöden in dem Zeitungsinterview entschieden: "Nein, ich habe nichts getan. Ich hatte über 40 Kontrollen im Jahr, 2006 allein 19 bei der Tour, also fast jeden Tag eine. Man konnte sich damit aber vor allem in Deutschland nicht rechtfertigen. Aber mehr, als auf die ständigen Kontrollen zu verweisen, ging nicht. [...] Es war keine leichte Zeit. Die letzten sechs Karriere-Jahre waren nur noch ein Job, kein Spaß mehr. Das war einfach Arbeit."

Zu seinem einstigen Teamkollegen Jan Ullrich hat Andreas Klöden nach eigener Aussage bis heute Kontakt, war zuletzt auch bei dem Cycling-Festival des Tour-Siegers von 1997 zugegen.

"Wir haben schon noch Kontakt, wenn auch nicht so eng wie früher", meinte Klöden über die heutige Beziehung zu Ullrich, über den er in positiven Worten ergänzte: "Ulle ist ein Freund, da freut man sich natürlich, dass es ihm wieder gutgeht. Es war eine schreckliche Zeit, die er hatte. [...] Jan war nie ein Arschloch. Immer freundlich, nie ein Arroganz-Anfall. Ich bin so froh, dass er die Kurve gekriegt hat, und im Radsport zurück ist."

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