Obwohl die Entlassung von Christian Horner bei Red Bull Racing nicht völlig aus dem Nichts kam, erschütterte das Aus des Briten die Formel-1-Welt. Ein Vertrauter Horners wirft den Verantwortlichen nun ganz schlechten Stil vor und erhebt schwere Vorwürfe.
Die Nachwehen des großen Horner-Bebens bei Red Bull Racing sind immer noch zu spüren. Der langjährige Teamchef wurde wenige Tage nach dem Formel-1-Rennen in Silverstone freigestellt und durch Laurent Mekies ersetzt. Über das Wie und Warum wird nach wie vor intensiv diskutiert.
Ein anonymer Vertrauter Horners erklärte gegenüber der britischen "Sun" nun, dass sich der 51-Jährige von seinem Ex-Arbeitgeber betrogen fühle.
"Er wurde im Chat-Skandal zwei Mal freigesprochen, jetzt ist er freigestellt und hat immer noch keine Erklärung bekommen, warum er den Job verloren hat, den er geliebt hat", sagte der Bekannte Horners, der gleichzeitig schwere Vorwürfe gegen die österreichische Seite des Teams erhob.
Red-Bull-Entlassung hat Horner "kalt erwischt"
"Die österreichischen Bosse haben sich immer darüber geärgert, dass so viel von ihrem Formel-1-Erfolg auf einem Team beruht, das Christian in Großbritannien aufgebaut hat. Das steckt dahinter - und der Kater von den schrecklichen Überschriften im vergangenen Jahr", so der Horner-Vertraute.
Als die Red-Bull-Bosse Horner am Dienstag nach dem Silverstone-Rennen zu einem Meeting einberiefen, habe dieser keine Ahnung gehabt, warum. "Ihm wurde nur gesagt: 'Du musst da sein!' Als er dann in einen Raum gebeten und im Prinzip direkt gefeuert wurde, war er sprachlos. Es hat ihn total kalt erwischt. Er dachte, er wäre einbestellt worden, um über ein anderes Thema zu sprechen."

Innerhalb des Teams herrsche nun Chaos, urteilte der Horner-Vertraute. "In dem Staff sind fast nur Briten und sie sind loyal zu ihm. Sie reden davon, aufzuhören", erklärte der Bekannte des geschassten Teamchefs, der seiner Meinung nach Opfer einer "gezielten Attacke wurde, weil das österreichische Hauptquartier nicht mochte, dass ein Brite ihr Team leitet".