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Mi, 24.07. - So, 11.08.

Olympia-Überraschung Tiafack vor Profi-Debüt

Nelvie Tiafack freut sich auf sein Profi-Debüt
Nelvie Tiafack freut sich auf sein Profi-Debüt
Foto: © IMAGO/Ulrik Pedersen
16. Juli 2025, 11:11

Bei Olympia in Paris gewann er Bronze, nun bestreitet der Kölner Boxer Nelvie Tiafack seinen ersten Profikampf. Sein Fernziel ist der WM-Titel - zunächst aber muss er einen Boxstall von sich überzeugen.

Natürlich wird die Mama da sein. "Erste Reihe!", sagt Nelvie Tiafack lachend. Schon bei den Olympischen Spielen in Paris, wo er mit der Bronzemedaille als erster deutscher Boxer überhaupt Olympisches Edelmetall im Superschwergewicht gewann, drückte Mutter Josephine ihm vor Ort die Daumen.

Am Samstag nun schlägt Nelvie Tiafack vor ihren Augen ein neues Kapitel seiner Boxkarriere auf: In Heidelberg bestreitet der Kölner seinen ersten Profikampf.

"Ich freue mich einfach mega", schwärmt Tiafack im Gespräch mit dem "Sport-Informations-Dienst" (SID), wenn er an sein bevorstehendes Debüt im rund 4400 Zuschauer fassenden SNP-Dome denkt, "endlich ist es soweit."

Knapp ein Jahr hat der 26-Jährige auf den langersehnten Moment warten müssen, seinen bislang letzten Kampf bestritt er Anfang August 2024 im olympischen Halbfinale.

Die lange Pause hängt vor allem mit seinem Einstieg ins Profigeschäft zusammen. Als Amateurboxer legte der in Kamerun geborene Tiafack eine steile Karriere hin, 2022 wurde er Europameister im Superschwergewicht (über 92 kg), in Paris folgte mit Olympiabronze die Krönung.

Boxen: Tiafacks Profidebüt steigt Samstag

Dass er nach den Spielen zu den Profis wechseln würde, war für Tiafack immer klar. Doch die Suche nach einem Box-Stall, der ihn unter Vertrag nimmt, erwies sich in den vergangenen Monaten als überaus knifflig.

Ursprünglich hatte sich Tiafack, der im Alter von acht Jahren mit seiner Mutter nach Deutschland gekommen war, längst auf einen Wechsel ins Ausland festgelegt.

"Der deutsche Profi-Boxsport steht aktuell leider nicht so gut da. Da ist einfach nichts, da ist kein Geld, keine guten Kämpfe, keine guten Veranstaltungen", hatte er nach den Spielen gesagt und mit dem Schritt nach England oder in die USA geliebäugelt.

Jedoch: Trotz Olympiamedaille scheint Tiafack noch die Popularität zu fehlen, um sofort mithilfe bekannter Promoter groß ins internationale Geschäft einsteigen zu können. "Die wollen nur Leute, die schon einen Markt haben", hat er festgestellt. Daher habe er "gar keine andere Wahl, als klein anzufangen und mir eine Fanbase aufzubauen".

Und so steigt das Profidebüt nun unverhofft in der Heimat, beim erstmals ausgetragenen Event "Ringside Zone". Ab circa 21:00 Uhr (DAZN/Bild Plus) tritt Tiafack am Samstag über sechs Runden gegen den Polen Jakub Sosinski an.

Sollten ihm auch künftig volle Hallen und internationale Topgegner geboten werden, würde er auch ein langfristiges Profi-Engagement in Deutschland - anders als zunächst angedacht - nicht mehr ausschließen.

Als Jugendlicher begann Tiafack einst mit dem Boxen, um abzunehmen, mit seinem Debüt als Profi geht für ihn nach Olympia nun "ein weiterer Traum" in Erfüllung, wie er sagt. Sein Ziel: Der WM-Titel, "zu hundert Prozent."

Und auch wenn er sich seinen Platz im harten Profigeschäft erst noch erkämpfen muss - Motivationsprobleme wird Nelvie Tiafack dank seiner Mama nicht bekommen: "Sie freut sich über jeden Erfolg", sagt er, "wenn sie glücklich ist, ist das das Allergrößte für mich."

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