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Nach Ter-Stegen-Schock

DFB-Comeback von Neuer: Ein Pro und Contra

Sollte Manuel Neuer (r.) vom FC Bayern ins Tor der Nationalmannschaft zurückkehren?
Sollte Manuel Neuer (r.) vom FC Bayern ins Tor der Nationalmannschaft zurückkehren?
Foto: © Frank Hoermann/SVEN SIMON via www.imago-images.de
25. Juli 2025, 18:52

Nach dem Verletzungsschock um Marc-André ter Stegen ist eine neuerliche Diskussion um die Rolle der Nummer 1 im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft entfacht. Wäre die Rückkehr von Manuel Neuer eine geeignete Übergangslösung? Oder sollte der Schlussmann des FC Bayern an seinem DFB-Karriereende festhalten?

CONTRA: Neuer-Rückkehr wäre ein fatales Signal

Die Verletzung von Marc-André ter Stegen ist auf den ersten Blick für den DFB ein schwerer Rückschlag - er bietet jedoch auch eine große Chance, die durch eine Rückkehr von Manuel Neuer zerplatzen würde.

Mit Noah Atubolu steht ein junger und mit massig Bundesliga-Erfahrung ausgestatteter Keeper aus der U21 parat. Dahinter lauern mit Jonas Urbig und Tjark Ernst zwei hochtalentierte Schlussmänner, die früher oder später sicherlich den Sprung in die A-Nationalmannschaft packen wollen.

Das DFB-Torwartteam um ter-Stegen, Oliver Baumann, Stefan Ortega und Alexander Nübel ist - mit Ausnahme des Stuttgarters - ein wenig in die Jahre gekommen. Langfristig wird sich das Team von Julian Nagelsmann umstrukturieren müssen.

Mit Nübel ist eine potenzielle Nummer eins für die kommenden Jahre möglicherweise gefunden, doch dahinter bekam bislang kein junger Torwart die Chance, sich unter dem Bundestrainer zu beweisen. Die Rückkehr von Neuer wäre da nicht nur eine vertane Chance, sondern auch ein fatales Signal.

Der Weltmeister von 2014 gehört sicherlich immer noch zu den besten Schlussmännern der Bundesliga, möglicherweise auch Europas. Doch die beste Zeit des 39-Jährigen ist vorbei. In der vergangenen Saison sah Neuer im Trikot des FC Bayern nicht immer gut aus, gilt zudem als durchaus verletzungsanfällig.

Eine vernünftige Übergangslösung für die kommenden Länderspiele wäre der gebürtige Gelsenkirchener sicherlich dennoch, aber nicht für Partien in der WM-Qualifikation gegen deutliche Underdogs wie Nordirland. Dort sollten sich andere Spieler und Neulinge beweisen dürfen - insbesondere mit Blick auf die WM.

Mehrere Monate wird ter Stegen fehlen, sollte der Ausfall des Ex-Gladbachers deutlich länger gehen, eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft gefährdet sein, müsste man die Neuer-Situation sicherlich noch einmal neu überdenken. 

Sorgen machen, dass die DFB-Elf ohne den Routinier die Qualifikationsspiele für die WM nicht übersteht, muss man sich aber nicht. 

Jannis Bartling

PRO: Neuer ist und bleibt sichere und gute Wahl

Vorab: Die Frage kann, darf und wird nicht sein, ob sich Manuel Neuer während der Abwesenheit von Marc-André ter Stegen in der WM-Qualifikation gegen Nordirland, die Slowakei oder gar Fußball-Zwerg Luxemburg ins DFB-Tor stellt. Mit Blick auf die Weltmeisterschaft könnte die Diskussion um eine Rückkehr des Routiniers allerdings mächtig Fahrt aufnehmen.

Denn ter Stegens erneuter langwieriger Ausfall birgt eine viel größere Gefahr als das Fehlen in ein paar semi-bedeutenden Quali-Partien, das der DFB mit dem vorhandenen Personal schlicht auffangen können muss. 

Nein, durch seine Verletzung dürften auch ter Stegens Chancen rapide sinken, noch im Sommer einen neuen Arbeitgeber zu finden, mit dem er sich auf allerhöchster Ebene präsentieren kann. Dass dies beim FC Barcelona nicht mehr der Fall sein wird, versuchten die Katalanen in den vergangenen Wochen nicht einmal wirklich zu vertuschen.

Die Topklubs der Fußball-Welt dürften ter Stegen allerdings ohnehin nicht gerade den Roten Teppich ausrollen, wenn von Beginn an feststeht, dass man die Saison ohne den Deutschen beginnen wird und nicht abzusehen ist, in welcher Form der 33-Jährige zurückkehrt.

Sollte ter Stegen in sechs Monaten auf der Barca-Bank oder gar der Tribüne sitzen, anstatt die gegnerischen Stürmer zur Verzweiflung zu treiben, dann wäre Neuer mehr als eine Option.

Dem Altstar macht nach 124 Länderspielen niemand mehr was vor. Neuer kennt den WM-Druck, das Gros seiner Vorderleute beim DFB - und leistungstechnisch dürften sich die Zweifel ohnehin in Grenzen halten.

Klar, sollten Nübel, Atubolu und Co. eine Sahne-Saison erwischen oder gar Urbig Neuer in München den Rang ablaufen, würden die Karten sicher neu gemischt werden.

Sollte ter Stegen am Ende doch in Katalonien oder anderswo einen Stammplatz innehaben, ebenfalls. Andernfalls ist und bleibt Neuer eine sichere und gute Wahl, die selbstredend zuallererst von einem Comeback überzeugt werden müsste.

Marc Affeldt

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