Ab der anstehenden Saison gibt es für Torhüter im internationalen Fußball eine große Neuerung: Denn sobald sie den Ball in die Hand nehmen, beginnt ein Countdown mit Folgen. Von dieser Maßnahme hält der frühere Nationalkeeper Uli Stein, der in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt, den HSV und Arminia Bielefeld aktiv war, gar nichts, wie er nun deutlich machte.
Acht Sekunden dürfen Keeper ab der Saison 2025/26 den Ball in der Hand halten, danach muss er gespielt sein, sonst gibt es Konsequenzen. Verstreicht die besagte Zeit, bekommt das gegnerische Team nämlich fortan unmittelbar einen Eckball zugesprochen. Eine Revolution, die das Zeitspiel eindämmen soll und Spannung verspricht.
Doch Uli Stein, zweifacher Deutscher Meister mit dem HSV und DFB-Pokalsieger mit den Rothosen und Eintracht Frankfurt, hält gar nichts von der neuen Maßnahme.
"Das funktioniert bei einem angeschlagenen Boxer, hier aber halte ich die Neuerung für vollkommen überzogen und albern", erklärte Stein in (s)einer Kolumne im "kicker".
"Wo beginnt denn dieses Zeitspiel? Sicher nicht, wenn der Torwart unter Bedrängnis eines Gegenspielers mit dem Ball in der Hand händeringend eine Anspielstation sucht. Für mich auch dann nicht, wenn er unbedrängt etwas länger jene ideale Spielfortsetzung anstrebt, die doch alle von ihm erwarten und für die es einfach etwas Zeit braucht", beschrieb der sechsmalige Nationaltorhüter etwaige Schwierigkeiten.
Stein: Der arme Schiedsrichter ...
Vor allem die Schiedsrichter werden es schwer haben, so Stein weiter. "Sie müssen die jeweilige Situation einschätzen und dazu noch korrekt die Sekunden zählen - in einer Fußballwelt, in der draußen alles haarklein mit bester Technik mitgestoppt und rekonstruiert wird."

Genau hier sieht der 70-Jährige die größte Gefahr. "Ich bin gespannt, wie vehement eine gegnerische Mannschaft protestiert,
wenn aus ihrer Sicht das Limit des Torhüters überschritten ist und der Referee nicht gleich pfeift. Und was umgekehrt auf und neben dem Platz los sein wird, wenn nach dem verhängten Eckball, den es für das Zeitspiel nun gibt, ein spielentscheidendes Tor fällt", warnte der Europapokal-der-Landesmeister-Sieger vor vielen Unklarheiten.
"Zumal, wenn dann herauskommt, dass der Torwart den Ball gar nicht die strafbaren acht, sondern vielleicht nur 7,5 Sekunden in den Händen hielt! Oder schreitet da an einer Stelle der VAR ein? Das machte das Spiel dann ja doch wieder langsam ...", wurde Stein deutlich.





























